Igel ärgern

Der Spruch „Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“ kann hier sehr gut angewendet werden. Schließlich geht es bei dem Wettlaufspiel Igel ärgern darum, drei von vier Igeln ins Ziel zu bekommen und nicht in einer Grube sitzen zu bleiben.
Igel ärgern wurde vom Autorenduo Doris Matthäus und Frank Nestel bereits mehrmals veröffentlicht. In dieser Ausgabe wurden zwei Spiele in eine Schachtel gepackt, nämlich Igel ärgern und Tante Tarantel. Noch dazu wurde Igel ärgern jetzt auch in Farbe illustriert.


Spielablauf:
Für die Spielvorbereitung sucht sich jeder Spieler Igel in seiner Farbe aus. Diese werden reihum auf die Startlinie gesetzt. Dabei besetzt man zuerst alle leeren Felder und stapelt die Igel dann zu Türmen hoch. Sind alle Igel verteilt, beginnt das Spiel.

Es wird reihum gespielt.
Der Spielzug gliedert sich in drei Teile: Würfeln, Seitwärtsbewegung und Vorwärtsbewegung.

Es gibt sechs Bahnen, die für die entsprechende Augenzahl auf dem Würfel von 1-6 durchnummeriert sind. Jede Bahn hat auf einer Stelle ein schwarzes Feld, eine Grube, abgebildet. Das heißt, dass der Spieler mit seinem Würfelwurf feststellt, auf welcher Bahn vorwärtsgezogen werden muss. Man darf mit jedem beliebigen Farbstein auf dieser Bahn ein Feld vorwärts ziehen.
Man hat aber vorher die Möglichkeit mit einer seiner eigenen Spielfiguren eine Seitwärtsbewegung, eben auf eine Nebenbahn, zu machen.
Einerseits deswegen, um seinen Igel vor einem unmittelbar möglichen Sturz in die Grube zu bewahren. Das heißt, der Igel sitzt in dieser Grube solange fest, bis der/die letzte/n Igel auf gleicher Höhe sind. Natürlich kann man mit der Seitwärtsbewegung auch taktisch vorausplanen, um seinen Igeln bessere Wege zu ermöglichen.
Jetzt wird eine beliebige Igelfigur auf der erwürfelten Bahn vorwärts gezogen, wobei immer der oberste Stein eines Turmes gezogen wird. Natürlich kann man damit auch einen davor liegenden Igel mit dem Vorwärtszug wieder blockieren.
Die Igeltürme sind unendlich aufstockbar, was für den untersten Igel oftmals eine lange Wartezeit bedeutet.

Z. B.: Ich würfel eine 3 und mein Igel steht kurz vor einer Grube auf der gleichnamigen Bahn. Daher entscheide ich mich, meine Igelfigur auf die Zweier-Nebenbahn zu verschieben. Jetzt darf ich mit jeder anderen Figur auf der Dreier-Bahn ein Feld vorwärts fahren und besetze damit eine andere Igelfigur auf dem davorliegenden Feld.

Das Spiel endet, sobald ein Spieler 3 von seinen 4 Igelfiguren in die Zielreihe gebracht hat und somit das Spiel gewinnt.

Igel ärgern bietet noch 39 weitere Spielvarianten. Ich möchte hier nur einige nette Varianten näher beschreiben:
Bei der „Dopingvariante“ wird der erste Igel, der ins Ziel gelangt, wegen Doping disqualifiziert. Bei „Igel in geheimer Mission“ notiert sich jeder Spieler ein Igelmotiv (jeder Spieler besitzt 4 unterschiedliche Igelfiguren), für das er Extra-Punkte erhält, wenn er diesen Igel ins Ziel bringt, da die Steine mit der Bildseite nach unten bewegt werden. Weitere Punkte erhält man auch, wenn ein anderer Spieler einen Igel mit dem gleichen Motiv ins Ziel bringt.
Beim normalen Spiel darf man die Igel nicht zwischen Bahn 1 und 6 seitwärts verschieben. In der Variante „Das Spiel auf der Röhre“ ist das zum Beispiel möglich.
Es gibt auch noch eine Schubsvariante „Drängeln“, eine Apfelvariante, wobei je ein Igel pro Spieler einen Apfel am Rücken trägt und daher nie von anderen Igeln besetzt werden darf.
Es gibt auch eine Möglichkeit, die schwarzen Felder zu erweitern oder anders zu belegen oder beim „Rückwärts“ auch beim Ziel zu starten und zu versuchen in die Startreihe zu gelangen.

Spieletester

12.12.2010

Fazit

Ich kenne Igel ärgern noch aus der Schwarz-Weiß-Serie und schon damals hat es mir sehr gut gefallen. Es ist und bleibt ein Wettlaufspiel mit einer Würfelglückskomponente. Trotzdem bietet die taktische Seitwärtsbewegung erhöhten Spielspaß, sodass man doch das Würfelpech ein wenig ausgleichen kann. Aber das Spielprinzip ist einfach. Auch Kindern bereitet Igel ärgern viel Spaß. Sie mögen diese Art von Spiel, bei dem man eben durch sein Würfelglück geleitet wird und um die Wette laufen kann. Trotzdem bleibt eine gewisse Frustration erhalten, wenn Kinder nicht gewinnen können. Die Spielzeit ist je nach Spielerzahl und auch Würfelglück variabel. Wird permanent eine Bahnzahl gewürfelt, auf der sich kein Igel befindet, tut sich auch nicht viel. Da verlängert sich die Spielzeit schon auf 45-60 Minuten, ansonsten ist die halbe Stunde gut einzuhalten. Igel ärgern lässt sich in allen Spielerzahlen gut spielen, da die verschiedenen Varianten einen spannende Abhilfe schaffen. Igel ärgern kann auch mit 6-jährigen Kindern gespielt werden, wenn man die Seitwärtsbewegung z. B. weglässt. Das Spielmaterial ist dem Verlag entsprechend robust und, wie schon oben erwähnt, jetzt auch in Farbe illustriert. Doris Matthäus zeichnet einfach herzig und auch die Sprüche bei den Igeln sind witzig. Schließlich ist der Igel das Markenzeichen von Spiele von Doris und Frank und in jedem Spiel irgendwo zu finden. Bei dem Angebot von zwei Spielen in einer Schachtel ist der Preis von 22 Euro mehr als fair. Und auch Tante Tarantel ist ein wunderschönes Spiel, wenngleich mit einem anderen Spielmechanismus. Aber dazu in der anderen Rezension mehr…
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 22,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2009
Grafiker: Doris Matthäus
Genre: Wettlauf
Zubehör:

1 Spielplan 1 Würfel 24 Spielsteine (je 4 Igel in 6 Farben) 1 Spielanleitung

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