Last Call

Die Bar schließt bald, die Gäste haben noch eine Chance, um eine letzte Bestellung (Last Call) aufzugeben. Jeder Kellner, verkörpert durch einen Spieler, bekommt vier Bestellungen. Wer bildet die perfekte Symbiose mit den Barkeepern und kann seine Gäste am raschesten beliefern?

Zu Beginn bekommt jeder Spieler vier Karten zugelost. Diese geben an, welche Drinks die Gäste gerne hätten und zeigen deren Zusammensetzung. Zwischen zwei und fünf Zutaten sind es, die sich im Glas finden müssen. Sechs Barkeeper warten darauf, die Wünsche der Gäste Realität werden zu lassen. Doch leider - alle Kellner stürmen gleichzeitig zu den Barkeepern, sodass die Zutaten rasend schnell den Besitzer wechseln. Bei dem vielen Tauschen kann schon mal was daneben gehen. Deshalb versucht man, die Drinks so sauber wie möglich hinzubekommen.

Ein Spieler übernimmt vorerst die Rolle des Kartenaufdeckers. Die Karten sind in diesem Fall die Barkeeper-Karten. Nach jeder Karte können die Mitspieler "Bestellung!" rufen. Hierbei gibt es eine Rangfolge, in der Bestellungen priorisiert werden. Wer mit einer Bestellung zum Zug kommt, findet sich sogleich am Ende der Priorisierungskette wieder.
Die Bestellung wird abgehandelt, indem der Spieler eine Flasche von einem Barkeeper zu einem anderen bringt. Dies geht nur, wenn vor beiden Barkeepern mindestens eine Karte liegt (Ausnahme: wenn ein Barkeeper drei Karten vor sich hat, darf er mit einem beliebigen Barkeeper handeln). Die Karten vor den handelnden Barkeepern werden entfernt. Der "Besteller" nimmt sich den Barkeeper-Kartenstapel, er ist nächster Aufdecker. Im Anschluss haben alle Spieler die Gelegenheit, eine Drink-Karte zu erfüllen. Dies geschieht indem man eine Karte vorweist, die man erfüllen möchte und den Barkeeper nennt, der die notwendigen Zutaten in Händen hält. Für jede überzählige Zutat gibt es einen Eiswürfel. Eiswürfel sind sozusagen Minuspunkte, am Ende gewinnt nämlich der Spieler mit den wenigsten Eiswürfeln.

Weil wir gerade vom Spielende sprechen: Sobald ein Spieler seine vierte Karte erfüllt hat, müssen alle anderen Spieler ihre verbliebenen Drinks mixen. Eventuell müssen sie dazu noch Flaschen verschieben, was mit zusätzlichen Eiswürfeln geahndet wird. Die Reihenfolge in der die Spieler ihre letzten Drinks mixen, ist die letztgültige Priorisierungsfolge. Wer nun spät an die Reihe kommt, kann mitunter vor den Trümmern seiner bisherigen Arbeit stehen. Da hat man darauf hingearbeitet, einen Auftrag möglichst passend zu erledigen und dann haben die Spieler vor einem die Flaschen weggezogen oder welche dazugestellt... Deshalb favorisiere ich die genannte Regelvariante für das Spielende: Reihum mixt jeder nur einen Drink. Dies macht die Sache deutlich weniger glücksabhängig.

Spieletester

17.04.2011

Fazit

Bei Last Call hat man wirklich gut gemachtes Spielmaterial vor sich. Das Aufkleben der Flaschenschilder ist nicht so einfach, dafür wird man mit einem schönen Spiel belohnt. Fast wäre es gelungen, dass das gute Material vom abstrakten Ablauf ablenkt. Das Thema müsste keinesfalls "Barkeeper" sein, man könnte so ziemlich alles stattdessen einsetzen. Natürlich ist es lobenswert, dass auch mal was anderes als Mittelalter oder Wikinger zum Aufhänger wird. Das Spiel dann aber "ab 8 Jahre" freizugeben ist fragwürdig. Last Call verlangt eine gewisse Umgewöhnung, weil man in Spielen bei denen alle gleichzeitig agieren normalerweise als schnellster Spieler eine Aktion durchführen darf. Hier ist es anders, weil ein Spieler mit aktuell höherer Priorität die Aktion für sich beanspruchen kann. Da sind wir übrigens gleich bei einem Vorteil von Last Call: Alle spielen gleichzeitig, Wartezeiten gibt es so gut wie keine. Dass jeder ab und an mal den Vorleser geben muss, stört nicht. Üblicherweise dauert es keine Minute, bis irgendwer wieder "Bestellung!" ruft und die Arbeit wechselt. Naturgemäß wird es bei mehr Spielern schwieriger, die Aufgaben punktgenau zu erledigen. Ein wenig Erfahrung ist vonnöten, um zu wissen, in welcher Besetzung man sich zu wieviel Eiswürfeln (Minuspunkten) hinreißen lassen darf. Wer einfache Spiele mit gewissem Bluffcharakter mag, sollte einen genaueren Blick auf Last Call werfen! Uns hat es gut gefallen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 26,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2010
Autor: Kris Gould
Grafiker: Quinton Hoover
Genre: Glück
Zubehör:

75 Drink-Karten, 48 Barkeeper-Karten, 6 Barkeeper-Platten, 24 Flaschen, 1 Aufkleberbogen, 40 Eiswürfel, 5 Untersetzer, 5 Barmarken, 1 Spielanleitung

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