Der Weltraum. Unendliche Weiten. Wir befinden uns in einer fernen Zukunft, die Menschheit ist dabei, das Sonnensystem zu verlassen. Jeder Spieler ist Anführer einer Gruppierung, die neue Planeten entdecken und bekannte Planeten ausbauen möchte, um die Bodenschätze zu nutzen.
Neun Sterne gibt es im spielerischen Universum, das durch den Spieltisch symbolisiert ist. Die Sterne werden von drei bis sieben Planeten umkreist, die anfangs verdeckt liegen. Lediglich bei unserem Heimatsystem sind die Planeten aufgedeckt, hier hat jeder mit einer Fabrik einen Planeten in Besitz genommen.
Das Spiel läuft über eine unbestimmte Zahl von Runden (Wann das Spielende eintritt, wird nämlich durch andere Faktoren geregelt: Entweder endet die Partie mit dem Aufdecken des letzten Planeten oder mit dem Erreichen von 50 Siegpunkten). Jede Runde besteht aus Planungs- und Aktionsphase. In der Planungsphase spielen die Spieler reihum eine ihrer Aktionskarten verdeckt auf einen beliebigen Platz der Planungstafel. Sobald die Planungstafel komplett gefüllt ist, werden die Karten aufgedeckt; begonnen bei der Karte auf Platz eins, dann Platz zwei,...
Jede Karte zieht eine Aktion nach sich, die für alle Spieler auszuführen ist. So etwa den Flug von einem Planeten zum nächsten, Produktion von Waren auf besetzten Planeten, Bau von neuen Kolonien, Schiffen etc., Handel und Erlangung von Siegpunkten. Siegpunkte! Wofür bekommt man die? Der reine Bau von Kolonie, Fabriken und Raumschiffen bringt noch keine Punkte. Erst durch den Einsatz der Siegpunkt-Aktionskarten kann man die bislang gebauten Gebäude für ein Anwachsen des Punktekontos nutzen. Aber nicht nur in vorherigen Runden investiertes Kapital kann gewinnbringend eingesetzt werden, auch die aktuellen Handkarten können ohne Umwege zu Punktelieferanten werden. Am Ende des Spiel gewinnt - wie sollte es auch anders sein - der Spieler mit dem dicksten Punktekonto.
So schnell kann ein Spiel erklärt sein; wenn auch hier einige Details weggelassen wurden. Damit steht auch schon fest, dass
Ad Astra ein nicht all zu kompliziert gestricktes Spiel ist. Ein Familienspiel? Naaaaja, dafür ist die grafische Gestaltung etwas zu martialisch geraten. Ansonsten wäre es durchaus tauglich: Wir fliegen durchs All, nehmen neu entdeckte Planeten in unseren Besitz und machen sie uns zunutze. Kein Streit, keine Gewalt. Insgesamt ein gut funktionierendes Spiel, das (durch die gemeinsame Planungsphase) sowohl taktische als auch zufällige Momente vereint. Aber was könnte man großartig falsch machen, wenn man sich an einem seit zehn Jahren am Markt befindlichen Meisterwerk
Die Sternenfahrer von Catan orientiert?!
Die Ähnlichkeiten sind teilweise verblüffend, aber auch die Unterschiede sind klar erkennbar:
- In beiden Spielen durchstreift man den Weltraum, um neue Planeten zu erkunden. Dort kann man unterschiedlich große Stationen errichten, um die Bodenschätze abzubauen.
- Sowohl in Ad Astra als auch bei den Sternenfahrern nutzt man die Bodenschätze in vorgegebenen Kombinationen, um neue Raumschiffe und Stationen zu kaufen.
- Der Weg zu den Rohstoffen ist unterschiedlich: Während die Sternenfahrer eine fixe Zuordnung von Zahlen zu Planeten haben und den Würfel über den Ort des Ertrages entscheiden lassen, ist es bei Ad Astra der Ausspieler der Aktionskarte, der sich für eine Ressourcenart stark macht und so für alle Erträge generiert.
- Siegpunkte gibt es bei Ad Astra für das gleiche Bauwerk immer wieder, während bei den Sternenfahreren ein Bauwerk nur einmalig zu den Siegpunkten beigetragen hat.
- Beim Rundenablauf gibt es den wohl größten Unterschied: Bei den guten alten Weltraum-Siedlern murkst man reihum mit den erwürfelten Erträgen herum und handelt. Nun hat man eine gemeinsame "Planungsphase", die zu guten Teilen aber nicht auf Planung, sondern auf Glück beruht. Man kommt sich ein wenig an Robo Rally erinnert vor. Das eine Mal geht mein Plan auf, das nächste mal ist die Runde zum "in die Tonne treten".