Bangkok Klongs

Thailands Hauptstadt Bangkok, auch Venedig des Ostens genannt, ist berühmt für seine schwimmenden Märkte, die in den Klongs, den so genannten Kanälen, abgehalten werden. Mit Bangkok Klongs hat Martin Schlegel beim Verlag "dlp games" ein Spiel aufgelegt, das diese Märkte als Thema aufgreift. Heraus kam ein lupenreines Legespiel, bei dem die Spieler ihre flachen Boote an strategisch wichtigen Anlegeplätzen zu Anker gehen lassen und verschiedenste Waren feil bieten.

Der Marktmeister ist im weiteren Spielverlauf dann derjenige, mit dem eine Wertung ausgeführt wird. Er lungert am Ufer herum und immer dann, wenn genügend Boote mit einem Sonnenschirm, den so genannten Luk-Phat, im Markt platziert wurden, wird ein kleiner Markttag abgehalten. Nach dem zweiten folgt zum Ende des Spiels ein großer Markttag, danach werden die angelegten Warenlager ausgewertet. Aber wie funktioniert das Spiel im Detail?

Zu Beginn wird der Spielplan mit dem grünen Fluss und den vielen Verbindungsstegen in die Tischmitte gelegt. Jeder Spieler erhält eine von der Spielerzahl abhängige Anzahl an Händlerfiguren und zwei Bewegungsplättchen. Die 72 Boote werden gemischt und jeder bekommt vier davon, die verdeckt gehalten werden. Der Luk-Phat-Marker wird auf das Startfeld der entsprechenden Leiste gestellt. Der Marktmeister lümmelt am Ufer herum und wartet auf seinen Einsatz.

Bei den Booten handelt es sich um baugleiche Modelle, die sich nur durch ihren Wert und die unterschiedliche Bestückung von Waren und Händlern unterscheiden. Boote, auf denen bereits ein Händler abgebildet ist, sind neutral und werden von keinem Spieler in Besitz genommen, können aber trotzdem jedem der Spieler von Nutzen sein. Wird ein führerloses Boot in den Markt gebracht, setzt der entsprechende Spieler sofort einen eigenen Händler drauf. Waren gibt es insgesamt sieben verschiedene, die von Früchten über Gemüse und Meerestieren bis hin zu Blumen reichen. Die abgebildeten Körbe auf den Booten zeigen deren Wert an und sind an den Markttagen von Bedeutung, wohingegen die Waren erst bei der Schlusswertung zum Tragen kommen. Auf einigen Booten sind Luk-Path-Symbole abgebildet, die beim ins Spiel bringen den Marker am Ufer ein Feld vorwärts bewegen. Der entsprechende Spieler markiert sofort die abgebildeten Punkte auf der umlaufenden Punkteleiste und der nächste Markttag ist somit wieder ein Feld näher gerückt.

Neben den allgemeinen Booten gibt es auch noch drei Arten von Spezialbooten, die mit Sonderfunktionen ausgestattet sind. Jeweils dreimal kommen Dieb, Aufseher und Garküche vor. Bevor ich deren Funktion näher erläutere, möchte ich kurz auf die Legeregeln eingehen. Der Spieler am Zug muss eines seiner vier Boote in den Markt setzen und dabei beachten, dass pro Marktviertel (wie der Name schon sagt, existieren dort jeweils vier Stellplätze) nur drei Felder belegt sein dürfen. Nach der Belegung der vorgeschriebenen Startfelder muss jedes einzusetzende Boot angrenzend an ein bereits vorhandenes Boot platziert werden. Dies kann seitlich oder diagonal geschehen und auch über die Stege hinweg. Ein Boot mit Aufseher schützt alle Boote, fremde wie eigene, die seitlich in der senkrechten Reihe des entsprechenden Bootes liegen. Mit einem Dieb darf man ein Boot aus der selben waagerechten Reihe entfernen. Allerdings darf dieses Boot dann nicht im Einflussbereich eines Aufsehers liegen und auch selbst kein selbiges sein. Mit einer Garküche wird die ermittelte Punktzahl einer Wertung verdoppelt.
Durch den Einsatz eines Bewegungsplättchens darf ein Spieler ein beliebiges Boot im Markt auf einen anderen Platz verschieben, ohne irgendwelche Legeregeln zu beachten. Lediglich die Maximalbesetzung eines Marktviertels hat weiterhin Gültigkeit.

