Sumeria

Wir tauchen in die Welt der sumerischen Stadtstaaten im Altertum ein. Es geht darum, zum richtigen Zeitpunkt in den richtigen Städten seine Finger im Spiel zu haben. Von Dynastie zu Dynastie (Runde zu Runde) fällt und steigt die Bedeutung der einzelnen Städte. So versuchen die Spieler ihre Händler, passend zum aktuellen Städtestand, gut zu setzen und beeinflussen so auch die Macht der einzelnen Städte. Am Ende einer Dynastie (Runde) wird abgerechnet.

Spielablauf:
Die Spieler versuchen, die momentan einflussreichsten Städte mit ihren Händlern zu besiedeln und zu kontrollieren. Die Spieler, die die meisten Händler in den drei einflussreichsten Städten haben, erhalten Einflussmarker. Die Spieler erhalten für ihre Einflussmarker Punkte, wobei sich mit der Anzahl einer Markerfarbe auch die Punkte erhöhen.
So erhält man für zwei Einflussmarker einer Farbe 3 Punkte, für fünf Einflussmarker schon 15 Punkte und für 8 Marker 36 Punkte.
Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.

Der Spielplan mit den 8 Stadtstaaten wird in die Tischmitte gelegt. Jeder Spieler sucht sich Händlersteine seiner Farbe aus (bei drei Spielern 14 Steine, bei 4 Spielern 10 Steine).
Die acht Stadtstaatenplättchen werden in beliebiger Reihenfolge neben dem Spielplan nebeneinander ausgelegt. Die Reihenfolge gibt an, wie bedeutend eine Stadt ist. Die drei am weitesten links befindlichen Städte sind im Moment die „aufstrebendsten“ Staaten, für die man an Ende einer Runde auch Einflussmarker erhalten kann.
Es werden blind Einflussmarker gezogen und auf die freien Stellen über den einflussreichsten Städten gelegt - drei für die bedeutendste Stadt, zwei für die zweitbedeutendste Stadt und eines für die drittbedeutendste Stadt.
Jeder Spieler stellt reihum seine Händlersteine entweder in eine Stadt, in eine Kleinstadt oder in ein Dorf (bei drei Spielern acht Händler, bei vier Spielern fünf Händler).
Die Zugfigur wird auf die „1“ auf dem Spielplan gestellt und der Startspieler erhält die Startfigur.

Es werden insgesamt sechs Runden gespielt. Jeder Spieler kommt pro Runde drei Mal zum Zug.
Ist ein Spieler an der Reihe, hat er folgende Möglichkeiten:
  • Händler auf Spielplan stellen:
    Der Spieler nimmt eine Figur aus seinem eigenen Vorrat und stellt ihn auf einen freien Ort. Dieser Staat bekommt dadurch einen höheren Einfluss und die Einflusskarte wird um eine Position nach links verschoben.

  • Händler bewegen:
    Der Spieler bewegt seine ausgewählte Händlerfigur auf den nächsten freien Ort, entlang der Handelswege. Das heißt, dass man seinen Händler, wenn die Felder von anderen Steinen belegt sind, sehr weit durch die Wüste fahren lassen kann.
    Endet der Händler seinen Weg in einem neuen Staat, dann gewinnt dieser auch wieder Einfluss und dessen Einflusskarte wird um eine Position nach links verschoben.

  • Händler vom Spielplan entfernen:
    Der ausgesuchte Händler wird in den eigenen Vorrat gelegt. Das heißt, dass auch dieser Staat Einfluss verliert. Die Einflusskarte wird um eine Position nach rechts verschoben.


Waren alle Spieler an der Reihe, endet der erste Zug und der Zählstein wird auf das zweite Feld nach rechts verschoben, danach auf das dritte Feld.
Ist die Runde (eine Dynastie) zu Ende, wird kontrolliert, wer die Kontrolle (meisten Händlersteine) in den drei aufstrebendsten Stadtstaaten hat. Je nachdem in welchem Staat die Spieler die Kontrolle haben, erhalten sie auch die dazu gehörigen Einflussmarker. Bei der ersten Stadt erhält der erste Spieler zwei Plättchen, der zweite ein Plättchen. Bei der zweiten Stadt darf sich der erste Spieler ein Plättchen aussuchen und der zweite erhält das übrig gebliebene. Im dritten Staat geht der zweite Spieler leer aus.

