Asara

Asara ist das Land der tausend Türme. Das ist dem Kalifen aber noch lange nicht genug! Deshalb wetteifern wir Spieler darum, die meisten und höchsten Türme zu errichten. Möge uns das Schicksal des Turm von Babel erspart bleiben!

Ein Turm braucht einen festen Sockel und eine ordentliche Spitze. Wer hoch hinaus will, muss dazwischen noch einige Etagen einziehen. Das ist auch bei Asara so. Damit die Sache ästhetisch bleibt, kann in jedem Turm nur ein einziges Material verbaut werden. Fünf verschiedene Materialien stehen uns im Spiel zur Verfügung. Wir schicken unsere Einkäufer aus, um dieses Material zu besorgen, Bautrupps anzustellen und für Geldnachschub zu sorgen. Für all diese Aktionen stehen verschiedene Bereiche am Spielplan zur Verfügung. Nicht nur die Türme müssen ästhetisch sein, auch die Bereiche am Spielplan: In einem Bereich dürfen immer nur Einkäufer einer Farbe tätig werden! Wie bei den Türmen gibt es auch bei den Einkäufern fünf Farben, diese haben aber miteinander nichts zu tun. Wem es an einer Farbe mangelt, der hat eine Alternative: Zwei beliebige Einkäufer können als Joker verwendet werden. Nachteil an der Sache ist, dass einem der zusätzlich benötigte Einkäufer natürlich für eine Aktion anderswo fehlt.

Der Spielplan hat vier Bereiche für Baumaterial: In einem gibt es Sockel, in einem Fenster, ein weiterer ist den Zwischenteilen vorbehalten und im letzten lagern die Spitzen. Wer einen Einkäufer in einen solchen Bereich legt, darf einen der offenliegenden Bauteile nehmen. Je nach Farbe des Bauteils kostet das einige Asari (so heißen die Münzen in Asara). Das Bauteil legt man hinter den Sichtschirm. Von dort kommt es erst hervor, wenn man einen Einkäufer in den Baukreis schickt. Abhängig von der Anzahl Bauteile die man verbauen möchte, ist auch hier eine mehr oder weniger hohe Zahlung notwendig. Dafür wirkt sich das Bauen direkt aufs Punktekonto aus. Einige Bauteile tragen eine Goldverzierung. Diese werden in den soeben genannten Schritten ganz normal behandelt, erst in den Wertungen haben sie eine spezielle Funktion.

Wer in den offenen Bauteilen nichts passendes findet, kann sich mittels Bestechung in den Nachlegestapeln umsehen. Aber das kostet - wie sollte es anders sein - Geld. Es gibt aber auch eine Aktion, die kein Geld kostet: Mit ihr erhält man die Gunst des Kalifen. Somit ist man in der nächsten Runde Startspieler und erhält am Rundenende einen Prestigepunkt. Wer gar kein Geld mehr hat, kann die Bank aufsuchen. Dort gibt es zwischen fünf und zwölf Asari zu lukrieren.

Haben alle ihre Einkäufer eingesetzt, ist ein Durchgang, im Spiel "Jahr" genannt, zu Ende. In der Zwischenwertung gibt es nun den bereits angesprochenen Punkt für den Startspieler des nächsten Jahres, sowie für jeden gebauten Turm und jede Goldverzierung in den Türmen. Ehe die neue Runde startet, gibt es zusätzlichen Münznachschub und neue Einkäufer auf die Hand.
Sind auf diese Art und Weise vier Runden absolviert, werden bei der Schlusswertung die finalen Punkte verteilt. Und zwar werden jeweils der höchste und zweithöchste Turm jeder Farbe (Baumaterial) prämiert, sowie der höchste und zweithöchste Turm insgesamt. Wer die meisten oder zweitmeisten Türme errichtet hat, darf sich ebenfalls über eine Belohnung freuen. Restliches Geld bringt noch Punkte, wenn man zumindest zehn Asari übrig hat. Wer jetzt auf der Prestigepunktskala vorne liegt, darf sich zum Sieg gratulieren lassen!

Zusätzlich zum oben erklärten Standardspiel ist eine Profivariante beigepackt. Durch spezielle Bauteile können einzelne Etagen beleuchtet werden. Dadurch wird ein Turm zwar nicht höher, hat jedoch einen Vorteil bei Gleichstand. Die Profivariante ist also für ein taktischeres Spiel gedacht.

Spieletester

18.11.2010

Fazit

Bei Asara spielt man, was die Karten hergeben. Zu zweit ist es einfacher an die gewünschten Aktionen zu kommen (man hat neun Einkäufer) als zu viert (nur sieben Einkäufer). Auf Dauer ist es nämlich extrem abträglich, zwei Einkäufer als Joker zu verheizen. Gleich in dem Moment fällt es einem vielleicht nicht auf, aber bei der Schlusswertung gibt es das schlimme Erwachen. Damit sind wir gleich bei einem der Hauptkritikpunkte: Man zieht zwar im Spiel oft auf der Punkteleiste vorwärts (was man in keinem Fall vergessen darf, weil der korrekte Punktestand im weiteren Verlauf nicht mehr nachzuvollziehen ist), aber der Löwenanteil der Punkte wird bei der Schlusswertung gemacht, Mehrheiten können sich bis zum letzten Moment verschieben. Klar kann man sich im Vorfeld eine Taktik überlegen, von denen es im Prinzip zwei gibt: Ich baue weniger, aber dafür wertvollere/höhere Türme (bringt viele Punkte in einzelnen Kategorien) oder viele kleinere/billigere Türme (bringt nicht so viele Punkte in einzelnen Kategorien, dafür aber bei umso mehr Wertungen). Eine Mischung der Strategien ist eigentlich nicht erfolgsversprechend, vor allem wenn in voller Besetzung gespielt wird. Es kann aber passieren, dass es das Schicksal nicht gut mit einem meint; sei es, weil von meinen benötigten Farben keine oder nur sehr wenige Bauteile noch dazu ohne Verzierung auftauchen oder weil ich sie nicht kaufen kann, weil schon ein Spieler vor mir zuschlägt oder mir passende Einkäufer fehlen - der Mensch denkt, das Spiel lenkt. Die Ausstattung des Spiels lässt keine Wünsche offen, außer, dass die lose zusammengesteckten Sichtschirme mehr Zusammenhalt verdient hätten. Und warum sind die Geschosse mit Fenster nur halb so hoch wie welche mit Fenster? Das erschwert die Übersicht im Spiel, weil nämlich die Höhe des Turmes nicht an der Bauhöhe gemessen wird, sondern an der Anzahl der Bauteile! Wir haben mit Asara ein Spiel vor uns, das super aussieht und im ersten Moment total spannend wirkt, auf den zweiten Blick aber seine glückslastige Seite offenbart. Wer sich an der geringen Planbarkeit nicht stört, findet perfekte Unterhaltung. Ich selbst bevorzuge jedoch Spiele, in denen ich den Verlauf aktiver steuern kann.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 9 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2010
Verlag: Ravensburger
Grafiker: Franz Vohwinkel
Genre: Glück
Zubehör:

1 mehrteiliger Spielplan, 4 Zählsteine, 1 Jahreszähler, 4 Sichtschirme, 115 Turmplättchen, 52 Münzen, 1 Gunst des Kalifen, 45 Einkäuferkarten, 1 Blatt Spielaufbau, 1 Anleitung

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