Laterali light

... ist ein Frage- und Antwortspiel für 3 – 12 Spieler mit variablem Schwierigkeitsgrad und variabler Spieldauer. Es spielt jeweils abwechselnd ein Fragesteller gegen den Rest der Spielrunde. Dabei kann es manchmal turbulent zugehen und daher sind alle Spieler dazu aufgerufen, möglichst kulant zu agieren und bei Bedarf schlichtend einzugreifen.

So beginnt die auf einem DIN-A4-Blatt abgedruckte Spielregel der TeleTool Productions GmbH für Laterali. Das Quizspiel ist ein bisschen vergleichbar mit Brainstorm, Outburst oder Kaleidos, hat aber den Anspruch, das Suchen nach außergewöhnlichen Lösungsansätzen zu trainieren. Autor D.D. Rauter bezeichnet sein Spiel als in hohem Grade inspirierend, das die Gehirnleistung trainiert und bestehendes Wissen vertieft und den aktuellen Zeitgeist in spielerischer Form spiegelt. Ziemlich hochtrabend, wie ich finde, dem Spiel tut dies allerdings keinen Abbruch.

Doch um was geht es denn nun genau bei Laterali? Das Spiel, welches hier in der Light-Version vorliegt, besteht aus einem Spielbrett mit schachbrettartigem Muster, 12 „Kopfnüsse“ als Spielfiguren mit entsprechenden Flaggen auf Stecknadeln, einer Sanduhr und 432 Fragekarten (in drei Schwierigkeitsgraden von leicht, mittel bis schwer) mit jeweils 12 Antworten.
Die Kopfnüsse werden auf ihr farbiges Startfeld gestellt und sollen zum passenden Wendefeld laufen, ihre Fahne dort einstecken und wieder zurücklaufen. Und als ich das in der Spielanleitung gelesen hatte, stellten sich mir die Nackenhaare hoch. Welch ein Frevel, das Spielbrett zu durchlöchern– mann, das geht gar nicht. Zum Glück hatte ich noch die buntern Holzscheiben von meinem gepimpten Agricola übrig, auf die ich die 12 Flaggen gesteckt habe. Somit können die kleinen Flaggen jetzt abgestellt werden und ruinieren nicht das Spiel. Ich möchte gar nicht daran denken, wie das Brett nach der regelmäßigen Anwendung des Pieksens aussehen würde.

Zu Spielbeginn wird erst mal ein maximaler Schwierigkeitsgrad festgelegt. Diese so genannte Level-Begrenzung legt einfach nur fest, wie viele Antworten der Fragensteller höchstens fordern darf. Dann geht´s los und die erste Karte wird gezogen. Der Fragensteller sieht sich seine Karte an und entscheidet sich jetzt für einen Schwierigkeitsgrad innerhalb der festgelegten Level-Begrenzung. Er verlangt damit also eine Mindestanzahl an Antworten in der vorgegebenen Zeit von 1 Minute.
Er liest seine Frage laut vor, startet die Sanduhr und alle restlichen Spieler versuchen nun, durch wildes Durcheinanderrufen möglichst viele der geforderten Antworten zu geben. Ist die Zeit abgelaufen, liest der Fragensteller die Antworten auf der Karte laut vor und gemeinsam werden nun die richtigen „Treffer“ gezählt. Und hier wird es dann auch schon recht kniffelig, denn nur die auf der Karte angegebenen Antworten gelten als richtig.

Gelingt es dem Rateteam, die Anzahl der geforderten Antworten zu erzielen, darf jeder aus dem Team seine Kopfnuss ein Feld in beliebiger Richtung weiter bewegen. Auch diagonales Ziehen ist erlaubt, denn gelingt es einer Kopfnuss, auf das Feld des Fragenstellers zu gelangen, wird dessen Kopfnuss geschlagen. Dann muss dieser entweder zurück zu seinem Startfeld, oder, wenn er die Wendemarke bereits per Flagge markiert hat, zu eben diesem Feld.

Schafft das Rateteam die Vorgabe nicht, darf der Fragensteller seine Kopfnuss so viele Felder bewegen, wie die Levelzahl minus der geforderten Antworten ergibt. Bei einem hohen Level und wenigen geforderten Antworten können das ziemlich viele Felder werden. Und auch hier gilt dann, dass die Kopfnuss des Fragenstellers fremde Kopfnüsse schlagen kann.

Das Amt des Fragenstellers wechselt im Uhrzeigersinn und die nächste Runde wird gespielt. Gelingt es einer Kopfnuss, zwei Bahnen zurückzulegen, hat deren Besitzer das Spiel gewonnen.

Da es bei Laterali um laterales Denken geht, also dem Um-die-Ecke-Denken, werden oftmals Begriffe gesucht, denen gewisse Vorgaben gemacht werden. Werden VIPs mit Waffen im Namen gesucht, sind Antworten wie GUNs n´Roses, Paul PANZER oder COLT Seavers gefordert. Leichtere Vorgaben wären zum Beispiel berühmte MARIAs, die mit Klaus MARIA Brandauer, MARIA Stuart oder auch MARIA Theresia beantwortet werden könnten. Gedankensprünge und Assoziationen, das intuitive Erfassen von Details ist beim Querdenken erforderlich und schränkt damit natürlich auch den Teilnehmerkreis für Laterali ein. Die Altersangabe von 16 Jahren kommt nicht von ungefähr, spielen beim lateralen Denken auch die Lebenserfahrung und ein gutes Allgemeinwissen eine wichtige Rolle.

Spieletester

11.01.2011

Fazit

Laterali macht in der passenden Spielgruppe richtig viel Spaß und ist ein wirklich unterhaltsames Spiel, besonders für alle kreativen Spieler. Im Preissegment eher am oberen Limit angesiedelt, bekommt der Käufer bereits in der Light-Version ein Spiel, das jeden Cent wert ist und viele Stunden unterhaltsamen Zeitvertreib garantiert.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Besucherkommentare

Wolfgang | 02.10.2016

Wahrlich eine willkommene geistige Herausforderung! Wir haben unheimlich viel Spaß mit schrägen, außergewöhnlichen Gedankengängen! Einfach genial!

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 12
Alter: ab 16 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 68,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2010
Genre: Kreativ
Zubehör:

432 Fragekarten mit 5184 Antworten 12 Spielfiguren 12 Flaggen Sanduhr Spielbrett Spielanleitung

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