Orient Bazaar

Schon beim Auspacken des Spielmaterials fühle ich mich in meine eigene Kinderzeit zurückversetzt. Sofort packt mich das Lego-Fieber und freudig werden die kleinen Marktstände und der Bazar zusammengebaut. Nachdem die Flakons und Fläschchen aus dem Gussrahmen gebrochen sind, kann es schon losgehen.

Die Spielanleitung für Orient Bazaar ist klar aufgebaut, die Regeln nicht kompliziert. Wenn man am Zug ist, kann man entweder würfeln oder seine bereits erworbenen Waren verkaufen.

Würfelt man eine der Marktstand-Farben, muss man eine Ware dieses Standes um eine Goldmünze kaufen. Würfelt man Grün, tauscht man eine Ware mit einem Mitspieler. Wenn Schwarz gewürfelt wird, stülpt man den Bazar über einen beliebigen Marktstand und kauft dort einen goldenen Kelch.

Wenn man sich für das Verkaufen entscheidet, wird nicht gewürfelt. Man gibt stattdessen die gewünschten Waren einer Farbe zurück in den Vorrat und erhält, je nach Anzahl der Waren, Goldmünzen dafür. Je mehr Waren der gleichen Farbe man verkauft, umso mehr Goldmünzen erhält man. Der goldene Kelch ist hierbei ein Joker und kann für jede Farbe eingesetzt werden.

Ist der Bazar über einen Marktstand gestülpt, ist dieser Marktstand vorübergehend geschlossen. Man kann in dieser Zeit keine Waren dieser Farbe erwerben. Dadurch kann man gezwungen sein, Fläschchen dieser Farbe zu verkaufen, noch ehe sie viel Geld einbringen.

Wer als erster 15 Goldmünzen gesammelt hat, gewinnt das Spiel.

Noch mehr Pepp entsteht, wenn man nach guter alter Lego-Manier die Spielregeln für Orient Bazaar erweitert. Zum Beispiel, wenn man die farbigen Stöpsel der Flakons vertauscht und so zweifarbige Fläschchen erzeugt. Diese kann man auf beiden farbig dazu passenden Marktständen erwerben. Man muss sich dann nur beim Verkauf für eine der beiden Farben entscheiden. Am besten die, für die am meisten Gold dabei heraus schaut.

Eine weitere vorgeschlagene Regelerweiterung ist das Kaufen von Marktständen. Man kann um 4 Goldmünzen einen ganzen Marktstand kaufen. Sobald ein Mitspieler dort einkauft, erhält man selber die Goldmünze für die Ware. Auf eigenen Marktständen kann man gratis einkaufen.

Das Spielmaterial ist wie bei allen Lego-Spielen aus Lego. Es ist ein spezieller Lego-Würfel enthalten, der nach eigenen Ideen umgestaltet werden kann. Man kann z.B. eine Goldmünze statt einer schwarzen »Bazar-Fläche« auf den Würfel geben und erhält dann beim Würfeln eine Goldmünze aus dem Vorrat. Den Ideen sind keine Grenzen gesetzt, wobei man sagen muss, dass das wohl eher ältere Kinder oder die Eltern anspricht. Die vorgesehene Zielgruppe (Kinder ab 7 Jahren) hat sich diesbezüglich nicht sonderlich interessiert.

Das Aufbauen des Spiels bringt sehr viel Spaß. »Lego-Bauen« ist bei jung und alt beliebt. Wenn man möchte, passen die Marktstände und der Bazar auch in zusammengebautem Zustand in die Spielschachtel. So bleibt es den Kindern überlassen, ob sie vor jedem Spiel die Marktstände neu zusammenbauen möchten.

Spieletester

03.04.2011

Fazit

Die Spielidee finde ich persönlich sehr nett. Allerdings ist das Thema nicht unbedingt ansprechend für Kinder. Von selber würden sie es nicht aussuchen. Der Bursch in der Testrunde war beim ersten Spiel am wenigsten begeistert. Allerdings ist das Spiel offenbar ansteckend, da es die Kinder am nächsten Tag von selber noch einmal spielen wollten. Nach mehreren Spielrunden wollen sie es nun gar nicht mehr hergeben. Ohne die vorgeschlagenen Regelerweiterungen erschöpft es sich recht rasch, mit den Erweiterungen bringt es allerdings auch länger viel Spaß. Da ein großer Teil des Spiel-Spaßes durch die Interaktion der einzelnen Spieler entsteht, ist dieses Spiel zu zweit nicht sehr zu empfehlen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 7 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 19,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2010
Verlag: Lego
Genre: Glück
Zubehör:

1 LEGO Würfel zum Zusammenbauen 5 LEGO Microfiguren 198 LEGO Elemente 1 Spielanleitung 1 Bauanleitung

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