DrachenSchatten

Am Rande der hohen Zauberberge erscheint eines Nachts der Schatten eines Drachen. Sofort sind alle in Aufruhr und suchen in den tiefen Bergverliesen nach seinem Versteck. Doch das ist gar nicht so einfach, denn ohne die hilfreichen Gegenstände aus dem Dorf hat man keine Chance, die Kreaturen zu besiegen, die auch in den Verliesen zu finden sind. Wer allerdings zu lange braucht, um Schwert, Schild und Gegengift einzusammeln, kommt vielleicht zu spät, während andere schon die Zaubergegenstände oder den Schatz des Drachen finden.

Die Dorf- und Verlies-Karten werden getrennt voneinander gemischt und in jeweils acht Stapeln in der Tischmitte verdeckt ausgelegt. Dies stellt somit das Dorf und das darunterliegende Verlies dar. Jeder Spieler nimmt sich eine Karte von einem beliebigen Dorf-Stapel und legt diese offen vor sich ab. Hier sei der Hinweis erlaubt, dass die Spieler im Dorf Gegenstände erhalten, mit denen sie im Verlies wertvolle Schätze und nützlichere Gegenstände finden und auch die finsteren Kreaturen besiegen können. Neben den namensgebenden Drachen lauern in den dunklen Verliesen aber auch zwei Hydras, die nicht minder gefährlich und schrecklich sind. Reihum sind die Spieler am Zug und dürfen in beliebiger Reihenfolge die beiden Aktionen „Aufdecken“ und „Gegenstände einsetzen“ ausführen. 

Mit der Pflichtaktion „Aufdecken“ wählt ein Spieler genau einmal entweder eine Karte von einem beliebigen Stapel des Dorfes oder des Verlieses und deckt sie auf. Karten werden niemals auf die Hand genommen, sondern immer in die eigene Auslage gelegt. Gegenstände sind sofort einsatzbereit. Wird ein Drachen oder eine Hydra aufgedeckt, kommt es sofort zum Kampf. Schätze werden gesammelt und können einen Spieler dem Spielsieg näherbringen.

Die Aktion „Gegenstand einsetzen“ ist zusätzlich durchführbar und zwar beliebig oft, solange ein Spieler entsprechende Gegenstände einsatzbereit in seiner Auslage liegen hat. Auch kann diese Aktion sowohl vor als auch nach der Pflichtaktion „Aufdecken“ durchgeführt werden. Ähnlich wie bei einschlägigen Living-Card-Games wird eine solche Karte „getappt“, also um 90 Grad gedreht, wenn sie verbraucht wurde und kann bis zum Spielende nicht mehr zurückgedreht werden. Lediglich mit dem Gegenstand „Schlüssel“ ist ein Zurückdrehen und der damit verbundenen sofortigen Einsatzmöglichkeit erlaubt. Ein weiterer Nachteil von verbrauchten Gegenständen ist die Tatsache, dass diese zerfallen oder von Gegenspielern getauscht, geraubt oder zerstört werden dürfen. Einsatzbereite Gegenstände dagegen  sind vor solchem Vandalismus geschützt.

Schauen wir uns die Gegenstände mal genauer an, um zu verstehen, wie das Spiel funktioniert: Da gibt es einmal eine Fackel, mit der ein bis drei Karten von einem beliebigen Verlies-Stapel angeschaut werden dürfen. Mit dem Stiefel oder dem Zauberstab darf eine Karte aufgedeckt und vor sich abgelegt werden. Der Zauberstab hat aber noch mehr Einsatzmöglichkeiten. Er dient zum Tauschen von Gegenständen (wie auch das Schwert und der Edelstein), aber auch ein Raub ist möglich. Der Zerfall gegnerischer Gegenstände ist ebenfalls ein probates Mittel, um die Gegner mit einem Zauberstab oder dem Schwert zu schwächen. Mit Schwert und Zauberbuch werden Gegenstände auch zerstört, mit einem Schlüssel diese wieder aufgeladen. Im Kampf gegen Drachen helfen Schwert, Helm und Schild, gegen die Hydras wirken Zaubertrank und Schwert Wunder, allerdings nur, wenn diese einsatzbereit sind. Egal welcher Effekt gegen gegnerische Gegenstände Verwendung findet, es dürfen immer nur verbrauchte Gegenstände zerstört, getauscht oder geraubt werden.

Deckt ein Spieler einen Drachen oder eine Hydra auf und hat nicht den entsprechenden Gegenstand einsatzbereit vor sich liegen, verliert er nicht nur den Kampf, sondern ganz drakonisch sämtliche Karten seiner Auslage. Zusammen mit dem Ungeheuer werden diese aus dem Spiel entfernt. Ab der nächsten Runde darf er dann wieder ins Dorf gehen und versuchen, seine Auslage neu aufzubauen. Besiegt er dagegen das Ungeheuer, wird dieses in seine Auslage gelegt. Sobald er drei Kreaturen besiegt hat, gewinnt er sofort das Spiel. Ansonsten endet DrachenSchatten, wenn ein Spieler sieben unterschiedliche Gegenstände besitzt oder drei Schätze sammeln konnte - oder keine Nachziehkarten mehr vorhanden sind. Im letzten Fall gewinnt dann der Spieler, der die meisten Gegenstände, Kreaturen und Schätze sein Eigen nennen kann.


Spieletester

Fazit

Auf den ersten Blick schien DrachenSchatten ein langweiliges Sammel- und Ablagespiel zu sein. Bei genauerem Hinschauen und mehreren Spielrunden entpuppte sich das Kartenspiel dann doch als wesentlich tiefgründiger, als man es zuerst vermutete. Natürlich müssen sich alle Spieler im Dorf erst mal mit Gegenständen versorgen, erst dann ist das Hinabsteigen in die Dunkelheit der Verliese sinnvoll. Durch die eigene Auslage werden aber immer wieder auch die Mitspieler angelockt, um sich zu bereichern. Nicht nur die Ungeheuer aus der Tiefe, sondern auch die "un"-lieben Mitspieler müssen in Schach gehalten werden. So entwickelt sich im Laufe einer Partie durchaus ein reizvolles Duell um den Sieg. Mit der angenehm kurzen Spielzeit von etwa zwanzig Minuten und den leichten und einprägsamen Regeln hat es DrachenSchatten auf jeden Fall verdient, mal außerhalb des Mainstreams auf den Spieltisch zu kommen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Besucherkommentare

thomas | 16.01.2013

ich dachte am anfang es ist ein sehr langweiliges spiel. aber nach mehrmaligen versuchen hat es mir dan ganz gut gefallen.
die bilder gefallen mir ganz gut desshalb ausstattung 8 (aufbau ist nänmlich fade)
langzeitspass nur 5 da es anch einigen runden dann doch langweilig wird.
gesamt aber dann doch 8 punkte weil es ein gutes spiel ist für ein-zwei spielrunden nach dem essen...

bring abwechslung ins sortiment der kurzen gelegenheitsspiele

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 8,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Verlag: Adlung-Spiele
Genre: Karten
Zubehör:

32 Dorfkarten 32 Verlieskarten 2 Übersichtskarten 1 Spielanleitung

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