Loch Ness

Die Fotojagd nach dem Monster von Loch Ness ist ja schon seit Jahrzehnten bekannt. Immer wieder gab es Menschen die behaupteten, Nessie gesehen zu haben. Mythos oder gibt es das Monster doch?
In Loch Ness schlüpfen die Spieler in die Rollen von Fotoreportern, die auf der Jagd nach den besten und vollständigsten Bildern von Nessie sind.


Spielablauf:
Ziel des Spiels ist, möglichst dort zu sein, wo sich gerade das Seeungeheuer befindet und Punkte zu sammeln. Wer zusätzlich noch direkt vor dem Monster steht, kann Bilder von Nessie sammeln. Die gesammelten Fotos zählen am Ende des Spiels auch Punkte. Wer die meisten Punkte erreicht, hat gewonnen.

Jeder Spieler wählt sich die zwei Reporterfiguren, die Kameras (Wert: 3, 4, 7) und den Kartensatz seiner Farbe aus. Eine Reporterfigur jedes Spielers und die kleine Nessiefigur kommt auf die Zählleiste. Die Fotokarten werden gemischt und als Stapel neben den Spielplan gelegt – drei Karten werden offen aufgelegt.
Die große Nessiefigur wird auf ein beliebiges Wasserfeld gestellt.

In der ersten Runde fällt die Aktionsfelderphase als erste Phase aus, die ich später genauer erkläre.

2. Zahlenkarte verdeckt ablegen:
Die drei Spieler, der Startspieler und die zwei folgenden im Uhrzeigersinn, legen eine Zahlenkarte aus ihren Handkarten verdeckt ab. Die Summe der ausgelegten Zahlen geben an, um wieviele Felder sich Nessie vorwärts bewegt. Die Karten werden aber erst später aufgedeckt.

3. Kamera (ver)setzen:
Die Spieler legen reihum, beim Startspieler beginnend, ihre Kameras auf die Inseln. Es dürfen nur die vorderen Reihen belegt werden. Die Spieler sollten dabei abschätzen, wie weit sich Nessie vorwärts bewegt.
Ab der zweiten Runde müssen die Spieler reihum eine Kamera und dürfen danach auch eine zweite versetzen.

4. Nessie bewegen:
Die Spieler, die eine Karte vor sich verdeckt abgelegt haben, decken nun diese auf. Die Summe der drei Karten ist die Felderanzahl, um die sich Nessie vorwärts bewegt. Gleichzeit wird auch die kleine Nessiefigur um diese Summe auf der Leiste vorwärts bewegt. Sie ist der Timer für das Spielende. Erreicht die kleine Nessiefigur die 65, endet das Spiel.
Die Spieler nehmen die Karten wieder zurück in die Hand.

5. Punktewertung:
Die Kameras werden auf Bereiche platziert, die durch Flüsse getrennt sind. Es gibt Bereiche, die aus zwei oder drei Kamerainseln bestehen.
Jeder Spieler erhält die abgebildete Punktezahl seiner Kamera(s) auf der Zählleiste, wenn sie sich im gleichen Gebiet wie Nessie befindet. Die Spieler, die Nessie genau vor die Linse bekommen, erhalten zusätzlich Fotos. In einem 3er Bereich, erhält jeder Spieler ein Foto, in einem 2er Bereich zwei Fotos.
Die Spieler dürfen sich entweder ein Foto aus dem offenen Pool aussuchen oder eine verdeckte Karte vom Stapel nehmen.

Am Ende des Spiels zählt jedes Foto einen Punkt. Wer ein Bild von Kopf, Rumpf und Schwanz hat, erhält für das Set zehn Punkte.

Danach beginnt die nächste Runde – die Startspielerfigur wandert im Uhrzeigersinn weiter. Ab der zweiten Runde beginnen die Spieler mit der eigentlichen ersten Phase:

1. Aktionsfeld auswählen:
Beim Startspieler beginnend, setzen die Spieler reihum ihre Reporterfigur auf ein freies Feld. Pro Aktionsfeld darf nur eine Figur stehen.
Es gibt sechs Optionen:
  • Bagpipes: Der Spieler darf Nessie um ein Feld weiter bewegen, wenn sich seine Kamera dann auf diesem Feld befindet.
  • Pub: Der Spieler erhält die neutrale Kamera mit dem Wert 5, die er zusätzlich in der „Kamera-verschieben-Phase“ einsetzen darf.
  • Photoshop: Eine 3er Kamera des Spielers hat diese Runde den Wert 9.
  • Castle: Nachdem alle Spieler ihre Kamera versetzt haben, darf dieser Spieler seine dritte Kamera versetzen, auch in die hintere Reihe.
  • Destiller: Der Spieler erhält einen neutralen Kartensatz mit höheren und niedrigeren Zahlenwerten und darf diesen statt seinem eigenen Kartensatz benutzen.
  • Church: Der Spieler darf sich eine verdeckt liegende Zahlenkarten ansehen.

