Die Handlung ist etwas seltsam.
Gladiatoren kämpften üblicherweise im Colloseum um ihr Leben und nicht um Schätze.
Und der Löwe schaut zu und stört nur hin und wieder ein wenig. Na ja.
Würfel statt AstragaleIn der Antike wurden die Sprungbeine (bestimmte Mittelfußknochen) aus den Hinterbeinen von Paarhufern wie Schafen, Ziegen oder Rindern - das sind die Astragale - zum Spielen und als Würfel verwendet. Schade eigentlich, dass es noch kein Spiel mit Astragalen gibt, irgendein antikes Ritual könnte damit sicher spielerisch verwendet werden.
Würfel sind aber praktischer.
Die hier verwendeten haben immer ein bis drei Symbole auf den Würfelseiten.
- Die grünen Würfel zeigen ein bis drei Schritte für Gladiatoren
- Der rote Würfel zeigt ein bis drei Schritte für den Löwen Leo
- Die gelben Würfel zeigen ein bis drei Schritte für Schätze
Schätze wandern?
Ich sagte doch schon, dass die Handlung holpert...
Lasst die Spiele beginnenDer Löwe beginnt im Zentrum der sechseckigen Arena, die sechs Schätze - beim Chinesen sind es neun - werden rund um Leo platziert.
Die deutsche Anleitung erklärt das so:
"Es gibt sechs Stellen, die gleichzeitig zwei Felder Abstand zum Löwen haben und nicht auf einer Diagonalen liegen."
Englisch ist es nicht viel deutlicher:
"6 Gold dice go to centers of sides of the 3-wide hexagon centered on the lion."
Das Schreiben von Spielregeln ist nicht einfach.
Leider sind auch die Fotos auf BGG - sie wurden nicht vom Verlag selbst dort hochgeladen - mit falscher Startaufstellung veröffentlicht. Verlagsmitstreiter Taras hat ausgeholfen, ein Foto vom korrekten Setup für vier Spieler findet ihr anbei.
Gladiatoren beginnen in einer der sechs Ecken der Arena, das ist je nach Spieleranzahl geregelt (für fünf Spieler ist wohl wegen mangelnder Symmetrie keine Startaufstellung vorgesehen) und davon hängt auch die Anzahl verwendeter Würfel ab.
Jeder Galdiator deponiert seinen Schatzmarker am Beginn seiner Zählleiste.
Gladiatoren lieben SchätzeDer Startspieler würfelt mit allen grünen und dem roten Würfel. Danach folgt Würfeldrafting, bis alle Würfel verbraucht sind. Dieser Vorgang wiederholt sich - mit wanderndem Startspieler und möglicherweise zusätzlichen gelben Schatzwürfeln - bis ein Spieler sieben Schätze erspielen konnte.
Ein grüner Würfel bewegt den eigenen Gladiator in gerader Linie bis zu drei Felder weit.
Bewegungsschritte dürfen verfallen, betritt man das Feld neben einem anderen Gladiator oder Leo, kostet das einen zusätzlichen Bewegungspunkt. Betritt ein Gladiator ein Feld mit Schatz, nimmt er den Schatz und zieht seinen Schatzmarker eine Position weiter. Der Goldwürfel wird in der nächsten Runde mitgewürfelt.
Der rote Würfel bewegt Leo in gerader Linie bis zu drei Felder weit. Leo muss die komplette Zugweite gehen können, sonst verfällt sein Zug. Passiert Leo auf seinem Weg einen Schatz, wird der Goldwürfel entfernt und in der nächsten Runde mitgewürfelt.
Gelbe Würfel werden ein bis drei Schritte entfernt von Leo in der Arena platziert.
Glücksbetonte GladiatorenkämpfeAus obigen Regeln ist klar, dass ein an drei Seiten von Gladiatoren oder Leo flankiertes Feld nicht betreten werden kann.
Es ist auch klar, dass AVE LEO von den Regeln her kein wirkliches Kinderspiel ist. Vom Ablauf her hingegen schon, allzu viele Optionen haben die Spieler nicht.
AVE LEO ist es ein Positionsspiel und es kann durchaus auch länger dauern als die auf der Schachtel erwähnten maximal 30 Minuten.
Vorallem bei einem Duell mit zwei Gegnern auf Augenhöhe.