Danach wird die Zugfigur wieder auf die „1“ gestellt , der Einflussmarkerpool wird wieder mit Plättchen aufgefüllt und die drei besten Staatplättchen werden ganz nach rechts verschoben, wobei der zuvor erfolgreichste Staat den schlechtesten Platz, nämlich die am weitesten links liegende Position, erhält.
Der Spieler mit den wenigsten Händlern wird zum Startspieler erklärt.

Spieletester

20.03.2011

Fazit

Ich bin ein großer Fan von Strategiespielen, die nicht zu lange dauern, da mein Sitzfleisch sonst zu unruhig wird. Genau das hat Dirk Liekens mit dem Spiel Sumeria geschafft. Mit einer Spielzeit von ca. einer Stunde „zerrauchen“ die Köpfe nicht total. Trotzdem bedrängt die kurze Spielzeit, da man mit drei Zügen versuchen muss, das Beste heraus zu schlagen. Es stellt sich die Frage, ob man bei diesen Einflussmarker einsetzt und schon die Runde danach plant oder doch mitmischt. Einerseits kann man gut vorausplanen, andererseits schlagen einem die Interaktionen der Mitspieler oft auch ein Schnippchen. Die Spannung ist definitiv vorprogrammiert. Als Spieleneuling hat man eigentlich keine Nachteile gegenüber seinen Mitspielern, die Sumeria schon kennen. Trotzdem kommt man mit der Zeit (manche früher oder später) auf die taktischen Optionen mit den eigenen Aktionen drauf. Das Wegnehmen der Händler, zum Beispiel, bietet neue Möglichkeiten und ein anderes Spielverhalten. Dadurch kann man durch das Wegnehmen eines Händlers den Einfluss eines Staates herabsetzen und so anderen Spielern die Suppe versalzen – vorrausgesetzt, man hat auch einen Händler in diesem Staat. Auch das Wandern mit den eigenen Figuren birgt eine taktische Herausforderung, da man einerseits mitten in der Pampa stecken bleibt oder eben über mehrere Stadtstaaten sehr weit kommt. Fakt ist, wer alles setzt, kann nur noch wegnehmen oder verschieben und ist somit auch teilweise eingeschränkt. Daher ist es überlegenswert, ob man gleich alle seine Händlersteine am Anfang setzt. Man merkt, ich könnte mich über die diversen taktischen Möglichkeiten bei Sumeria noch mehr mitteilen, aber das sprengt den Rahmen. Der Spielablauf lässt sich soweit rund spielen. Trotzdem entstehen immer wieder Nachdenkpausen der einzelnen Spieler, wodurch sich die Wartezeit verlängert. Die Spielzeit lässt sich gut einhalten und auch das Spielmaterial lässt keine Wünsche offen, da es kompakt, robust und auch nicht in einer zu großen Spieleschachtel verpackt ist. Die Illustrationen sind passend zum Thema gestaltet worden. Die Spielanleitung ist gut verständlich und wurde mit Beispielen gut ergänzt. Ein kleiner Nachteil ist, dass das Spiel nur für drei bis vier Spieler spielbar ist, dafür gibt es auch keine Spieleinbußen wie bei anderen Spielern mit mehr oder weniger Spielern. Für mich ist Sumeria ein Top-Spiel, dass ich Taktikern und auch Strategen gerne weiter empfehle, da es in gewissem Maße beide Elemente enthalten hat.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2009
Verlag: Reiver Games
Autor: Dirk Liekens
Grafiker: Harald Lieske
Genre: Taktik
Zubehör:

1 Spielplan 36 Einflussmarker (je 9 in gelb, rot, blau und grün) 56 Händlerfiguren (je 14 in rot, gelb, blau und schwarz) 8 Stadtstaatenplättchen 1 Beutel 1 Spielanleitung

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