Die Aktionen werden entsprechend ihrer Funktion zu einer unterschiedlichen Zeit eingesetzt.
Danach werden erst die Zahlenkarten ausgewählt, die Kameras versetzt, Nessie bewegt und die Punkte verteilt.

Sobald die kleine Nessiefigur die 65 erreicht oder überschritten hat, endet das Spiel. Es werden die verdeckten Fotokarten aufgedeckt und die entsprechenden Punkte der Nessiebilder auf der Zählleiste dazu gezählt.
Der Spieler mit den meisten Punkten hat gewonnen.

Es werden auch noch Spielvarianten angeboten:
In der „Blitzgewitter!“-Variante steigern die Spieler um eine Kamera mit dem Wert 5 der eigenen Farbe.
Bei der „Hotel gefällig?“-Variante kommt eine zusätzliche Aktionskarte ins Spiel. In dieser Variante müssen die Spieler mit ihren ausgespielten Karten einen Abwurfstapel bilden. Wer seine Figur auf dieses Aktionsfeld stellt, bekommt seinen Abwurfstapel wieder in die Hand.

Spieletester

19.06.2011

Fazit

Loch Ness ist ein stimmiges Spiel, das nicht nur durch das Thema und die Illustration ansprechend wirkt, sondern auch durch den eigentümlichen Spielmechanismus interessant ist. Hier heißt es gut schätzen zu können bzw. wenn man selbst eine Karte ausgelegt hat, gut kalkulieren zu können. Und trotzdem, auch wenn man den Bewegungsrahmen einschränken kann, weiß man nie, was die anderen Mitspieler für Karten gespielt haben. Die Spieler, die keine Karte ausspielen durften, müssen sich sowieso nach ihren Vorgängern richten und hoffen, dass sie mitnaschen können. Gerade die Mischung aus Glück und Taktik ist für Kinder (bis zwölf Jahre) und Familien ideal. Die Aktionsfelder peppen den Spielplan nochmals schön auf. Die Felder Church und Destiller wurden stattdessen dauernd besetzt. Das Abhandeln der einzelnen Schritte geht leicht und gut, wobei man gerade bei der ersten Partie aufpassen muss, dass man nichts vergisst (z.B. kleine Nessiefigur bewegen). Ob man wirklich Fotokarten sammeln kann, hängt vom guten Abschätzen bzw. auch vom Glück ab. Aber doch ist es so, dass die Spieler, die weiter vorne sind, auch oft die meisten Fotokarten haben. Bei einem Spiel mit vier oder fünf Spielern kommt es schon zu manchen Rangeleien bzw. bei Kindern zu Frustrationen, weil eben kein Platz mehr am gewünschten Ort frei war. Aber manchmal konnten auch schon die Außenseiter, die bei der erhofften Stelle keine Kamera platzieren konnten, punkten. Auch zu zweit lässt sich Loch Ness gut spielen, da ein imaginärer dritter Spieler mit seinen Zahlenkarten mitspielt. Trotzdem ist es nicht so spannend, da man nicht wirklich um die heiß begehrten Plätze rangeln kann. Daher empfehle ich das Spiel ab drei Spielern. Durch die kleine Nessiefigur ist ein guter Timer enthalten, sodass sich die Spielzeit gut einhalten lässt. Für mich ist Loch Ness ein schönes und stimmiges Familienspiel, bei dem sich Glück und Schätzkunst die Hand reichen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 20,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2010
Verlag: Hans im Glück
Genre: Glück
Zubehör:

1 Spielplan 32 Zugkarten 27 Fotos 1 Karte "Hotel" 10 Reporter in 5 Farben 1 großer Reporter 20 Kameras in 5 Farben (Wert 3, 4, 5, 7) 1 weiße Kamera (Wert 5) 1 große Nessiefigur 1 kleine Nessiefigur 1 Spielanleitung

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