Die Sterne stehen richtig

Pegasus Spiele hatte ja mit der Munchkin-Serie einen großen Erfolg gefeiert. Nach den witzigen Parodien in Star Munchkin, Munchkin Impossible, Munchkin beißt! und Spiel mir das Lied vom Munchkin zog auch das fantastische Horror-Setting von Cthulhu in die Munchkin-Welt ein. Nach dem Erfolg bei Munchkin - Cthulhu und Munchkin - Cthulhu 2 ließen neue Spiele aus der Welt von H. P. Lovecraft nicht lange auf sich warten.
So ist der zynische Stil des Verlags in Die Sterne stehen richtig weiter verfolgt worden, obwohl es ein anderer Autor (Klaus Westerhoff) ist. Auch die Illustrationen wurden nicht von John Kovalic, sondern von François Launet gezeichnet.

Das Spiel Die Sterne stehen richtig ist ein Taktik- und Kombinierspiel, das durch einen Kartenglückfaktor gewürzt wurde.

Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Kultisten, die versuchen, die großen Alten, die einst über die Welt geherrscht haben, zu beschwören. Natürlich funktioniert so monströses Unterfangen nicht auf Anhieb. So übt man sich auch mit den Handlangern der großen Alten – den Günstlingen und den Dienern.
Aber all die Horrorgestalten kehren erst zurück, wenn auch das Sternbild passt. So benötigt man bei den niederen Kreaturen kleinere Sternbilder als bei den großen Alten. Aber deren Fähigkeiten sind auch merklich kleiner.

Das Spielbrett besteht aus 25 Himmelskarten, die auf der Vorder- und der Rückseite bedruckt sind.
Die Karten werden gemischt und zu einem 5 x 5 großen Feld ausgelegt.
Vorderseite/Rückseite: 2 Sterne/3 Sterne, 1 Stern/4 Sterne, Leere/5 Sterne, Mondsichel/Kratermond, Sternschnuppe/Meteorschauer, Mitternachtssonne/Sonnenfinsternis, Vollmond/Mondfinsternis
Die Wesen-Karten werden gemischt und jeder Spieler erhält fünf Karten in die Hand.

Es wird reihum gespielt, wobei jeder Spieler 5 Aktionen ausführt:

1. Anrufung ausführen:
Das bedeutet, dass man das Firmament für seine Beschwörungen verändern kann. Dazu spielt man eine Wesen-Karte aus und nutzt dessen Anrufungssymbole (Pfeilsymbole links oben). Mit einem Pfeil nach rechts darf man eine ganze Sternenreihe verschieben.
Mit dem Tauschsymbol (Pfeil nach rechts und links) darf man zwei Sternenkarten vertauschen.
Mit dem geschwungenen Pfeil darf man eine Karte umdrehen.
Manche Symbole können doppelt oder dreifach vorkommen. Danach wird diese Karte auf den Ablagestapel geworfen.

2. Dienst eines Wesens nutzen:
Obwohl das Ausnutzen des Dienstes genauso funktioniert wie die Anrufung, hat man dabei mehr Vorteile. Man muss zuerst das Wesen beschwört haben, um dessen Fähigkeiten ausnutzen zu können. Jedes Wesen besitzt immer zwei Auswahlmöglichkeiten, die auf der untersten Zeile abgebildet sind. Es darf aber immer nur eine Pfeilart benutzt werden.

3. Beschwörung durchführen:
Um ein Wesen aus der Hand beschwören zu können, muss das abgebildete Sternenbild auf dem Firmament (dem Spielbrett) zu finden sein. Das gesuchte Sternenbild ist auf jeder Wesen-Karte abgebildet und kann manchmal nur ein und manchmal auch zwei Sternbilder benötigen, die klein oder groß sein können.
Dunkelblaue Felder können mit einer beliebigen Sternenkarte belegt sein.

