Wer sagt, dass man nicht Puzzles in ein Spiel umwandeln kann? Stephan Riedel hat es geschafft und mit Blue versucht, diese beiden Elemente zu vereinen. Der Haken dabei ist, dass jeder Spieler das gleiche Puzzlebild, aber mit unterschiedlichen Farbabweichungen, versucht wieder zusammenzusetzen. Das wirkt anfänglich leichter als es dann wirklich ist.
Spielablauf:
Es gibt 5 verschiedene Puzzlebilder, die fast identisch sind. Die einzelnen Motive unterscheiden sich allerdings in der Farbe.
Man unterscheidet zwischen der 1-Spieler-Variante und der Mehrspieler-Variante. Das Spielprinzip bleibt aber bei beiden Varianten gleich.

Der Spieler nimmt sich zwei, drei oder mehrere Puzzles (je nach Schwierigkeitsgrad) und vermischt diese. Die Startteile (mit einem Buchstaben versehen) werden vorher heraus genommen. Der Spieler versucht nun unabhängig von den Farben seine Puzzles zusammenzustellen. Sind die Puzzles fertig gestellt, versucht der Spieler die einzelnen Teile solange auszutauschen, bis auch die Farben zusammenpassen.

Bei der Mehrspieler-Variante nimmt sich jeder Spieler ein Puzzle, wobei wieder das Startteil behalten wird. Die Puzzles werden zerlegt und vermischt.
Beim ersten Durchgang, der Schnellpuzzlerunde, versuchen die Spieler so schnell wie möglich ihr Puzzle zusammenzusetzen, wobei auch hier nicht auf die Farben geachtet werden muss. Da die Geschwindigkeit zählt, erhalten die Spieler unterschiedlich viele Gewinnpunkte (1. Platz: 20, 2. Platz: 16 usw.)
Im Tauschdurchgang dürfen die Spieler einzelne Puzzleteile eins zu eins tauschen.
Es wird reihum gespielt. Der aktuelle Spieler sucht sich ein Teil aus und bestimmt seinen Tauschpartner, der sich auch selbst ein Teil aussuchen darf.
Je nach Spieleranzahl gibt es unterschiedliche viele Tauschrunden.
Am Ende des Durchgangs werden alle falschen Puzzleteile gezählt – sie zählen als Minuspunkte.
Die Gewinnpunkte und die Minuspunkte werden zusammengerechnet. Der Spieler mit der höchsten Punktezahl hat gewonnen.

Spieletester

27.11.2010

Fazit


So toll die Idee von Blue ist, konnte sich das Spiel in den Spielerunden nicht zu 100% durchsetzen. Ein großes Manko für Kinder ist, dass die Farbunterschiede der einzelnen Puzzles nicht groß genug sind. Teilweise war es schwer, auch beim Tauschen die Farben der einzelnen Teile zu differenzieren. Dabei war die Bildvorlage, die im Spiel enthalten ist, eine tolle Hilfestellung.

Man muss auch zwischen Vielspielern bei Kindern und den Spielemuffeln unterscheiden. Vielspieler-Kinder beweisen auch bei Blue gute Konzentrationsfähigkeit und haben Interesse und Spaß daran. Spielemuffel geben da schon zu früh auf und es macht sich schnell Frustration breit.
Trotzdem ist es ein absoluter Konzentrationsförderer. Schließlich muss man genau schauen und die farblichen Unterschiede als auch die Detailunterschiede entdecken. Manchmal sind Luftblasen vorhanden und manchmal auch nicht, die meisten Meerestiere haben andere Farben. Man kann Kindern auch die Meeresthematik näher bringen.

In den Erwachsenen-Testrunden waren gerade die feinen Nuancen der farblichen Unterschiede eine absolute Herausforderung und erhöhten den Kampfgeist. Trotzdem entwickelten sich die Tauschdurchgänge mehr zu einer kooperativen Gemeinschaftsarbeit. Wir waren froh, dass wir es nach einer gewissen Zeit geschafft hatten, alle Puzzles gemeinsam fertig zu bekommen.

Die Puzzlebretter haben leider noch einen kleinen Nachteil. Man hätte die Decks auf der Rückseite auch mit den Buchstaben bedrucken können. Ich weiß aber vom Autor Stephan Riedel, dass es schwierig war, überhaupt in kleiner Auflage identische Puzzles drucken zu lassen.
Der Aufwand, die einzelnen Puzzleteile auf der Rückseite selbst zu beschriften, hält sich in Grenzen. Wer das nicht macht, der darf jedes Mal mühsamst die Puzzles wieder zusammensetzen.

Trotzdem ist Blue ein tolles Spiel mit viel Potenzial. Die Puzzles lassen sich einzeln zusammen setzen, eben wie ein normales Puzzle.
Dabei haben wir auch eine eigene Spielvariante kreiert: Jeder Spieler versucht so schnell wie möglich sein Puzzle zusammenzusetzen. Der schnellste Spieler hat gewonnen.
Faktum ist, viele Kinder puzzeln gerne und darum lassen sich die Puzzles gut im Alltag einsetzen. Ein weiterer Vorteil ist, dass es eben bis zu 5 gleiche Puzzles gibt. Daher ist Blue auch für Einzelspieler und Mehrspieler ideal.
Auch der Preis mit 20 Euro für 5 Puzzles ist nicht überteuert.
Blue bietet gute Anstöße und Ideen, eigene Puzzlespiele bzw. -varianten zu kreieren. Daher lässt sich das Spiel auch gut bei Kindergeburtstagen oder in Schulen einsetzen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 5
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 20,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2006
Verlag: Clicker Spiele
Genre: Puzzle
Zubehör:

5 Puzzle mit jeweils 48 Teilen, 1 Spielregel

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