Das Magische Labyrinth

Immer wieder geistert das Labyrinth als Spielelement durch das Spielgeschehen. Sei es als ein typisches und nicht zu vernachlässigendes Rollenspiel-Element, als prägender Bereich beim einfachen Brettspiel oder einfach als Spiel bestimmende Idee beim Kinderspiel. Schon immer hat die Menschen dieser faszinierende, die Gedanken verwirrende ungewisse Ort im Bösen wie im Guten gereizt und deshalb hat er auch schnell Eingang in Märchen, Sagen und sonstige Überlieferungen aus alter Zeit gefunden oder es wird einfach in neuerer Zeit als Spielhintergrund verwendet.

Der Verlag Drei Magier Spiele nimmt sich mit dem Spiel „Das magische Labyrinth“ dieses Namen gebenden Spielelementes neu an und bereichert es um das Element des Magnetismus. Der Magnetismus als Spielelement hat in letzter Zeit eine beeindruckende Renaissance erlebt, wodurch einige sehr schöne Spiele entstanden sind, z.B. Fluch der Mumie.

Im hier vorliegenden Spiel verkörpern bis zu vier Mitspieler junge Zauberlehrlinge, welche sich durch ein unsichtbares, magisches Labyrinth vorwärts tasten müssen, um die ihnen von den älteren Magiern vorgegebene magische Symbole zu finden. Der erste der Zauberlehrlinge, welcher dem alten Magier fünf Symbole präsentieren kann, hat die Prüfung erfolgreich bestanden.

Vor dem ersten Spiel müssen keine größeren Hürden überwunden werden. Lediglich die magischen Symbole sind aus der Stanzung zu lösen und in einen Beutel zu legen. Danach müssen noch die Holzwände frei gewählt in den Stanzbogen eingesetzt werden und schon kann das Spiel beginnen. Aber Moment mal, Wände? War nicht vorhin von unsichtbaren, magischen Barrieren die Rede? Ja und nein, denn diesem Spiel wohnt leider keine echte Zauberei inne, alles ist Illusion. Die eingesteckten Holzwände, welche das Labyrinth bilden, verschwinden unter einer glatten Bodenplatte. Damit sich niemand den rechten Weg merken konnte, wird das Spiel noch ein paar Mal gedreht. Nun können alle Mitspieler ihre Spielfiguren an den Ecken des Spielfeldes einsetzen. Unter die glatte Bodenplatte kommt jeweils eine Stahlkugel, welche durch einen in der Spielfigur befindlichen Magneten gehalten wird. Mittels Würfelwurf wird entschieden, wie viele Schritte jede Spielfigur machen darf. Dabei ist lediglich eine rechtwinklige Fortbewegung erlaubt, diagonale Spielzüge sind nicht statthaft. Nun kann abwechselnd jeder der Zauberlehrlinge versuchen, mit seiner Figur das zu Beginn verdeckt gezogen Symbol, welches auch auf der Bodenplatte abgebildet ist, zu erreichen. Derjenige Zauberlehrling, welcher es zuerst schafft, erhält zur Belohnung den Symbolchip. Der Sieger muss fünf dieser Chips vorweisen können.

Doch so leicht wie es sich anhört ist es leider nicht, denn all zu oft stößt die Kugel unter der Spielfigur gegen eine „unsichtbare“ hölzerne Wand und fällt zu Boden. Dann bleibt dem Zauberlehrling nichts anderes übrig, als sich den bisherigen, fehlerfreien Weg zu merken und vom Startplatz am Rand des Spielfeldes erneut zu versuchen das gesuchte, magische Symbol zu erreichen. Dabei dürfen die Figuren der anderen Zauberlehrlinge überholt werden, allerdings darf der Zug nicht auf einem schon besetzten Feld enden. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass niemand schummelt, indem er die versteckten Wände „antestet“, sondern seinen Zug zügig ausführt.

„Das magische Labyrinth“ ist ein ungewöhnliches, trotzdem wunderschönes, sowie einfach zu erlernendes und schnell gespieltes Kinderspiel, welches immer wieder Lust auf eine erneute Partie macht.

Die Spielregel ist kurz und prägnant geschrieben, sehr schön, wie auch das gesamte Spiel, illustriert und in fünf Sprachen, nämlich: deutsch, englisch, französisch, italienisch, niederländisch gehalten. Die Spielelemente Labyrinth und Magnetismus verzahnen sich perfekt und können ihr Potential überaus gut entfalten. Durch die Variabilität des Spielplanes stellt sich ein sehr hoher Wiederspielfaktor ein. Wegen der kurzen Spieldauer spielt man auch gern „noch schnell“ eine weitere Partie. Zudem wird durch die Grundidee des Memory - Effektes spielerisch die Merkfähigkeit der Kinder geschult. Auch das Spielmaterial ist sehr schön gestaltet, allerdings sind die Plättchen für den riesigen Beutel und selbst die kleinen Kinderfinger deutlich zu winzig geraten. Auch ein oder zwei Stahlkugeln auf Vorrat wären durchaus wünschenswert gewesen um einen Verlust schnell kompensieren zu können.
„Das magische Labyrinth“ ist völlig zu Recht auf der Auswahlliste für das Kinderspiel des Jahres 2009 gelandet. Bleibt zu hoffen, dass diesem feinen Spiel der große Wurf gelingt und es sich dadurch noch breiteren Spielerkreisen erschließen kann. Zu wünschen wäre es ihm.

Spieletester

25.06.2009

Fazit

„Das magische Labyrinth“ ist ein ungewöhnliches, trotzdem wunderschönes, sowie einfach zu erlernendes und schnell gespieltes Kinderspiel, welches immer wieder Lust auf eine erneute Partie macht.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 6 Jahren
Spieldauer: 25 Minuten
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2009
Autor: Dirk Baumann
Grafiker: Rolf ARVI Vogt
Genre: Gedächtnis
Zubehör:

Spielanleitung in fünf Sprachen, Spielverpackung gleich Spielfeld incl. Bodenplatte und Labyrinthplatte, 24 Mauerteile aus Holz, 24 Plättchen mit magischen Symbolen, Stoffbeutel, 1 Würfel mit (1,2,2,3,3,4), 4 magnetische Holzfiguren (rot, gelb, grün, blau), 4 Metallkugeln

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