Treehouse Diner

In der Gastronomie gutes Personal zu finden ist nicht leicht. Und erst recht nicht, wenn man ein Diner im einem Baumhaus mit Lieferservice betreibt. Ständig klingelt das Telefon für neue Bestellungen und in der Küche ist die Hölle los.
Die Flughörnchen sind im Dauerstress, die Köche stehen kurz vor einem Kollaps und dann fehlen auch noch diverse Zutaten für die Sonderwünsche der Gäste. Da ist es nicht leicht, sich gegen die Konkurrenz der anderen Küchenhilfen durchzusetzen und in der Beliebtheit nicht nach unten zu rutschen.

Es gilt also, die Bestellungen der Gäste so schnell wie möglich zu erfüllen und dabei gut abzuwägen, ob man noch neue Bestellungen am Telefon annimmt, oder erst mal in der Speisekammer nach den benötigten Zutaten sucht. Aber manchmal hat man gar keine Wahl.

Aufbau und Ablauf

Wir arbeiten also als Küchenhilfe in einem Diner hoch in den Wipfeln eines Baumes, müssen uns gegen andere Gehilfen durchsetzen. Unser Lokal hat mehrere Küchen mit begrenzten Kochplätzen. Zu Beginn starten wir mit zwei besetzten Herden. In der Telefonzentrale, in der sämtliche Bestellungen eingehen, klingelt es permanent. Sobald irgendein armer Wicht abhebt, werden alle eingehenden Bestellungen verteilt, wobei der arme Wicht zwar den ersten Auftrag auswählen darf, am Ende aber auch den von allen verschmähten noch ontop bekommt - schließlich ist der Kunde König.

Die jeweiligen Aufträge benötigen je nach Schwierigkeitsgrad eine bestimmte Herstellungszeit, angezeigt per Sanduhr. Sie werden dann sofort auf einem entsprechenden Kochplatz in der uns zugeteilten Küche abgelegt. Liegt dort bereits eine andere Bestellung, rutscht diese nach rechts und verschiebt auch alle weiteren angrenzend ausliegenden Bestellungen. So steht immer weniger Zeit zur Verfügung. Sollte ein Auftrag gar komplett rausrutschen, gibts einen negativen Eintrag im Netz und die Beliebtheit des Lokals sinkt.

Ab in die Speisekammer

Um aber Bestellungen überhaupt erfüllen zu können, werden diverse Zutaten benötigt, die man in der Speisekammer in zufälliger Zusammensetzung findet. Und auch hier kostet jede Zutat eine Zeiteinheit, für die eine Bestellung nach rechts geschoben werden muss. Und sofort erhöht sich erneut der Zeitdruck, aber zumindest dürfen wir jetzt die eingesammelten Zutaten auf die Bestellungen verteilen. Ist eine komplett, kann das Flughörnchen ausliefern und wir bekommen am Ende Zufriedenheitspunkte dafür.

Gespielt wird reihum, bis einer die je nach Spielerzahl vorgegebene Anzahl an Bestellungen ausliefern konnte. Dann wird die laufende Runde noch zu Ende gespielt und danach die Zufriedenheitspunkte gezählt, sowie die Position des Stimmungsmarkers ausgewertet. Wer nun die meisten Punkte zusammen bekommen hat, wird als erfolgreichste Küchenhilfe im Treehouse Diner gefeiert.

Um das Ganze anspruchsvoller zu machen, liegen noch zwei Module bei. Mit der Geheimzutat Chili kommen neben komplett anderen Bestellungen auch Aktionskarten ins Spiel, die durch einmalige Spezialfähigkeiten das Leben als gestresste Küchenhilfe einfacher machen. Im Bienen-Modul dreht sich alles um die Rettung von verirrten Bienen, aber auch diverse Herausforderungskarten stehen hier im Mittelpunkt und bringen der Küchenhilfe, die sie gemeistert hat, zusätzliche Simmungspunkte.

Spieletester

Fazit

Treehouse Diner ist ein lockeres Sammel-Spiel - okay, ohne große taktische Tiefe und mit einem nicht unerheblichen Glücksanteil durch die Auslage der Speisekammer und Telefonzentrale, aber auch den Zutatenbeutel. Dafür gibt es eine schöne Interaktion, wenn einer den Telefonhörer abnimmt, um neue Bestellungen zu bekommen. Dann sind immer alle beteiligt, selbst wenn dies nicht wirklich gewünscht ist. Auch der Besuch in der Speisekammer will genau getaktet sein, um wichtige Lebensmittel vor den anderen abzugreifen. Vor allem wenn Chili für das Modul "Geheimzutat" vorrätig ist, denn das ist mehr als rar, wird aber bei einer großen Zahl an Bestellungen benötigt.

Da immer alles offen ausliegt, sollte man die anderen Lieferanten auf jeden Fall im Auge behalten. Es entwickelt sich sehr rasch ein Wettstreit um die besten Bestellungen und deren schnelle Auslieferung - doch Vorsicht, dies ist keine Garantie auf den Spielsieg.

Die niedllichen Illustrationen des Treehouse Diner passen wunderbar zum eigentlichen Fantasiethema - aber vielleicht ist das ja die Zukunft, wer weiß. Die zwei inkludierten Module sorgen für mehr Abwechslung und lassen zudem den Schwierigkeitsgrad langsam steigern. Familien finden hier ein wunderbares Spiel, das auch aufgrund seiner haptischen Erlebnisse gut ankommt, auch wenn der Spannungsbogen eher flach verläuft.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • süße Grafiken und ansprechendes Material
  • leichter Einstieg auf niedrigem Level
  • eingängiger Ablauf
  • zusätzlich mit zwei Modulen für etwas mehr Abwechslung
  • hervorragend für Familien geeignet
  • skalierbarer Aufbau
  • schöne Interaktion

Minus

  • glückslastig
  • flacher Spannungsbogen

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 bis 45 Minuten
Preis: 44,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2022
Verlag: Funtails
Autor: Rüdiger Dorn
Zubehör:

6 Spielpläne
- 4 Küchen
- 1 Speisekammer
- 1 Telefonablage
159 Karten
- 46 Basis-Bestellungen
- 46 Chili-Bestellungen
- 8 Start-Bestellungen
- 44 Aktionskarten (Modul "Geheimzutat")
- 15 Herausforderungen (Modul "Rettet die Bienen")
98 Zutaten
- 20 Löwenzahn
- 18 Eicheln
- 16 Blaubeeren
- 14 Radieschen
- 12 Champignons
- 10 Gänseblümchen
- 8 Chili (Modul "Geheimzutat")
1 Zutatenbeutel
4 Stimmungsmarker
22 Bienen (Modul "Rettet die Bienen")
1 Kompostbox
1 Anleitung

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7550 Gesellschaftsspiele-,
1668 Videospielrezensionen
2243 Berichte.