Kawumm!

Chemie war dein verhasstestes Schulfach? Macht nichts. Man muss nichts von Chemie verstehen, um bei Kawumm! Experimente im Labor zu machen. Früher oder später macht es bei jedem "Kawumm"; akustisches Zeichen dafür, dass unsere Versuchsanordnung soeben explodiert ist.

Was hier so hübsch mit einem Thema ummantelt ist, könnte auch beliebig anders besetzt sein. Auf den Kern reduziert ist Kawumm! ein Kartenspiel, bei dem es nur ums Sammeln gleicher Karten und den Reiz "begnüge ich mich mit den paar Karten, oder riskiere ich einen weiteren Zug, mit der Aussicht auf höheren Ertrag bei gleichzeitiger Gefahr des Totalverlustes?" geht. Ein Zug Kawumm! spielt sich nämlich folgendermaßen ab:
Man deckt drei Karten auf, von denen man zwei behält und eine abwerfen muss. Dann deckt man nochmals drei Karten auf, und behält so viele Sorten dass nun drei Sorten ausliegen; eventuell restliche Karten wirft man ab (in manchen Fällen hat man so viele gleiche Zutaten gezogen, dass man nur ein oder zwei Sorten in der Mitte liegen hat). Zu den Sorten sei noch erwähnt, dass es elf an der Zahl gibt, die mit 4 bis 20 Karten im Stapel vertreten sind.

Bis hierher sind alle Karten sicher. Man kann sie jetzt nehmen und in den persönlichen Bereich transferieren, oder aber zocken.
Zocken bedeutet: Drei weitere Karten vom Stapel aufdecken, passende Karten zu denen in der Mitte legen, Rest abwerfen. Zieht man keine einzige passende Karte, gibt es einen lauten Knall (die Mitspieler dürfen "Kawumm!" rufen) und alle ausliegenden Karten werden abgeworfen. Folge: Man geht leer aus, und er nächste Spieler ist an der Reihe.
Transferieren bedeutet: Man nimmt die ausliegenden Karten, und fügt sie zu den Karten im persönlichen Bereich hinzu. Wichtig: Der persönliche Bereich darf maximal vier Sorten umfassen, von überzähligen Sorten muss man sich trennen.

Was bringt es nun, Karten zu transferieren? Man möchte Sorten komplettieren. Das bedeutet, dass man mindestens so viele Karten von einer Zutat gesammelt hat, wie auf der Karte steht (das sind zwischen zwei und zehn Stück). Hat man das geschafft, legt man alle bis auf eine Karte ab, die verbliebene Karte legt man als Marker quer in den persönlichen Bereich. Achtung, diese Zutat zählt weiterhin zum Limit von vier Zutaten!
Man gewinnt das Spiel, wenn man drei Sorten komplettieren konnte.

Spieletester

22.07.2011

Fazit

Mit Kawumm! richtet man sich an Kinder und Familien, die ein einfaches Spiel mit wenigen Regeln und großem Glücksanteil mögen. Das zeigt sich schon an der Illustration der Box, die kindlich gehalten ist. Die Spielkarten gefallen mir nicht so gut, bei einigen Dingen mussten wir zweimal hinsehen was das denn darstellen soll; dabei sind es alles Gegenstände und Zutaten, die ein Chemiker benutzt. Ein kleines Ärgernis ist die Größe der Box, die eine Nuance höher als breit ist. Mit dem freien Auge fällt es so gut wie nicht auf, weshalb man immer wieder vergeblich versucht den Deckel um 90 Grad verdreht aufzusetzen. Der Inneneinsatz ist auch sehr sonderbar gestaltet: Es gibt zwar eine Griffmulde, diese ist aber nicht bis zum Boden. Die letzten Karten bekommt man also nur aus der Box, wenn man diese auf den Kopf stellt. Dominiert wird der Spielablauf vom Glück. Je mehr Sorten man komplettiert hat, desto geringer werden die taktischen Möglichkeiten: Entweder man deckt bei den ersten sechs Karten eine zum persönlichen Bereich passende Sorte auf, oder man beginnt eine neue Sorte zu sammeln; ob man die dann behält oder doch auf seine alten Lieblinge setzt, bleibt jedem selbst überlassen. Kawumm ist ein Spiel, bei dem man keine Denker sondern Zocker braucht. Taktischen Anspruch findet man nur in geringem Ausmaß, so etwa bei der Wahl der Zutaten am Beginn eines Zuges. Wie sich gezeigt hat, und auch der klare Menschenverstand schon vorhersagt, macht es Sinn, wenigstens eine zahlreich vertretene Sorte dabeizuhaben, wenn man oft aufdecken möchte.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 12,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2010
Verlag: HUCH & friends
Grafiker: Claus Stephan
Genre: Karten
Zubehör:

104 Zutatenkarten, 1 Spielanleitung

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