Wenn von funktionalem, teilweise auch innovativem und auf die Bedürfnisse der Zielgruppe genau zugeschnittenem Spieldesign die Rede ist, fällt immer wieder, wenn es um Kinderspiele geht, der Name des Haba Spieleverlages.
So auch beim vorliegenden Spiel Kofferdetektive. Die Spielverpackung ist nicht einfach nur eine Spieleschachtel, sondern spielbestimmendes Element. Grafisch und haptisch, mit Magnetflächenverschluss versehen, wunderschön als spielnamengebender Koffer gestaltet, wartet dieser zudem noch mit einem zusätzlichen Gimmick auf, einem Geheimfach! Wozu dieses gebraucht wird, erfährt der geneigte Leser im weiteren Text.
Eines der mitspielenden Kinder wird zum Taschendieb Leo Langfinger. Es bestimmt, welche fünf von insgesamt dreizehn scherenschnittartigen Gegenständen aus schwarz eingefärbtem Kunststoff in dieser Runde nicht aktiv sind und gibt diese offiziell bekannt. Jedes Kind hat einen Kartensatz, in welchem auf den einzelnen Karten diese Gegenstände abgebildet sind. Fünf Karten, den fünf benannten Gegenständen zugehörig, werden nun ebenfalls aussortiert und für diese Runde zur Seite gelegt. Die restlichen acht Gegenstände kommen in das Geheimfach des Koffers. Nun müssen alle Kinder die Augen schließen und Leo Langfinger mopst von diesen acht Gegenständen aus dem Geheimfach zwei heraus und versteckt diese unbeobachtet in seinem Beutel.
Der Koffer wird gut geschüttelt, damit die restlichen Gegenstände sich verteilen können und die Kinder dürfen die Augen wieder öffnen.
Jetzt kommt der spannendste Teil. Der Koffer wird geöffnet und gleichzeitig die Sanduhr umgedreht. Auf dem Boden des Koffers ist ein Sichtfeld aus transparentem, leicht strukturiertem Kunststoff eingelassen, durch welches die Spieler in das dunkelblau ausgekleidete Geheimfach sehen können. Das man durch diese Maßnahmen die Gegenstände nur sehr vage erkennen kann, erschwert die Suche ganz gewaltig. Die Kinder haben nun ca. 10 bis 20 Sekunden Zeit, um zu erkennen, welche Gegenstände Leo Langfinger gemopst hat. Als Gedankenstütze dienen die Karten, welche jedes Kind in der Hand hält. Dadurch können vielleicht doch genauere Konturen erkannt werden. Ist die Zeit abgelaufen, muss sich jeder Mitspieler mittels seiner Karten auf zwei gestohlene Gegenstände festlegen. Für richtig erratene Gegenstände gibt es Punkte. Anschließend werden die Rollen getauscht und ein anderes Kind schlüpft in die Rolle von Leo Langfinger. Das Spiel endet, wenn der erste Spieler eine gewisse Anzahl von Siegpunkten auf dem Siegpunktezähler erreicht hat.
Soll der Schwierigkeitsgrad, gerade für ältere Kinder, erhöht werden, kommen einfach mehr Gegenstände in das Geheimfach. Wichtig ist in jedem Fall, dass der Koffer vor dem Öffnen sorgfältig geschüttelt wird, damit sich die Gegenstände vernünftig verteilen können und nicht auf einem Haufen liegen bleiben, was schnell für Unmut sorgen kann.