Das Börsenspiel

Erfolgreich auf dem Aktienparkett
Ein guter Riecher ist gefragt, um in zehn Spielrunden das meiste Geld an der Börse zu verdienen. Auf welche Aktien setzen die Mitspieler und wann sollte man versuchen, schneller als die anderen zu handeln?
Mit Aktien von vier Unternehmen spekulieren die Spieler auf Gewinne, erhalten Dividendenausschüttungen und entscheiden über Übernahmeangebote. Doch Vorsicht! Auf dem Weg zum erfolgreichen Broker liegen Gewinn und Verlust dicht beieinander.


Das von der Börse Stuttgart empfohlene Börsenspiel ist ein klassisches Zockerspiel, bei dem alle versuchen, durch möglichst gutes Timing und einer ordentlichen Portion Glück am Ende das meiste Geld anzuhäufen und so die Mitspieler auszustechen.

In der Vorbereitung werden die Kurs- und Dividendentabelle mit den entsprechenden Markern versehen und in die Tischmitte gelegt. Die Bank wird mit Geld- und Schuldscheinen bestückt, das Depot mit den vier Aktien und beide Ablagen werden ebenfalls für alle gut erreichbar bereitgelegt. Die Spieler starten mit 500 € Startkapital, erhalten ein Blatt vom Orderblock mit Stift, sowie eine Ablagebank und 10 Geschwindigkeitschips. Dann beginnt das Spiel, das zehn Runden dauert und jeweils aus einer Order- und einer Dividendenphase besteht.

In der Orderphase haben die Spieler die Möglichkeit, eine Kauf- und/oder eine Verkaufsorder zu platzieren. Dazu tragen alle gleichzeitig entsprechendes auf ihrem Orderschein ein. Es dürfen immer beliebig viele Aktien einer Gesellschaft gekauft und einer anderen Gesellschaft verkauft werden. Über die Geschwindigkeitschips, von denen jeder einen verdeckt vor sich legt, wird nun bestimmt, wer zuerst seine Order entsprechend seinem Orderbuch ausführen darf. Der Spieler mit dem niedrigsten Wert der großen Zahl (1-10) darf beginnen, die restlichen folgen in aufsteigender Reihenfolge. Bei Gleichstand beginnt der Spieler mit der niedrigsten kleinen Zahl (0-3). Die ausgespielten Chips kommen danach aus dem Spiel.

Das Ausführen der Order bestimmt der Spieler in beliebiger Reihenfolge. Will er Aktien kaufen, wird erst mal der Kurs entsprechend der Menge nach oben korrigiert. Anschließend zahlt er den aktualisierten Preis und nimmt sich die Aktien aus dem Depot. Bei einer Verkauforder läuft es genau andersherum. Hier wird der Kurs pro zu verkaufender Aktie nach unten gesetzt und anschließend ausgezahlt. Wenn der Kurs einer Aktie auf Null fällt, wandern alle Aktien dieser Gesellschaft zurück ins Depot, ohne dass die Spieler dafür Geld erhalten.
Hat ein Spieler nicht genügend Geld, um eine Order auszuführen, nimmt er sich sofort entsprechend viele Schuldscheine und bekommt dafür jeweils 100 €.

In der anschließenden Dividendenphase erhalten die Spieler Gewinnausschüttungen entsprechend ihrer gehaltenen Aktien. Die vier farbigen Würfel werden geworfen und entsprechend nach den Symbolen ausgewertet, wobei jede Farbe für eine der vier Aktiengesellschaften steht.

• Ein Pfeil zeigt an, dass das Geschäft den Erwartungen entspricht und somit wandert der Dividendenanzeiger je nach Ausrichtung ein Feld nach oben (grüner Pfeil) oder unten (roter Pfeil) wandert. Wird der Anzeiger auf das X-Feld gezogen, bedeutet dies einen Totalverlust und sämtliche Aktien dieser Gesellschaft werden ohne Auszahlung zurück ins Depot gelegt. Danach wird der Anzeiger wieder auf seine Startposition gesetzt und ab der nächsten Runde kann diese Aktie wieder normal gehandelt werden.
• Zwei Pfeile im Kreis zeigen an, dass sich die Geschäftserwartungen ändern und der Dividendenanzeiger umgedreht werden muss. Zeigte der grüne Pfeil bisher nach oben, wird er umgedreht und damit zeigt der rote Pfeil nach unten und umgekehrt. Der Marker selber verbleibt aber auf dem gleichen Feld.
• Durch das €-Zeichen wird den Aktionären ein Übernahmeangebot in der Höhe des aktuellen Kurses auf der Kurstabelle unterbreitet. Darüber stimmen die Spieler mit jeweils 1 Stimme je Aktie dieser Gesellschaft ab. Entscheidet sich die Mehrheit für die Übernahme, entfällt die Dividendenausschüttung und die betroffenen Spieler müssen alle Aktien dieser AG zum aktuellen Kurs verkaufen. Anschließend werden Kurs- und Dividendenanzeiger auf ihre Startpositionen zurückgesetzt und ab der nächsten Runde kann diese Aktie erneut gehandelt werden. Bei Stimmengleichheit oder einer Mehrheit gegen das Angebot wird die Übernahme abgelehnt und die normale Dividendenausschüttung wird durchgeführt.

Nachdem dann alle Würfel ausgewertet wurden und entsprechende Auszahlungen erfolgt sind, endet die Runde und die nächste beginnt mit der Orderphase. Nach der zehnten Runde endet das Spiel und Spieler mit Schuldscheinen müssen diese mit jeweils 150 € zurückzahlen. Aktien im Besitz der Spieler sind zum Spielende wertlos und bringen kein Geld mehr ein. Wer jetzt noch über das meiste Bargeld verfügt, ist Sieger.

Spieletester

13.04.2011

Fazit

Bulle oder Bär? Gefallen oder nicht gefallen? Das ist hier die Frage.
Taktisch gesehen könnten die lieben Mit(Gegen)spieler natürlich versuchen, den Kurs einer Aktie durch Verkauf so zu manipulieren, dass ein Großaktionär in den Ruin getrieben wird, wenn genau diese Aktie in den Keller fällt. Das wiederum ist sehr glückslastig, da die entsprechenden Verkaufsorder an den richtigen Stellen platziert werden müssen und die Auswahl der Geschwindigkeitschips passen muss. Spieltechnisch gesehen hält sich der Spass bei mir eher in Grenzen, zu willkürlich und glückslastig ist der ganze Spielablauf, als dass ich mich auf Das Börsenspiel freuen würde, sollte es jemals wieder den Weg auf meinen Spieltisch finden.

In einem Begleitbooklet "Einführung in die Börse" bekommen die interessierten Spieler die Grundlagen des Aktienmarktes vermittelt, sowie „10 Goldene Regeln der Aktienanlage“ ans Herz gelegt. Ob dieser Fundus an Informationen und Tipps allerdings dabei hilft, dieses Spiel zu gewinnen, konnte ich in meinen Spielrunden nicht beobachten. Für das Spiel ist es nicht unbedingt wichtig, trotzdem sind die Regeln ein lesenswerter Beitrag zum Geschehen an der Börse und dem Aktienhandel.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2010
Verlag: HUCH & friends
Autor: Simon Haas
Genre: Wirtschaft
Zubehör:

1 Bank 1 Depot 40 Geschwindigkeitships 4 Ablagebänke 1 Kurstableau 1 Dividendentableau 4 Kursanzeiger 4 Dividendenanzeiger 60 Aktien 144 Geld- und Schuldscheine 4 Dividendenwürfel 1 Orderblock 4 Bleistifte 1 Begleitheft

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