Die Wiege der Renaissance

Florenz – die Wiege der Renaissance. Hier wirken Künstler wie Botticelli, Michelangelo und da Vinci, errichtet der Bußprediger Savonarola einen Gottesstaat und verfasst Machiavelli seine Werke über die Technik der Macht.

Die Spieler übernehmen in dieser Zeit die Rolle eines Oberhauptes eines einflussreichen europäischen Adelgeschlechts und versuchen ihre Familie kulturell und machtpolitisch an die Spitze zu führen.

Die Wiege der Renaissance ist ein schön gestaltetes Kartenspiel mit Illustrationen von Katharina Kubitsch. Die Regeln lassen sich etwas umständlich lesen, nicht jeder Punkt in der Anleitung will einem sogleich einleuchten und wird einem erst im fortgeschrittenem Studium der Regeln deutlich. Am besten offenbaren sich die Regeln aber in einem Testspiel. Danach bleiben dann auch so gut wie keine Fragen mehr offen.

Das Spiel selbst besteht aus 108 Spielkarten, sowie 32 Markierungssteinen aus Holz, in vier unterschiedlichen Farben.

Bei den Spielkarten wird zwischen historischen Ereignissen, Kultur- und Personenkarten unterschieden. Die Ausführung der Karten ist sehr stabil und sie liegen gut in der Hand. Die jeweiligen historischen Ereignisse werden durch einen farbigen Ereignistext einer Serie zugeordnet. Insgesamt gibt es 6 Serien zu je 6 Karten, leider lassen sich die Serien mit dem schwarzen und grauen Ereignistext in der mir vorliegenden Ausgabe des Spiel nur sehr schwer unterscheiden, zur Not kann man sich natürlich noch an den Jahreszahlen dieser historischen Ereignisse orientieren.

Die Markierungssteine lassen sich in Einflusssteine und Genius-Steine (ein Pöppel pro Spielfarbe) unterteilen.

Spielziel:
Das Ziel des Spieles ist es, am Ende die meisten Einflusssteine sein Eigen zu nennen.

Spielablauf:
Die Anzahl der offenen historischen Ereignisse richtet sich nach der Anzahl der Mitspieler. Hierfür werden historische Ereignisse sowohl in der Mitte des Tisches ausgelegt, diese sind für alle Spieler bespielbar, als auch jeweils ein historisches Ereignis zwischen den Spielern platziert (ab 3 Spieler).
Jedes historische Ereignis weist unterschiedliche Kultursymbole auf, diese Symbole lassen sich auch auf den Kultur- und Personenkarten wiederfinden und sind für die spätere Wertung der einzelnen historischen Ereignisse von Bedeutung. Neben den Kultursymbolen zeigen die Karten auch noch Setzbereiche, welche entweder für die Kulturwertung (blaues Symbol), oder für die Personenwertung (rotes Symbol) von Bedeutung sind.

Neben den historischen Ereignissen, werden auch noch offen 4 Karten vom gemeinsamen Talon der Kultur- und Personenkarten ausgelegt. Der Talon mit den verbleibenden Karten wird zum Nachziehen bereitgehalten.

Der Spielzug eines jeden Spielers besteht aus zwei Teilen:

I. - 1 Einflussstein setzen und anschließend
II. - 1 oder 2 Kartenaktionen ausführen.

Beim Setzen eines Einflusssteines platziert man einen seiner Spielsteine auf eines der historischen Ereignisse, dabei muss man natürlich ein paar Setzregeln beachten. So darf ein Ereignis nur von zwei Spielern bespielt werden. Befindet sich schon ein Setzstein auf dem Ereignis, darf ein weiterer Stein nur auf ein durch eine Verbindungslinie benachbartes Feld gesetzt werden. Neben den historischen Ereignissen in der Tischmitte dürfen noch die Karten bespielt werden, welche sich zwischen dem aktuellen Spieler und seinen Tischnachbarn befinden. Sind alle Setzbereiche einer Sorte (Kultur / Personen) auf einer der historischen Ereigniskarten belegt, so kommt es zu einer entsprechenden Wertung.

Bei seinen Kartenaktionen hat man die Möglichkeit Karten nachzuziehen, dafür nimmt man entweder Karten, welche offen in der Tischmitte ausliegen, oder zieht verdeckt Karten vom Talon. Jeder Zug einer neuen Karte stellt eine Kartenaktion dar. Des Weiteren hat man noch die Möglichkeit, Karten von der Hand in seine persönliche Auslage vor sich abzulegen. Die persönliche Auslage spielt bei den späteren Wertungen eine wichtige Rolle.

Zu einer Wertung kommt es wie beschrieben, wenn alle Setzbereiche einer Sorte auf einem historischen Ereignis belegt sind. Der Spieler, welcher die Wertung auslöst, hat anschließend noch eine Kartenaktion zur Verfügung, im Anschluss daran findet dann die eigentliche Wertung statt. Wurden alle Kulturbereiche auf dem Ereignis belegt, so kommt es zu einer Kulturwertung, hierbei ist es wichtig Kulturkarten mit dem passenden Kultursymbol in seiner persönlichen Auslage liegen zu haben. Wurden die Personenbereiche belegt, kommt es analog dazu zu einer Personenwertung, hierbei sind nun halt die Personenkarten in der persönlichen Auslage, aber auch die auf der Kartenhand, ausschlaggebend für die Wertung. Anschließend wechseln je nach Wertung, Einflusssteine den Besitzer und neue historische Ereignisse kommen ins Spiel. Gespielt wird solange, bis nur noch zwei wertbare Ereignisse auf dem Tisch liegen. Wer jetzt am meisten Einflusssteine sein Eigen nennt, der hat das Spiel gewonnen.

Spieletester

09.09.2008

Fazit

Das Thema der Renaissance wirkt in meinen Augen etwas aufgesetzt, das Spiel würde genauso gut funktionieren, wenn die Spielkarten lediglich die relevanten Spielsymbole aufzeigen würden. In unseren Spielrunden wurde eigentlich nie näher auf die abgebildeten historischen Errungenschaften und Entwicklungen eingegangen. Auch die abgebildeten Persönlichkeiten auf den Personenkarten fanden keine Beachtung. Jedoch kann das Spielprinzip überzeugen und man bekommt immer wieder Lust eine weitere Runde „Wiege der Renaissance“ zu spielen. Auch in den unterschiedlichsten Besetzungen machte uns das Spiel viel Spaß. So lässt es sich auch gut zu zweit spielen. Wer also ein wirklich schön gestaltetes Kartenspiel mit taktischen Einlagen sucht, ist bei „Wiege der Renaissance“ gut aufgehoben.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 12,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2007
Genre: Karten
Zubehör:

108 Spielkarten, 28 Einflusssteine, 4 Genius-Steine, 1 Spielregel

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