Eine gegen Eine

Kann man ein Spiel überhaupt erfinden, wo man keine Spielregeln lesen muss?
Ja, man kann.
Und wie funktioniert das?
Ganz einfach, finde es selbst heraus, direkt mit dem vorhandenen Spielmaterial.

Die „Weilburger Sieben“, nämlich Leif Busse, Marcel-André Casasola Merkle, Heinrich Glumpler, Peter Inzenhofer, Henning Poehl, Hans-Peter Stoll und Michael Straeubig, haben genau mit diesem Ziel Eine gegen Eine herausgebracht.

Jetzt stellt sich die nächste Frage: Wie rezensiert man ein Spiel, ohne über das Spiel zu berichten. Genau das hat mich damals Heinrich Glumpler gefragt, als ich ihn auf das Spiel ansprach. Und ich sage, ja wir können.

Ich versuche unsere Eindrücke (ich und meine Spieletester) einfach zusammenzufassen und erzähle wie es war, als wir das Spiel ausgepackt haben:
Man hat ein etwas dickeres A5-Kuvert aus weißem Karton vor sich liegen. Die Aufmachung ist eigentlich schlicht, aber dennoch farblich ansprechend. Die Spannung steigt, da jetzt endlich dieses dickere weiße Ding geöffnet werden kann.
Wir machen das Kuvert auf und erblicken einen schwarzen und weißen Inhalt.
Aha!
Gut, da ja die Schachtel (oder eben das dickere Kartonkuvert) dünn ist, werden sich keine großen festen Spielsteine darin befinden.
Eines darf verraten werden, es befinden sich wieder Kuverts darin, nämlich für jeden Spieler eines. Mehr wird aber nicht mehr gesagt. Wir haben alles ausgepackt und jeder für sich die Spielteile einmal angesehen.
Ratlosigkeit!
„Was machen wir jetzt damit?“.
Schon werden die Teile hin und her geschoben, kurze Beschriftungen gelesen, diskutiert, wieder herumgeschoben, gegrübelt usw.
Nach einiger Zeit konnten wir die Puzzleteilchen (im bildlichen Sinne gemeint) Stück für Stück zusammenfügen.
„Mhhh, so könnte es funktionieren…“.
Gut, es wird eine Runde gespielt. Ok, das Spielprinzip ist, nett und es funktioniert. Jetzt hatten wir noch einen weiterer kleiner Spannungsschub. Es gibt natürlich auch eine Spielanleitung und das ist gut so.
Juhuuu, wir lagen richtig. 
Wir haben uns sehr darüber gefreut und natürlich über diese tolle Idee noch weiterdiskutiert.


In meinen weiteren Testspielrunden mit Kindern musste länger gegrübelt werden und es wurde auch Hilfe von Erwachsenen benötigt. Aber den Kindern gefiel die Idee darüber nachzudenken und zu kombinieren, wie das Spiel funktionieren könnte. Auch das Spiel selbst, eben der Spielablauf, gefiel Kindern sehr gut, sodass sie Eine gegen Eine auch gerne wiederspielen wollten.

Spieletester

25.01.2011

Fazit

Es ist leider nicht richtig, wenn man ein Spiel beurteilt, aber nicht begründen kann oder darf, warum man etwas gut oder schlecht findet. Trotzdem mache ich das, auch wenn ich mich entschuldigen muss, wenn ich nähere Inhalte nicht erkläre. Die Idee von Eine gegen Eine ist toll. Ich habe so ein Spiel noch nie im Spielefachhandel vorher gesehen. Eine gewisse Spannung ist immer da, wenn man nicht weiß, was sich irgendwo verbirgt. Gerade Tüftler (wie meiner Spielerunde) lieben solche Herausforderungen. Der erste Aha-Effekt ist mit Eine gegen Eine definitiv da und das macht auch schon den größten Spielreiz aus. Daher kann ich das Spiel als Geschenk für Spieleliebhaber empfehlen, da auch das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Geht es um das Spiel selbst, so kann ich getrost sagen, dass der Spielmechanismus nicht sehr anspruchsvoll ist. Also, liebe Strategen und Taktierer, steckt nicht zu große Erwartungen hinein. Das Spiel ist etwas Taktik mit viel Glück kombiniert. Toll ist, dass man keinen Würfel benötigt, aber so ein ähnliches Muster darin erkennen kann. Ein Lob an die Autoren, für dieses ausgeklügelte System. Als Absackerspiel kann man Eine gegen Eine auch schön spielen und auf Reisen ist es ideal, da man es gut in jeder Tasche mitnehmen kann und das Spiel selbst nicht zu schwer ist. Wie oben schon erwähnt, mögen auch Kinder Eine gegen Eine sehr gerne. Auch mit 8-jährigen Kindern, wenn sie Hilfe von einem Erwachsenen erhalten, lässt sich das Spiel sehr gut entdecken und spielen. Einen Spielmechanismus wie diesen mögen Kinder gerne und daher wird Eine gegen Eine immer wieder gerne gespielt. Ein Nachteil ist, dass das Spiel nur dann funktioniert, wenn man es zu viert spielt. Die Spielzeit ließ sich gut einhalten. Das Herausfinden des Spielmechanismus kann ungefähr zwischen 15-30 Minuten dauern. Wie auch schon erwähnt, ist das Spielmaterial sehr leicht, aber leider nicht robust. Das heißt, man sollte mit Eine gegen Eine sachte umgehen, dafür ist das Spiel auf jeden Fall mit 10 Euro nicht teuer. Das Spieldesign selbst ist einfach, aber doch ansprechend gestaltet.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

Teilen mit facebook twitter

Besucherkommentare

Markus | 03.06.2011

Ich habe Eine gegen Eine letztes Jahr in Essen entdeckt und war von dem Konzept, dass sich die Regeln von selbst beim Spielen erschließen, begeistert. Allein diese Erfahrung beim "Ersten Mal" ist es wert, sich das Spiel zu besorgen.
Ich finde aber auch, dass das es auch dann in weiteren Partien, bei denen ja dann der Aha-Effekt fehlt, durchaus seinen Reiz als kleines schnelles Spiel für zwischendurch behält.

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 15 Minuten
Preis: 10,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2009
Genre: Kommunikation
Zubehör:

1 dünne Spielschachtel (Inhalt unbekannt)

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7180 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2306 Berichte.