Booray!

Das Kartenspiel Booray! wurde vor allem im US-Bundesstaat Louisiana populär, wo im südlichen Teil des Landes die französischsprachigen „Cajuns“ leben. Es ist ein Stichspiel, bei dem mit 52 französischen Karten im Louisiana-Stil wie beim Poker um Geld gezockt wird. Ziel ist dabei die Verdoppelung des eigenen Startkapitals von 200 Booray-$.

Zu Beginn einer Runde zahlen alle Spieler einen Booray-$ in den Pott ein und erhalten jeweils fünf Karten. Zusätzlich wird eine Karte aufgedeckt, die die Trumpffarbe bestimmt. Wer jetzt weiterspielen möchte, kann beliebig viele Karten abwerfen und nachziehen. Wer aussteigt, legt seine Karten verdeckt ab und verliert in dieser Runde lediglich seinen Einsatz. Dies könnte sich dann auch als vorteilhaft erweisen, denn wer an der Runde teilnimmt und keinen Stich ergattern konnte, also „Booray“ geht, muss die Höhe des aktuellen Potts als Einsatzgeld für die nächste Runde zahlen.

In der Stichrunde muss die zuerst gespielte Farbe bedient werden. Wenn dies nicht möglich ist, muss eine Karte in der Trumpffarbe gespielt werden. Ist auch dies nicht möglich, darf eine beliebige Karte abgeworfen werden, ohne Aussicht, den Stich zu machen. Derjenige, der in der laufenden Runde die meisten Stiche gemacht hat, bekommt das gesamte Geld des Potts. Bei einem Unentschieden verbleibt das Geld wo es ist.

Hat ein Spieler nicht mehr genügend Geld, um den nächsten Einsatz zu zahlen, erklärt er seinen Bankrott und scheidet aus. Wer hingegen 400 Borray-$ zusammen hat und somit sein Startkapital verdoppeln konnte, ist Sieger des Spiels.

Wie bei fast allen Kartenspielen üblich, haben sich auch bei Booray! mehrere verschiedene Varianten entwickelt. Eine sieht vor, dass alle Spieler, die nicht passen, einen weiteren Dollar als Einsatz zahlen. Bei einer weiteren kann der Startspieler die aufgedeckte Trumpfkarte übernehmen und muss dafür eine Karte ablegen oder erhält beim Kartentauschen eine weniger zurück. Bei einem "Sicheren Blatt", wenn also ein Spieler aufgrund seiner Kartenhand in jedem Fall drei Stiche macht, müssen zusätzliche Regeln befolgt werden. Die vierte Variante sieht eine Limitierung beim Einsatz vor, um einen rasant anwachsenden Pott zu verhindern. Um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass in einer Runde ein Spieler "Booray" geht, kann bei 3 oder 4 Spielern nur mit vier statt mit fünf Karten gespielt werden.

Spieletester

10.11.2011

Fazit

Booray! gefällt wegen der schönen Louisiana-Stil-Karten, den kurzen und prägnanten Regeln und der sehr ordentlichen Kartenqualität. Leider kann das Spielgefühl mit diesem hohen Niveau nicht mithalten. Ein Stichspiel, in dem nur ein Bruchteil der Karten im Spiel ist, kann nur wenig geplant werden. Der Glücksfaktor ist sehr hoch und somit entfällt fast gänzlich das bei vielen Skat- und Doppelkopfspielern so beliebte Taktieren. Vieles ist absolut dem Zufall überlassen und verhindert so eine größere Spieltiefe. Wenn dann auch noch vorsichtige Spieler am Tisch sind, kann sich Booray! durch häufiges Passen ziemlich in die Länge ziehen, weil die Einsätze stets klein bleiben. Die Altersangabe von 13 Jahren ist eigentlich zu hoch angesetzt. Vielleicht weil hier um Geld gespielt wird. Meiner Meinung nach ist das zu vernachlässigen, denn auch beim weltweit beliebten Familienspiel Monopoly ist dies der Fall. In meinen Spielrunden haben auch jüngere Teilnehmer mitgespielt und genauso viel Spaß oder auch nicht gehabt. Booray! ist insgesamt ein solides, aber zu seichtes Werk, das es nicht schafft, aus der großen Masse der Stichspiele herauszuragen. Für mich ein Zockerspiel mit zu wenig Einfluss auf das eigentliche Spielgeschehen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 6
Alter: ab 13 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 10,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: Winning Moves
Genre: Karten
Zubehör:

52 französische Spielkarten im Louisiana-Design 108 Banknoten "Booray-Dollar"

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