Aisopos

Sechshundert Jahre vor Christi Geburt lebte in Griechenland ein Dichter namens Äsop (auch Aisopos geschrieben). Bis heute sind seine Fabeln bekannt. Ein Japaner dachte sich "Lass uns daraus ein Spiel machen!". Und so entstand Aisopos. Es ist ein Machtkampf der Tiere, in dem auch der Mensch mitmischt.

Der Löwe, König der Tiere, ist die mächtigste Gestalt in diesem Spiel; selbst der Mensch muss sich ihm unterordnen. Allerdings kann der Mensch vor der Maus kapitulieren müssen, im Duell mit dem Fuchs hat er wiederum die Nase vorne. Der Fuchs frisst die Maus. Sowohl Mensch als auch Fuchs und Maus gewinnen gegen die Ameise. Die Ameise ist aber keineswegs das kleinste Glied der Nahrungskette: Sie kann nämlich als einzige den Löwen besiegen.

Genug verwirrt? Wir waren es anfangs auch. Nicht nur wegen der soeben dargelegten Schlagregeln, sondern auch wegen der Anleitung. Offensichtliche Widersprüche und falsche Angaben machen den deutschen Text unbrauchbar. Wer das Spiel also spielen möchte: Bitte an die englische Anleitung halten!

Zum Spielablauf: Jeder Spieler hat denselben Satz von zehn Scheiben, wobei jede Figur zwei Mal vorkommt. Wer an der Reihe ist, hat zwei Möglichkeiten:
1. eine Scheibe verdeckt auf ein leeres Feld des Spielbretts legen
2. eine Scheibe ein Feld weit bewegen
Bei Möglichkeit 2. darf man ein Feld als Ziel wählen, das von einer gegnerischen Scheibe belegt ist. Sofort schaut der ziehende Spieler (und nur er!) nach, welche beiden Scheiben dort liegen. Die Siegerscheibe kommt auf das Feld zurück, die unterlegene Scheibe erhält der Sieger als Punkt(e) für die Endwertung.

Hat ein Spieler all seine Scheiben verloren, wird gewertet. Dabei zählen alle Figuren, die man schlagen konnte. Zum Beispiel hat die Ameise den Wert eins, der Fuchs zählt drei und der Löwe sogar fünf Punkte. Der Spieler mit der höchsten Punktezahl gewinnt.

Im Spiel zu zweit kann man sich die Zählung natürlich sparen, klarerweise hat derjenige Spieler, der alle Scheiben verloren hat, verloren. Spielen aber drei oder vier Personen, muss man brav alle Punkte zählen. Dabei ist es etwas Mühsam, dass die Scheiben keine Punkte aufgedruckt haben (im Gegensatz zu den gleichlautenden Abbildungen in der Anleitung). Wer die aufgedruckten Punkte unbedingt haben will, kann zur Aisopos Deluxe-Version greifen. Sie ist um ca. 25 Euro im Handel zu haben. Nicht nur die Scheiben sind dort besser, auch der Rest des Spiels: Statt einer schmucklosen, transparenten Kunststoffziptüte gibt es ein genähtes Tuch mit Kordel und auch der Spielplan besteht aus vernähten Stoffteilen. (Beschreibung der Deluxe-Version ohne Gewähr, da wir sie selbst nicht in Händen halten konnten).

Spieletester

09.04.2011

Fazit

Die Ausstattung des Spiels Aisopos ist sehr einfach gehalten, wodurch der geringe Preis möglich wird. Für Liebhaber der Ästhetik ist eine Deluxe-Version verfügbar, die jedoch deutlich teurer ist. Eine deutsche Übersetzung der Spielanleitung liegt bei, ist jedoch unbrauchbar. Der Spielablauf ist gewöhnungsbedürftig, nach zwei Partien hat man ihn aber im Blut. Allerdings darf man nur gegen Personen spielen, denen man vertrauen kann. Weil wenn der Angreifer alleinig nachsehen darf, welche Scheiben am Kampf beteiligt sind, ist dem Schummeln Tür und Tor geöffnet (außer der Kampfgegner weiß genau, welche Scheibe er dort liegen hat). Trotz der großen Unwägbarkeiten (man erhält nur kleine Hinweise über die Identität fremder Figuren, weil man sieht welche Figuren sie schlagen) wird das Spiel vom Verlag als "ohne Glücksanteil" angepriesen; dem muss ich klar widersprechen. Aus oben genannten Gründen ziehe ich das gute alte Manitou dem neuen Aisopos vor.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 5,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2010
Verlag: Japon Brand
Grafiker: Tatsuo Kakuta
Genre: Glück
Zubehör:

1 Spielbrett, 50 Scheiben, 1 Anleitung

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7160 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2305 Berichte.