Arcana

Seit dem großen Erfolg von „Dominion“ von Donald X. Vaccarino wurde der grundlegende Mechanismus des Deckaufbaus während des Spiels von mehreren anderen Kartenspielen übernommen und adaptiert. Auf ähnliche Weise funktioniert auch Arcana, ein Fantasykartenspiel, das in der Stadt Cadwallon in der Welt von Confrontation spielt. Zwei bis vier Spieler übernehmen darin die Führung jeweils einer Gilde dieser Stadt und versuchen, ihren Einfluss zu maximieren, eben wie Gilden das so handhaben.

Dazu verwendet ein Spieler seine Handkarten. Zu Beginn besitzt jeder Spieler einen Startsatz an Karten zur Verfügung; jede der vier Gilden (Gilde der Klingen, die der Fährleute, die der Diebe und die der Wucherer) hat ein anderes Startdeck. Diese Startdecks haben zwar teilweise deutlich unterschiedliche Motive, unterscheiden sich rein regeltechnisch jedoch nur unwesendlich.
Die Handkarten führen fünf Werte auf: Die vier Werte in den Bereichen "Militärische Macht", "Politische Macht", "Spirituelle Macht" und "Finanzielle Macht", die als die vier Arcana zusammengefasst werden (ein Wort, das lat. „Geheimnisse“ heißt, was Rückschlüsse auf die sprachliche Bildung des Erfinders erlaubt). Hinzu kommen die Siegpunkte als fünfter Wert. Das Ziel des Spiels besteht darin, möglichst viele Siegpunkte zu bekommen. Man muss sich also bemühen, möglichst mächtige Karten zu erringen.

Jede Runde wird eine Zahl an neuen Handkarten zum Erwerb angeboten. Um diese zu erhalten, muss man eine gewisse Menge an Arcanapunkten in einem oder mehreren der vier Punkte aufbringen, indem man Handkarten daneben legt. Hat man am Schluss der Runde genügend Punkte angelegt, so erhält man die Karte. Haben zwei Spieler dieses Ziel erreicht, geht die Karte an denjenen mit den meisten Punkten. Bei Gleichstand bleibt die Karte liegen und kann im weiteren Verlauf nochmals erworben werden. Ein Spieler muss dabei immer taktieren, ob er auf eine der angebotenen Karten setzt, die er auf jeden Fall gewinnen könnte, oder ob er auf Risiko geht und sich auf ein Wettbieten einlässt.
Zu Beginn jeder Runde zieht ein Spieler vier Karten, die er im folgenden auch spielt, wobei die Spieler immer nach einander jeweils eine Karte auslegen. Erst wenn das Deck eines Spielers aufgebraucht ist, werden seine abgelegten Karten durchmischt und zu seinem neuen Stapel.
Das Spielende wird eingeleitet, wenn aus dem Nachzugstapel für die erwerblichen Handkarten die Karte „Spielende“ gezogen wurde. Dann wird diese Runde noch zu Ende gespielt. Danach gewinnt derjenige, der die meisten Siegpunkte in seinem Deck hat.

Das tatsächliche Spielerlebnis fällt vor allem durch den hohen Glücksfaktor auf, der zudem selbstverstärkend ist. Anders als bei Dominion, wo jeder Spieler für sich am Zug ist, wird hier um neue Karten für das Deck gebuhlt. Wer am Anfang Glück mit seinen vier gezogenen Handkarten hatte, kann weitere spielstarke Karten erhalten, mit denen er wiederum noch mehr Karten erwerben kann usw. Das Spiel ist in diesem Aspekt jetzt auch nicht schlimmer als Spieleklassiker wie Monopoly, aber im Vergleich zur Referenz Dominion ist der Glücksfaktor doch signifikant höher.

Die Karten sind ansprechend gestaltet und vor allem jene, die Personen und Gegenstände abbilden, sind wirklich schön anzusehen. Die Spielanleitung ist knapp, aber verständlich und bietet auch gleich noch ein paar Regeln für Fortgeschrittene, die zum besseren Spieleinstieg zunächst ausgelagert sind.

Spieletester

Fazit

Ein interessantes Spiel, das sich für alle Fans von Deckbauspielen und dem Fantasygenre anbietet. Man sollte sich aber dessen bewusst sein, dass es weniger taktisch als glücksabhängig ist.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 9,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2010
Verlag: Pegasus Spiele
Genre: Karten
Zubehör:

165 Karten, eine Anleitung

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