Für die Beschwörung eines großen Alten erleichtern bereits ausliegende Wesen-Karten des gleichen Pantheons (Symbol links oben) die Beschwörung.
Es gibt vier Pantheons – Cthulhu-Clans.
Der abgebildete Stern (Symbol rechts oben) des Günstlings oder Dieners darf bei der Beschwörung eines großen Alten ignoriert werden.

Es gibt aber „unabhängige“ Monster, die keinem Clan angehören und auch keine Siegpunkte bringen.
Sie sind viel leichter zu beschwören, da vier bestimmte, einzelne Sternenkartensymbole gesucht werden.
Diese Karten haben besondere Fähigkeiten, die man einmalig nutzen kann.
Zum Beispiel:
Gug: „Lege den Gug ab, um einen Diener aus deinem Kultplatz mit dem eines Mitspielers zu tauschen“.
Dhole: „Lege Dhole ab, um nach deiner Wahl eine Karte aus dem Zug- oder Ablagestapel auf die Hand zurück zu nehmen.“


4. Handkarten abwerfen:
Eine beliebige Handkarte muss abgeworfen werden.

5. Handkarten nachziehen:
Der Spieler zieht wieder auf fünf Handkarten nach.

Jede Wesen-Karte hat eine gelbe Spirale mit einer Zahl abgebildet. Das zeigt an, wie viele Siegpunkte die beschworene Karte bringt.
Das Spiel endet, sobald ein Spieler 10 Siegpunkte erreicht hat.

Spieletester

22.11.2009

Fazit

Ich muss zugeben, dass mir dieses Kombinieren und um's Eck denken bei den Sternenkarten liegt. Schließlich muss man wirklich alle gedanklichen Möglichkeiten ausschöpfen, um zu Siegpunkten zu gelangen. Es geht ja nur um das Beschwören von niederen und höheren Kreaturen, damit die großen Alten endlich wieder über die Welt regieren können. ;-) Ich mag diese Art von Spielen und auch das witzige Thema gefällt mir sehr gut. Aber genau dieses Grübeln und Taktieren ist nicht jedermanns Sache. Die Spielvorbereitung ist schnell erledigt und auch der Spielablauf ist gut zu spielen. Natürlich schieben sich grüblerische Wartezeiten gerne ein. Der Nachteil ist, dass man nicht voraus planen kann, weil so gut wie jeder Mitspieler das Sternbild zu seinen Gunsten verändert. Das heißt, man kann erst dann zum Grübeln anfangen, wenn man selbst dran ist. Ob man die Spezialfähigkeiten der „Unabhängigen“ nutzt, hängt vom Kartenglück und der eigenen Vorliebe ab. Aber genau diese Karten bieten ein paar interaktive Möglichkeiten. Und ich weiß, es gibt genügend Spieler, die störende Interaktionen gerne für sich ausnutzen. ;-) Natürlich ärgert man sich, wenn man seine Monster genau wegen einem Feld nicht beschwören kann, aber das macht auch den Spielreiz aus. Die Spielzeit lässt sich sehr gut einhalten. Auch das Alter wurde richtig bestimmt, da jüngere Kinder mit den Verschiebemöglichkeiten des Firmaments überfordert sind. Natürlich macht das Spiel zu viert mehr Spaß, aber für einen gemütlichen Abend zu zweit gibt auch Die Sterne stehen richtig etwas her. Das Spielmaterial passt gut in die kleine Spielschachtel hinein, obwohl man ein wenig schlichten muss. Auch das Design der Karten und die Illustrationen sind witzig und stimmig gestaltet. Die Sternenplättchen sind zwar dünn, aber doch robust. Wer bei Taktikspielen gerne ein wenig grübelt, weil man das beste aus seinem Spielzug herausholen möchte, und noch dazu die Horrorwelt Cthulhu mag, ist mit Die Sterne stehen richtig bestens bedient.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 15,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2008
Verlag: Pegasus Spiele
Grafiker: François Launet
Genre: Karten
Zubehör:

75 Spielkarten 25 doppelseitige Sternenkarten 4 Übersichtskarten 1 Spielanleitung

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