Damit komme ich jetzt zu den Markttagen, die durch den Luk-Path-Marker auf den entsprechend markierten Feldern ausgelöst wird. Der auslösende Spieler darf jetzt den Marktmeister auf einen der Anlegeplätze auf den Stegen setzen. Diese grenzen immer an vier Wasserfelder an und auch nur wenn alle vier durch Boote belegt sind, kann hier gewertet werden. Die auf den Booten abgebildeten Körbe werden addiert und mit den eigenen dortigen Händlern multipliziert. Jede Spielerfarbe wird für sich getrennt berechnet, denn alle beteiligten Spieler erhalten hierbei Punkte. Nach dem Werten entfernt der Spieler eines der eigenen Boote und legt es in sein persönliches Warenlager für die Schlusswertung. Beim kleinen Markttag darf jeder der Spieler zweimal werten. Erreicht der Luk-Path-Marker das letzte Feld auf der Leiste, folgt der große Markttag und damit das Spielende. Es beginnt dann allerdings der Spieler, der in der Punkteleiste hinten liegt. Es wird reihum so oft gewertet, bis keine Wertung mehr möglich ist und es dürfen zusätzlich sowohl eigene als auch neutrale Boote entfernt und im Warenlager untergebracht werden. Letzteres kommt ganz zum Schluss dran, wobei die Waren nach Arten sortiert werden und jeder Spieler für die erste Warenkarte einer Art 1 Punkt erhält. Für die zweite bekommt er 2 Punkte, für die dritte 3 und so weiter. Je mehr Warenkarten er also von einer Sorte hat, desto mehr Punkte kassiert er. Bei vier gleichen immerhin 10 Punkte (1+2+3+4). Wer zum Schluss mit seiner Händlerfigur auf der umlaufenden Punkteleiste am weitesten vorne steht, gewinnt. Ein Tiebreaker ist nicht vorgesehen.

Spieletester

15.03.2011

Fazit

Mit Bangkok Klongs ist Autor Martin Schlegel ein locker leichtes Legespiel gelungen, das sich langsam steigert und mit den Markttagen so richtig Fahrt aufnimmt. Das Diebesboot kann für so manches Ärgernis sorgen. Den Vorteil, in einem Viertel ein freies Feld zu schaffen, kann normalerweise der Diebesspieler nicht mehr nutzen, da sein Zug mit dem Diebstahl beendet ist und der nächste dran ist.
In Höchstbesetzung wird der Markt sehr schnell voll, da gilt es, rechtzeitig die Markttage auszulösen. Alles in allem ein nettes Spiel, das allerdings durch den hohen Preis ein wenig abschreckt.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Besucherkommentare

Martin Schlegel | 24.07.2011

In der Rezension steht, dass man den Vorteil, den ein Dieb bringt - nämlich ein freies Feld, nicht nutzen kann. Doch, es geht: Mit einem Außenborder sofort ein eigenes Boot auf das freie Feld setzen - oder auch auf ein anderes in diesem Marktviertel. Das ist extrem wirksam.

Gerhard | 27.07.2011

Das ist völlig korrekt. Da aber jeder Spieler nur maximal zwei der Bewegungsplättchen (Außenborder) hat, ist diese Möglichkeit begrenzt.

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2010
Verlag: dlp games
Grafiker: Klemens Franz
Genre: Legen
Zubehör:

Spielplan 68 Händlerfiguren in 4 Farben 72 Boote 8 Bewegungskarten in 4 Farben 1 Luk-Phat-Marker 1 Marktmeisterfigur 2 Marker für mehr Taktik 4 Marker für 100 Punkte

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