Wildtastic Five

Ein neues Tier-Reservoir öffnet seine Pforten, doch noch herrscht totale Stille. Aber weshalb? Ganz klar, es fehlen die Tiere! Rasch sollten die freien Plätze aufgefüllt werden, damit das Projekt Wildpark endlich richtig durchstarten kann und einigen Tieren ein neues, behütetes Zuhause geboten werden kann.

Ganz schön wild geht es zu…:

…in Wildtastic Five. Ziel ist es alle freien Plätze in seinem Wildpark aufzufüllen und das als Erster. Aufgebaut ist das Spiel dabei recht flott: jeder der Mitspieler erhält eine Wildparktafel und drückt alle darin befindlichen Tierplättchen heraus. Pro Spieler finden sich nun je fünf Fische, vier Erdmännchen, drei Alpakas, zwei Orang-Utans und je ein Eisbär auf dem Tisch, welche verdeckt gemischt und als separater Haufen bereitgelegt werden. Zusätzlich wird noch eine weitere Wildparktafel von seinen Tieren befreit und diese den vorhergehenden zugefügt, die Tafel selbst wird dabei jedoch nicht benötigt. Nun zieht jeder Spieler verdeckt zehn der Tierplättchen und legt diese als persönlichen Haufen bereit. Das Spiel kann nun praktisch beginnen.

Der erste Spieler erhält den Startmarker und er würfelt so viele Würfel wie Spieler an der Partie teilnehmen. Nun wählt dieser eine der Augenzahlen und legt den gewählten Würfel beiseite, im weiteren Verlauf müssen die nachfolgenden Spieler einen der anderen, übrigen wählen. Zwei Möglichkeiten ergeben sich nun für den Spieler, der an der Reihe ist. Einerseits kann dieser wählen, pro Areal in seinem Wildpark mit mindestens einem freien Feld, je ein Tierplättchen aus dem allgemeinen Vorrat geheim dem seinen hinzuzufügen. Der Würfel wird hierbei dann effektlos zur Seite gelegt. Andererseits aber kann dieser sich auch dafür entscheiden der Augenzahl entsprechend Tierplättchen seines Vorrats aufzudecken. Eines davon darf ohne Kosten sofort der eigenen Wildparktafel hinzugefügt werden. Im Uhrzeigersinn nach darf nun jeder Spieler ebenso eines der Tiere ergattern, indem eigene, geheime Tierplättchen den Kosten des gewünschten Tieres entsprechend an den Spieler übergeben werden. Dabei kann es auch vorkommen, dass einige der Mitspieler leer ausgehen. Kehrt die Auktionsrunde sogar nochmals zum Ursprung zurück, so kann auch dieser erneut ein Tier platzieren, muss jedoch dessen Kosten in den allgemeinen Vorrat einzahlen. Alle nun übrig gebliebenen, aufgedeckten Tiere werden wieder verdeckt und in den allgemeinen Vorrat eingemischt. So verläuft das Spiel im Uhrzeigersinn mit Startspielerwechsel, bis schließlich jemand alle Felder des Wildparks aufgefüllt hat.

Spieletester

27.02.2023

Fazit

Wie „wildtastisch“ ist es nun aber wirklich?:

Ohne lange durch die Blume zu sprechen, ähm… zu schreiben, möchte ich gleich vorweg klarstellen, dass Wildtastic Five ein recht eintöniges und, aus meiner Sicht, eher langweiliges Spiel ist. Lediglich jüngere Kinder können von diesem Spielkonzept eventuell recht gut profitieren, da diese auf ein eher zufalls-lastiges Spielkonzept mit einem Hauch an Taktik stoßen und dadurch für zukünftige, komplexere Spiele schrittweise gewappnet werden. Besonders für jüngere Spieler, kann das aus der Fassung drücken und wieder einfügen der Tierplättchen Laune mit sich bringen, wird aber bei den meisten, etwas älteren Kindern kaum einen besonderen Spaßaspekt mit sich bringen.

Neben dem recht einseitigen Spielverlauf regt das Spiel leider auch weiters kaum zu einer Interaktion zwischen den Spielern an. Besonders da Tierplättchen ja ohne Wenn und Aber durch vorbestimmte Kosten erworben werden können, ist auch hier eine verbale Komponente nicht obligat. Fairerweise ist es nicht nur ein stures hin und her Geschiebe von Tierplättchen, auch ein gewisser Hauch von Taktik ist nützlich, um gute Tauschhandel abzuschließen und den passendsten Würfel zu wählen, der den eigenen Gewinn maximiert und den der anderen minimiert. Auch das Design selbst stoßt neben dem Konzept auf das Problem der Eintönigkeit. Dieselben Darstellungen einiger weniger Tiere laden das Auge nicht gerade zu einem abwechslungsreich erscheinenden Spiel ein.

Positive Aspekte dieses Spiels sind jedoch ebenso zu nennen! Was besonders auffällt ist die wirklich relativ gut einschätzbare Spieldauer. Natürlich ist diese auch zu einem großen Teil spielerabhängig, der Verlauf scheint dennoch jedes Mal wieder ungefähr die gleiche Zeit zu beanspruchen. Auch das Herausdrücken und Hineinklippen der Tierplättchen funktioniert tadellos, aber fairerweise, bei diesen als Hauptfunktionen des Spiels sollte dies wohl aber auch zu erwarten sein. Abschließend sollte auch noch einmal ein Wort über das Regelbuch verloren werden. Dieses ist flott gelesen, praktisch sofort verstanden und verfügt zusätzlich neben einer Anleitung in deutscher Sprache auch über fünf weitere Übersetzungen in Französisch, Polnisch, Slowakisch, Tschechisch und Ungarisch.

Alles in allem würde ich Wildtastic Five eher weiter weg von einem wilden oder fantastischen Spiel ansiedeln. Im Großen und Ganzen denke ich persönlich, dass, selbst im Spiel mit den jüngeren Generationen, der Spaßfaktor recht auf der Strecke bleibt und es auch sonst nichts wirklich allzu Ansprechendes bietet. Optional hätte ich zumindest unterschiedliche Posen oder Farben der einzelnen Tiere gewählt, um das Spiel mehr aufzupeppen und auch dem Auge etwas Freude zu bereiten. Geeignet ist es eindeutig für Jung und Alt, was es jedoch für eure Spielegemeinschaft mit sich bringt, ist fraglich, wobei der staubige Platz weit hinten im Brettspieleregal recht bald das Zuhause sein wird.

Also von wegen Wildtastic, doch von meiner Warte aus ist jedoch bewertungstechnisch zumindest die „Five“ vertretbar!

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • gut überschaubare Spieldauer
  • flott gelesen und leicht zu verstehen
  • mehrsprachiges Regelheft

Minus

  • kaum Interaktionen zwischen den Spielern
  • eher eintöniges Design
  • recht unspektakulärer Spielablauf

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 25 Minuten
Preis: 19,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2022
Verlag: Piatnik
Autor: Bernd Bürgel
Grafiker: Stephan Lorenz
Zubehör:

1 Spielanleitung (in 6 Sprachen, pro Sprache 6-seitig)
1 Startmarker
6 Würfel
6 Wildparktafeln
90 Tierplättchen (darunter: 6 Eisbären, 12 Orang-Utans, 18 Alpakas, 24 Erdmännchen & 30 Fische)

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