Ausgerechnet Unken

Wer kennt sich in Österreich aus?

Liegt Graz südlich oder nördlich von Wien? Ist Bad Ischl westlich oder östlich von Kapfenberg - egal – auf jeden Fall ist es nördlich von St. Veit/Glan. Oder doch nicht? Und wo ist in dem Ganzen Mariazell einzuordnen?
Hier wird einem sehr schnell bewusst, welcher Mitspieler sich in Österreich gut auskennt und wer in Geographie gefehlt hat; oder spielt man einfach nur so glaubhaft und kennt sich im Grund genommen gar nicht aus?

Im Spiel geht es darum, seine Karte in die bereits ausliegenden Karten richtig einzuordnen. Wer dabei möglichst wenige Fehler macht und möglichst viele Mitspieler bei Fehlern ertappt, wird mit Chips belohnt und gewinnt zum Schluss das Spiel.

Zu Beginn werden die Karten gemischt und so bereit gelegt, dass der Ortsname oben ist und die Koordinaten auf der Unterseite. Danach werden daraus 3 Stapel zu je 15 Karten gebildet. Die restlichen Karten werden zur Seite gelegt. Die drei Stapel werden nun aufeinander gelegt, wobei dazwischen immer eine Intermezzokarte (= Zwischenwertungskarte) kommt. Die Richtungskarte wird in die Tischmitte gelegt und die oberste Ortskarte wird als Startkarte darauf gelegt. Nun erhält noch jeder Spieler vier Chips und das Spiel kann beginnen.

Wer an der Reihe ist, nimmt die oberste Karte vom Stapel und liest den Ortsnamen laut vor. Es ist drauf zu achten, dass der Spieler, aber auch die Mitspieler nicht die Koordinaten auf der Rückseite sehen. Der Startspieler muss sich nun entscheiden, ob er diese Karte Westlich oder Östlich bzw. Südlich oder Nördlich der Startkarte platziert – d.h. links oder recht bzw. unter oder über der Startkarte. Hat der Startspieler seine Karte gelegt, kommt der nachfolgende Spieler an die Reihe und nimmt die oberste Karte vom Stapel. Er hat nun mehr Möglichkeiten und zwar, kann er die Karte wieder oben, unten, links oder rechts anlegen oder er legt sie zwischen die bereits ausliegenden Karten.

Immer, wenn ein Spieler seine Karte gelegt hat, sind alle Mitspieler gefragt, ob die Karte nach ihrer Meinung richtig liegt. Glaubt ein Spieler, die Karte liegt falsch, d.h. nach seiner Meinung zu westlich oder östlich, wenn die Karte in West-Ost-Richtung liegt bzw. zu nördlich oder südlich, wenn die Karte in Nord-Süd-Richtung liegt, dann ruft er laut „Falsch“! Derjenige, der die Karte angezweifelt hat, dreht nun die eben gelegte Karte sowie eine benachbarte Karte um.

Nun wird die gelegte Karte im Bezug auf die umgedrehte benachbarte Karte geprüft, die anderen Karten spielen keine Rolle. Auf der Rückseite der Karten sind die Koordinaten, das heißt die geographischen Längen- und Breitengrade, der jeweiligen Orte zu sehen. Die angezweifelte Karte liegt richtig, wenn die Zahlen in Pfeilrichtung größer werden.
Wurde die Karte zu Recht angezweifelt, erhält der Herausforderer einen Chip von dem Spieler, der diese Karte gelegt hat und die Karte wird aus dem Spiel genommen. Wurde die Karte zu Unrecht angezweifelt, erhält der Spieler, der die Karte gelegt hat einen Chip vom Herausforderer. In diesem Fall bleiben alle Karten liegen und werden wieder auf den Ortsnamen zurück gedreht.

Reihum wird gespielt, bis die erste Intermezzokarte erscheint. Nun kommt es zu einer Zwischenwertung, bei der alle Spieler schätzen, wie viele Karten im aktuell ausliegenden Kartenkreuz richtig platziert sind. Jeder Spieler notiert geheim seine Zahl auf einem Zettel, danach werden alle ausliegenden Karten umgedreht und geprüft.
Jeder Spieler, der richtig geschätzt hat, erhält zwei Chips aus dem Vorrat. Hat kein Spieler richtig geschätzt, erhalten alle Spieler, die dem richtigen Resultat am nächsten gekommen sind, einen Chip.

Weiter geht es damit, dass alle ausliegenden Karten aus dem Spiel genommen werden und eine neue Startkarte gezogen und ausgelegt wird. Der nächste Spieler ist wieder an der Reihe und zieht die oberste Karte vom Stapel und das Spiel wird, wie beschrieben, reihum fortgesetzt. Sieger ist der Spieler, der, nachdem der Stapel aufgebraucht und die dritte Wertung ausgeführt wurde, die meisten Chips besitzt.

Zwei Varianten, die für Abwechslung sorgen: Auf den Ortskarten sind auf der Rückseite nicht nur die geographische Lage, sondern auch die Einwohnerzahl und die Seehöhe aufgedruckt. Damit kann man zur Abwechslung auch mal nach diesen Kriterien spielen. Dazu wird kein Kreuz, sondern eine gerade Linie ausgelegt. Orte mit geringerer Einwohnerzahl unten und mit vielen Einwohnern oben.

Spieletester

12.03.2009

Fazit

„Ausgerechnet Unken“ bringt unterhaltsam Wissen, aber auch Wissenslücken über unsere Alpenrepublik zutage. Bei diesem Spiel können Österreich Spezialisten endlich zeigen, warum es so wichtig ist zu wissen, wo Kührtai, Taxenbach oder Oberalm liegen. Aber auch für alle anderen ist „Ausgerechnet Unken“ ein lustiges unterhaltsames Spiel für zwischendurch. Wichtig ist für alle, die geographisch nicht so gut bewandert sind, dass man möglichst glaubhaft wirkt und seine Gegner von den eigenen Kenntnissen überzeugen kann, da die auch oft keine Ahnung haben. Mit diesem Spiel kann man Österreich so richtig kennen lernen und sein Wissen über Orte, Städte und die eine oder andere Sehenswürdigkeit auf Vordermann bringen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 10,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2008
Verlag: Piatnik
Autor: Uwe Rapp
Genre: Wissen
Zubehör:

195 Ortskarten 20 Sehenswürdigkeitkarten 2 Intermezzokarten 1 Richtungskarte 35 Holzchips 1 Spielanleitung

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