Draco

Draco entführt uns in graue Vorzeit, als es noch jede Menge Drachen gab. Anders als die Ritter wollen wir die Drachen jedoch nicht töten, sondern für unsere Zwecke nutzen. Unsere Verwendung? Als Reittiere!

Zehn Drachen sind es, die die Rennstrecke vom Start auf den Berg hinauf in Angriff nehmen. Den Spielern ist anfangs ein Drache zugelost, auf dem sie sitzen. In den allerseltensten Fällen wird das aber jener sein, auf dem sie sich am Spielende wiederfinden. Es geht nämlich keinesfalls darum, als Erster im Ziel zu sein, sondern darum die meisten Punkte zu sammeln; und das kann man mit allen Drachen.

Immer wenn ein Spieler an die Reihe kommt, spielt er genau eine Karte aus. Die Karte bestimmt zum einen die Farbe des zu bewegenden Drachen, zum anderen die Anzahl der zu fahrenden Felder. Sitzt auf dem bewegten Drachen niemand, wechselt der Ausspieler auf diesen Drachen. Ausnahme: Wenn man den am hintersten Platz liegenden Drachen bewegt, darf man sich entscheiden ob man den Drachen wechselt oder nicht.

Landet ein Drache auf bestimmten Feldern, wird eine Wertung ausgelöst. Dies kann eine kleine oder große Wertung sein. Zum Zwecke der Wertung ist jedem Feld ein Zahlenwert zugewiesen. Bei einer kleinen Wertung erhalten nur Reiter jener Drachen Punkte, die auf Feldern mit einem Wert von höchstens 3 stehen. Bei einer großen Wertung erhalten alle Reiter Punkte, egal auf welchem Feld ihr Drache positioniert ist.

Natürlich ist man verleitet, in jedem Zug eine Wertung auszulösen wenn es gut steht. Dieses Vorgehen hat jedoch einen Haken: Wer eine Wertung auslöst, darf seine Kartenhand nicht auffüllen! Die taktischen Möglichkeiten für den kommenden Zug sind also eingeschränkt.

Hat der dritte Drache den Gipfel erklommen, endet die Partie. Der Spieler mit den meisten Punkten ist Sieger.

Spieletester

05.07.2011

Fazit

Klingt doch ganz interessant, dieses Draco! Das war sowohl mein Eindruck nach der Lektüre der Spielanleitung, als auch der von anderen Personen, die die Anleitung gelesen haben. Umso größer dann die Ernüchterung, dass der Spielspaß sich nicht einstellen wollte. Vorrangiger Kritikpunkt war, dass man stark von den gezogenen Karten abhängig ist. Leicht passiert es mir, dass ich auf einem Drachen "festgenagelt" bin. Wenn der jetzt auf einem niederwertigen Feld steht und bis ich wieder an die Reihe komme drei große Wertungen stattfanden, habe ich bereits einen schönen Rückstand gutzumachen. Aber auch wenn man nicht in diesem Dilemma steckt, gibt es Grund zu jammern: Jeder Karte gibt Farbe UND Bewegungsweite vor. Das ist ärgerlich, die erreichbaren Felder entsprechen unter Umständen nicht dem, was ich erreichen will. Ein Kritikpunkt anderer Art ist das Spielmaterial selbst: 10 Drachen und dazugehörige Karten gibt es, welche in den Farben orange, braun, rot, lila, dunkelblau, hellblau, grün, gelb, grau und schwarz gehalten sind. Solange die Karten bzw. Drachen an einem Fleck sind, kann man sie gut unterscheiden. Aber ohne Referenzobjekt stellt sich immer wieder die Frage: ist das orange oder rot? hell- oder dunkelblau? schwarz oder grau? Auch die Reitersteine können beim schnellen Hinsehen verwechselt werden, die Symbole sind alle sehr zackig gehalten: Feuer, Pfeil, Drachenauge, Drachenflügel und Drachenklauen. Unser Tipp: Lasst die Finger von Draco, greift doch einfach zu einem anderen Familienspiel von Schmidt Spiele aus diesem Jahrgang! Mit Qwirkle und Die verbotene Insel haben es gleich zwei Titel geschafft, die Auszeichnung "Spiel des Jahres" zu gewinnen, oder wenigstens für die Endrunde nominiert zu werden.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 18,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2011
Verlag: Schmidt Spiele
Autor: Leo Colovini
Grafiker: Kerem Beyit
Genre: Taktik
Zubehör:

1 Spielplan, 10 Drachen, 10 Drachenreitersteine, 110 Spielkarten, 1 Anleitung

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