Zanziar

Dieses Spiel ist nur in englischer Sprache erhältlich.

Zanziar ist eine Legende. Das sagt zumindest die ausnahmslos englischsprachige Spielanleitung. Ebenfalls frei erfunden sind die Charaktere, wie etwa Erzmagier, Prinzessinen und Krieger. Und das Spielprinzip? Nennen wir es "neu erfunden". Denn über einen Hex-Spielplan zu laufen, Truppen mit unterschiedlichen Fähigkeiten gegeneinander kämpfen zu lassen und Orte zu entdecken, das kennen wir spätestens seit Kings and Things.

Die Anleitung zu Zanziar ist ein ziemlicher Schmöker, der zwar einige Hintergrundgeschichten erzählt aber mit Beispielen geizt. Die Reihenfolge in der beiliegenden Anleitung (Version 6.0) ist ebenfalls übel (Zum Zeitpunkt der Rezension steht man bei Version 7.0.8, aber mit jedem behobenen Problem kommt an anderer Stelle wieder ein Fehler hinzu...). Entsprechend schwer ist es, die Anleitung vorab zu lesen und dann spielen zu wollen. Auch die Spielerhilfsblätter, immerhin je zwei A4-Seiten in kleiner Schrift, sind keine große Hilfe, da sie nur einen Teil der wichtigsten Informationen transportieren. Also learning by doing. Bauen wir das Spiel zunächst auf. Nach Version 6.0 ist das fast nicht möglich: Legen wir "auf jeden Abenteuerort ein Abenteuerplättchen" wie es die Anleitung befiehlt. Fail! Es gibt mehr Aktionsorte als Marker... Beileibe nicht die einzige Ungereimtheit, ehe man zum eigentlichen Spiel kommt. Dort geht es dann weiter mit Aktionskarten, die u.a. ein "Verschieben der Einheit um drei Felder in eine durch den Würfel vorgegebene Richtung" verlangen. Das ist ja schön und gut, aber was tun wenn bis zum Spielplanrand in dieser Richtung nicht mehr so viele Felder sind? Mit Version 7.0.8 sind wenigstens solche Dinge ausgeräumt.

Genug gejammert, sehen wir uns mal den Spielablauf an: Jeder Spieler ist ein Held. Welcher? Das verrät er nicht. Schließlich hat jeder Held ein anderes Ziel, und wer will schon, dass die lieben Mitspieler von Anfang an gegen sein Ziel arbeiten?! Im Lauf des Spiels kann es durchaus sein, dass man seinen Charakter offenbart. Denn nur dann kann man die entsprechende Spezialfähigkeit nutzen! Jeder Spieler kann mit bis zu drei Trupps über den Spielplan streunen, Minen nach Schätzen durchsuchen, Abenteuer bestehen und Städte besuchen. Klarerweise lässt sich der eine oder andere Konflikt mit gegnerischen Parteien nicht verhindern. In denen kommt es aber nicht nur auf pure Kraft an: Diplomatie und Verschwörungen sind ebenso erfolgreiche Mittel. Und gezaubert wird auch! Für all diese Disziplinen gibt es eine strikte Reihenfolge, die es einzuhalten gilt. Wer also z.B. schon in der Diplomatiephase vernichtet wird, hat von seinen nahkampftauglichen Muskelmännern nichts mehr.

Jeder Heldencharakter hat mehrere Siegoptionen. Wer zwei davon erfüllt, ist bei Zanziar der Sieger. Man gewinnt auch, wenn alle anderen Spieler den Heldentod gestorben sind.

Spieletester

01.07.2013

Fazit

Zanziar ist 2008 erschienen. Mitte 2011 kam eine Version der Anleitung zum Download, die das Spiel endlich halbwegs praktikabel machte. Das kann es ja nicht sein. Wenn ich ein Gesellschaftsspiel kaufe gehe ich davon aus, dass die Kinderkrankheiten (zumindest die gröbsten) vom Verlag nach einer Reihe von Testrunden beseitigt wurden. Hier scheint es eher so, als modifiziere man die Regeln ständig nach den Rückmeldungen der Käufer. Ein dickes Minus! Übrigens ist auch die Version 7.0.8 nicht frei von groben Fehlern: Die Zeichen für Diplomacy und Conspiracy sind vertauscht. Wer eine möglichst gute Anleitung haben möchte, sieht am besten auf der Webseite von Zanziar vorbei und lädt sich den Letztstand herunter. Nicht nur die Anleitung ist Grund für Kritik, auch der relativ kleine Spielplan mit seinen winzigen, qualitativ nicht besonders guten Markern. Vermutlich ist der Spielplan so klein, weil man daneben auf dem Tisch auch noch einigen Platz für die vielen Karten (kontrollierte Städte, Schlachtformationen, mehrere Nachziehstapel...) benötigt. Hat man die hohe Einstiegshürde gemeistert, merkt man bald: So gut wie alles hängt von den Würfeln ab. Wirkliche Steuerungsmöglichkeit haben die Spieler nicht.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 150 Minuten
Preis: 35,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2008
Autor: Eleni Oy
Grafiker: Nicklas Lundqvist
Genre: Tabletop
Zubehör:

1 Spielplan, 2 Würfel, 25 Stadtkarten, 48 Gegenstandskarten, 36 Bewegungskarten, 18 Abenteurerkarten, 18 Wannimmer-Karten, 109 Einheitenkarten, 1 Schweineherde-Karte, 8 Zauberkarten, 30 Bluttropfenplättchen, 15 Zauberplättchen, 13 Minenplättchen, 10 Abteuerplättchen, 5 Zwergenbombenplättchen, 4 Totenkopfplättchen, 36 Eigentümermarker, 60 Kontrollmarker, 6 Spielübersichten, 1 Übersichtsblatt, 1 Anleitung

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