Raccoon Robbers

Zur Futtersuche klettern die Waschären auf Häuserfassaden und schupsen ihre Konkurrenz von selbigen. Wer bringt den Anführer "Don Raccoon" am schnellsten zur Mülltonne?

Es ist Nacht geworden im dreckigen Viertel einer Großstadt. Alles schläft, nur die Straßenlaternen werfen noch ein schummriges Licht auf die Hinterhöfe. Da! Plötzlich hört man, wie Mülltonnen umgestoßen werden und Wäscheleinen reißen. Die frechen Waschbären schubsen und rangeln, um sich die besten Essensreste zu schnappen und ihren Anführer “Don Raccoon” auf dem Weg zur goldenen Mülltonne zu unterstützen. Nachdem wir sowieso nicht schlafen können, hängen wir uns dran und helfen den Banden bei der Futtersuche.

Der Hinterhof entsteht

Drei Häuser, jeweils in blau, rot und grün werden nebeneinander platziert und durch Stützen leicht schräg aufgestellt, sodass nachher die kleinen Waschbären zwar auf den vorgestanzten Feldern ihren Halt finden, aber ebenso auch wieder hinunter rutschen können, wenn sie von ihrem Platz geschubst werden. Vor den Häusern wird mit den Müllplättchen in beliebiger Reihenfolge ein Weg gebildet, wobei fünf große Gemeinschaftsfelder in regelmäßigen Abständen platziert werden. Am Ende des Weges wartet das Ziel: Die goldene Mülltonne.

Jeder Spieler darf sich eine Waschbärenbande aussuchen. Diese besteht aus 3 kleinen Rackern, die vor die Häuser gestellt werden und einem großen Anführer, der vor dem Mühlweg auf seinen Einsatz wartet.

Dazu gibt's vier Karten und ein Kartentauschplättchen, mit dem einmal zu Beginn des Zuges alle Handkarten abgelegt und neu gezogen werden dürfen, und dann geht es auch schon los.

Auf die Häuser, fertig, los!

Die Karten bestehen nur aus Kletterkarten (Pfeile hinauf in den Farben der Häuser + Joker Karten) und Schubskarten (Pfeile hinunter). Es wird reihum gespielt. Wer am Zug ist, darf so viele Karten wie gewollt ausspielen, diese dürfen aber nur auf ein Haus angewendet werden.

Legt ein Spieler beispielsweise drei Kletterkarten in grün, darf er einen seiner Waschbären drei Felder auf dem grünen Haus hinauf setzen. Steht dort bereits ein Waschbär, wird dieser um ein Feld hinuntergeschubst.
Legt der Spieler eine Schubskarte, darf er ebenfalls einen gegnerischen Waschbären ein Feld hinuntersetzen. Landet dieser auf einem anderen Waschbären, wird der ebenfalls um ein Feld hinuntergesetzt, usw. So kann eine Kettenreaktion ausgelöst werden. Unter den Kletterkarten befinden sich auch welche mit zwei Pfeilen. Ist mein Waschbär gerade der einzige, der noch vor statt auf dem entsprechenden Haus steht, darf er damit zwei Felder hinauf hüpfen.

Der Spielzug endet, indem (egal wie viele Karten ausgespielt wurden) zwei wieder nachgezogen werden dürfen.

Aber warum wollen die Waschbären eigentlich so hoch hinaus, wenn das Glück der Mülltonne so nahe liegt?

Raccoon Bosse

Wenn ich an der Reihe bin, kann ich mich dazu entscheiden, meinen Waschbären statt zu klettern oder andere zu schubsen wieder hinunter auf die Straße springen zu lassen. Dazu muss ich zwei Kletterkarten der entsprechenden Hausfarbe spielen. Je höher mein Waschbär schon geklettert war, desto mehr Punkte erhalte ich. Die Anzahl der Punkte darf dann mein Raccoon Boss den Müllweg entlang spazieren. Wessen Boss zuerst die goldene Mülltonne erreicht hat, hat gewonnen.

Aber auch hier gilt: Steht bereits ein anderer Boss auf meinem Wegplättchen, wird dieser um ein Feld zurück gesetzt, außer es handelt sich um ein Gemeinschaftsfeld, wie es sie auch auf den Häusern gibt. Dort dürfen nämlich mehrere Waschbären gleichzeitig stehen.

Solange einer meiner Raccoons auf Haus blau oder rot höher als die der Mitspieler steht, erhalte ich außerdem den Joker- oder Bonusmarker, die mir weitere Vorteile verschaffen. Beim Jokermarker darf ich auch rote Karten als Jokerkarten für andere Häuser verwenden, beim Bonusmarker darf mein Boss, wenn ein anderer Boss vorzieht, ebenfalls immer um ein Feld mitziehen. Aber Achtung, sobald ein anderer Spieler mich überholt, darf er mir (sofern er es nicht vergisst) besagten Marker wieder wegschnappen.

 

Spieletester

Fazit

Raccoon Robbers ist ein Spiel für eine breite Alters- und Interessensgruppe. Die Regeln sind leicht verständlich und die Kulisse zieht einen gleich zu Beginn in die Rahmenhandlung. Obwohl auf der Packung eine Altersempfehlung von mindestens acht Jahren steht, hat in einer der Testrunden auch eine 6-jährige Spielerin gefallen an Raccoon Robbers gefunden.

Die Aktivitäten pro Runde sind sehr überschaubar (Klettern und/oder Schubsen oder Springen oder Aussetzen), dennoch gibt es einige taktische Überlegungen, die man treffen kann; Warte ich mit dem Aufstieg, damit ich als letzter ein Zusatzfeld erklimmen kann, oder will ich als erstes den Joker- oder Bonusmarker schnappen? Wo löse ich die schönste Kettenreaktion aus? Macht es mehr Sinn, weniger Punkte auf einmal zu sammeln oder gehe ich das Risiko ein, hinunter geschubst zu werden?,...

Am besten spielt sich Raccoon Robbers zu dritt oder viert, aber auch für zwei Spieler gibt es Sonderregeln, die es abwechslungsreich und spannend machen.

Das auch grafisch sehr ansprechende Spiel ist auf jeden Fall eine Empfehlung für Familien, taugt aber auch für fortgeschrittene Spielgruppen als Absacker oder Auflockerung.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • ansprechendes, dreidimensionales Spielmaterial
  • leicht verständliche Regeln
  • trotzdem taktisch
  • für eine breite Zielgruppe, geeignetes Familienspiel

Minus

  • Steher für Häuser nutzen sich leicht ab

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 bis 30 Minuten
Preis: 23,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2021
Verlag: Pegasus Spiele
Grafiker: Dennis Lohausen
Genre: Taktik, Wettlauf
Zubehör:

3 Häuser (zweiteilig), 18 Hoffelder, 1 Mauer, 1 goldene Mülltonne, 1 Joker-Marker, 1 Bonus-Marker, 4 Kartentausch-Plättchen, 48 Kletterkarten, 12 Joker-Kletterkarten, 10 Schubskarten, 4 Waschbär-Bosse, 12 Bandenmitglieder

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