Pyramid

Eigentlich schreibe ich an dieser Stelle immer einen stimmungsvollen Einleitungstext. Aber was soll ich bei Pyramid schreiben? Es bleibt mir nichts anderes übrig, als mit der Tür ins Haus zu fallen. Oder so.

Etwas verwirrend ist es schon. Es gibt einmal ein Heftchen mit einer „normalen“ Spielregel und einer Variante für Experten und dann zusätzlich ein Blatt „Neue Grundregeln“. Diese ersetzen teilweise die „normalen“ Regeln. Die Expertenregeln lasse ich hier außen vor.

Ziel des Spiels:
Möglichst viele eigene Pyramiden auf dem Spielbrett platzieren und somit als Erster nur noch ein oder zwei Würfel haben. Denn dann hat man gewonnen.

Spielvorbereitung:
Die Würfel werden auf die Spieler verteilt und hinter einer Sichtblende abgelegt. Die Würfelfarben haben unterschiedliche Wertigkeit.
Anmerkung: Es wird in der Anleitung zwar gesagt, wieviel Würfel, abhängig von der Spielerzahl, jeder Spieler bekommen soll. Aber es steht nirgendwo, wie diese verteilt werden sollen. Das Vorhandensein eines Beutels lässt vermuten, dass alle (nur bei 2 Spielern werden die violetten vorher zur Seite gelegt) Würfel gemischt in diesen Beutel kommen und jeder Spieler sich die entsprechende Anzahl Würfel dort herauszieht.

Spielablauf:
Eigentlich ist es ganz simpel. Eine Pyramide ist hier gefragt. Und zwar eine, die aus vier Würfeln auf dem sechseckigen Spielbrett gebaut wird. Dabei gilt es, einige Regeln zu beachten. Drei Würfel bilden die Basis, ein Würfel die Spitze.

Alte Grundregeln:
Die Werte der Basiswürfel werden addiert, die Zahl auf dem vierten Würfel muss die Endziffer der Summe sein. Alle 4 Würfel zusammen ergeben den Wert der Pyramide.
Ein Spieler beginnt mit vier eigenen Würfeln, der nächste Spieler kann nun eine separate Pyramide aus ebenfalls vier Würfeln bauen, aber auch bereits ausliegende Würfel für die eigene Pyramide nutzen. Wichtig ist nur, dass der Wert der Pyramide, also die Summe aller vier Würfel, höher ist. Ist nur der Bau einer gleichwertigen Pyramide möglich, so kommt erst die Farbe der Würfel ins Spiel und anschließend der Wert der hochrangigsten Farbe. Ist es auch jetzt nicht möglich, so muss dieser Spieler passen. Sobald ein Spieler nur noch ein oder zwei Würfel hinter seinem Sichtschirm liegen hat, ruft er „Stopp“ und hat das Spiel gewonnen.

Neue Grundregeln:
In diesem Fall spielen die Farben eine weitaus größere Rolle. Der erste Spieler baut ebenfalls eine Pyramide. Die Pyramide des zweiten Spielers muss wiederum eine höhere Punkteanzahl als die des ersten Spielers haben. Zusätzlich muss man jetzt jedoch auf die Farben achten. Höherwertig ist die neue Pyramide, wenn dort 3 Bausteine derselben Farbe, 2 Bausteine einer höherwertigen Farbe oder 2 Bausteine in derselben Farbe aber mit höherem Zahlwert sind. Fälle mit höherer Zahlsumme aber anderen Farben sind anscheinend nicht vorgesehen.

Spieletester

22.08.2010

Fazit

Als ich die Spielschachtel das erste Mal öffnete, war ich maßlos enttäuscht. Statt der auf der Spielschachtel, auf der Anleitung und auf den Sichtschirmen abgebildeten klaren Würfel mit deutlich erkennbaren Zahlen waren Würfel enthalten, deren Farbe mich eher an Seife erinnert. Und auch die Zahlen sind nur eingeprägt und nicht zusätzlich farbig gedruckt. Das führt dazu, dass man die Zahlen während des Spiels nur sehr schwer lesen kann. Es steht zwar auf der Rückseite der Spielschachtel: The color and contents of this game can be changed by d&g, aber trotzdem. Das zweite Luft holen erfolgte beim Lesen der Spielanleitung. Die „alte“ Spielregel ist zwar durchaus verständlich, aber ziemlich klein geschrieben. Die neuen Grundregeln hingegen sind zwar gut lesbar, aber nicht wirklich verständlich. Zumindest nicht beim ersten und zweiten Lesen. Zitat: Der erste Spieler baut eine Pyramide mit 2 grünen Bausteinen mit der Gesamtpunkteanzahl 25,... Wie bitte? Eine Pyramide aus 2 Würfeln? Besser, und wohl auch richtig, wäre gewesen: Der erste Spieler baut eine Pyramide aus 4 Bausteinen, bei der er 2 grüne verwendet... so zumindest habe ich die vorherige Aussage interpretiert. Und wozu dient der Beutel eigentlich? Auch da kann ich nur vermuten, wie weiter oben ja schon geschrieben. Die Spielidee ist durchaus pfiffig. Und wenn alle Mitspieler fix rechnen können und gute Augen haben, macht die erste Version auch durchaus Spaß. Aber meist wurde das Spiel einfach nur zäh. Ich weiß nicht warum, vielleicht haben wir alle einfach zu viel gegrübelt oder sind zu rechenschwach, aber meine Spiele haben immer deutlich länger als die auf der Spielschachtel angegebenen 5 Minuten gedauert. Aber es gibt auch Positives. Die Spielschachtel ist wirklich prall gefüllt und verschenkt keinen Platz. Die Sichtschirme sind wirklich außerordentlich stabil, so gute habe ich bisher bei keinem Spiel entdeckt. Wer Spaß am Rechnen hat, der kann sich durchaus mit Pyramid befassen, muss es aber nicht.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Besucherkommentare

Johny | 25.08.2010

Not so good

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 5 Minuten
Preis: 22,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2009
Verlag: Gemblo
Autor: Justin Oh
Genre: Denken
Zubehör:

50 Würfel in den Farben rot, gelb, grün, blau, violett und den Werten 0 bis 9, 1 sechseckiges Spielbrett, 4 Sichtblenden, 1 Würfelbeutel, Spielregeln

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