Dino Business

Der Film Jurassic Park ist zwar noch nicht so alt, zählt aber trotzdem zu den Klassikern. Offenbar haben sich die Autoren von diesem Film für das Spiel Dino Business inspirieren lassen. Es geht nämlich darum, aus einem Haufen Dinosauriereiern die DNA zu extrahieren und daraus lebende Dinosaurier zu erschaffen. Diese Kreaturen sperrt man dann auf eine Insel... Und wir sind mittendrin im Geschehen, auf der Jagd nach dem großen Geld. Geld ist aber nur Mittel zum Zweck: Wir investieren es rasch wieder in neue Eier, DNA und Technologie. Am Ende zählt allein der Ruhm, den man ergattert hat.

Jede Runde gibt es frischen Nachschub an Eiern, DNA, Technologie und eventuell Geld, der auf dem Marktplatz feilgeboten wird. Wieviel Nachschub es gibt, bestimmt hauptsächlich der Würfel. Einen kleinen Einfluss kann aber auch der Startspieler ausüben. Mit unserem Vermögen können wir die Dinge aus dem Nachschub erwerben (außer Geld, das bekommt, wer als Erster passt).

Das Geld vom Passen ist aber nicht das eigentliche Einkommen! Für den Geldnachschub (max. 1x je Runde) gibt es ein eigenes Rondell, das Multiplikatoren bzw. Fixbeträge aufgedruckt hat. Man würfelt, das Zielfeld entscheidet über den Ertrag: Entweder erhält man den Fixbetrag, oder die Anzahl der Würfelaugen mal dem aufgedruckten Faktor.

Sobald wir ein Ei mit der benötigten DNA und Technik zusammengetragen haben, können wir den Dinosaurier zum Leben erwecken. Er landet dann als Figur auf dem Spielplan. Hier sei gleich etwas angemerkt: Man muss in mehrfacher Hinsicht mit Hirn spielen. Zum einen kann man nicht alle Dinos überall einsetzen, zum anderen zählen bei jeder Wertung die zusammenhängenden Gebiete zusätzliche Punkte. Und wann gibt es solche Wertungen? Jedes Mal, wenn ein Gebiet der Insel komplett mit Dinosauriern besetzt ist. Das Spiel endet, sobald alle drei Gebiete der Insel voll sind (im Spiel zu zweit endet das Spiel bereits nach dem zweiten Gebiet). Gewinner ist, wer die meisten Punkte einfahren konnte.

Auf den ersten Blick läuft das Spiel ganz simpel ab. Wer es aber ausprobiert, wird bald die Tücken kennenlernen; und damit meine ich jetzt nicht die teils holprige deutsche Übersetzung der Anleitung. Man muss nämlich stets im Gedächtnis haben, welche Eier die Gegner gekauft haben und was sie somit an "Rohstoffen" benötigen. Da kann mein kleiner Einfluss als Startspieler plötzlich ein großes Gewicht bekommen! Außerdem gilt es zu beachten, dass man nicht jeden Dinosaurier überall bauen darf. Und aneinandergrenzenend sollen sie auch noch stehen! Dass man das Rundenende vorhersehen sollte, weil sonst der Verlust von Eiern droht, ist ebenfalls zu bedenken. Uiuiui.

Etwas sonderbar mutet an, dass das Spiel nach nur drei (bzw. sogar schon nach zwei) Wertungen vorbei ist. Warum macht man das überhaupt, dass man Punkte für erschaffene Dinosaurier erst bei einer solchen Wertung festhält?! Würde ich jeden Dino sofort auf der Punkteskala fixieren, hätte ich denselben Effekt. Für die Zählung beim Gebietsende blieben dann die Nachbarschaftsbeziehungen übrig.

Spieletester

15.02.2010

Fazit

Wie lege ich mein Spiel an? Lieber viele kleine Dinos schaffen? Oder ein paar große? Rechnet man die Plättchen durch, so ergeben sich grob unterschiedliche Erträge in Relation zum Kosteneinsatz. Daraus abgeleitet baut man entweder ganz kleine Dinosaurier, oder Super-Dinos mit wenig Materialeinsatz. Für alles andere muss es schon einen guten Grund geben. Etwas mühsam wirkt, dass die Technologie (sie wird für jeden Dinosaurier benötigt) sowohl rar als auch teuer ist. DNA dagegen gibt es reichlich und deutlich günstiger. Das Spiel ist mit einer Menge Rechnerei und Überlegung verbunden, nicht nur was das Kosten-Gewinn-Verhältnis der Dinosaurier anlangt. In meinen Augen viel zu viel Überlegung für den simplen Spielmechanismus! Die Spieldauer ist sehr lang dafür, dass alles durch Würfel geregelt wird. Man hat keinen Einfluss auf die Spielgeschwindigkeit, kann das Ende weder aufschieben noch rascher herbeiführen. Wenn es aus sein soll, ist es eben aus! Und dann sieht man erst, wo man steht. Die geringe Zahl der Wertungen wirkt willkürlich, lässt sich mit einer einfachen Hausregel aber ändern. Was bleibt als Eindruck? Ein einfaches, würfelgetriebenes Spiel mit überdurchschnittlicher Länge und unterdurchschnittlicher Anleitung. Soll man es sich kaufen? Der Spielablauf ist nicht überzeugend genug, um dem Titel eine unbedingte Kaufempfehlung zu geben. Auch grafisch merkt man, dass kein Van Gogh bei der Arbeit war; wobei die restliche Ausstattung durchaus zu überzeugen weiß. Trotz aller Kritkpunkte muss man eine gute Grundidee bescheinigen. Aber für ein positives Gesamturteil reicht es eben nicht.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 7 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2009
Verlag: Playoff Games
Autor: Kevin Kim
Grafiker: Seahee Lee
Genre: Glück
Zubehör:

1 Spielplan, 1 Marktplatz, 40 Dinosaurier, 4 Punktemarker, 5 Angebotsmarker, 1 Augenwürfel, 2 Startspielermarker, 30 Dinosauriereier, 59 Münzen, 20 DNA-Bausteine rot, 20 DNA-Bausteine grün, 20 Technologiesteine blau, 1 Anleitung

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