Laborigines

Wenn man als „Bei-Produkt“ wissenschaftlicher Experimente geboren wurde, ist das Leben beschränkt, eingeengt und verrückt.
Radioaktivität, Krankheiten, Säure, Blitze und Moa, eine mysteriöse Kreatur, machen den Laborigines das (Über-)Leben schwer.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass der Wunsch auszubrechen immer größer wird.
Und genau darum geht es – im Labor Überleben und Ausbrechen!!!
Hier zählt Gedächtnis, Vorstellungskraft und ein kleines Händchen für Taktik.


Spielvorbereitung:
Die Fallenplättchen werden gemischt und zu einem Kreis gelegt. Dabei sollen die Plättchen zufällig angeordnet werden.
Moa wird auf eine beliebige Fallenkarte gestellt.
Jeder Spieler sucht sich 20 Energiesteine seiner Farbe aus.
Die Krankheitskarten werden gemischt und in die Kreismitte gelegt, wie auch die Blitze, Krankheitsfahnen und die Immunitätsfahne.
Jeder Spieler knetet sich einen Laborigines seiner Wahl zurecht und stellt ihn auf ein beliebiges Feld.

Spielablauf:
Das Spiel funktioniert nach einem Knock-out-Prinzip. Der Spieler, der noch Energiesteine (egal welcher Farbe) besitzt und somit überlebt hat, hat gewonnen.
Das heißt, die Laborigines verlieren im Laufe des Spiels immer wieder Energiesteine oder gewinnen sie auch zum Teil von anderen Mitspielern wieder dazu.

Es wird reihum gespielt und jeder Spieler hat 4 Phasen zu befolgen:
1. Würfeln: Es werden beide Würfel geworfen. Dabei entscheidet der Spieler mit welchem Würfel Moa bewegt wird und mit welchem Würfel seine Figur bewegt wird.
Moa muss immer im Uhrzeigersinn fahren, währenddessen die eigene Figur auch gegen den Uhrzeigersinn fahren darf.

2. Krankheitsäußerung: Ist ein Laborigines durch eine Krankheit angesteckt worden, so äußert sich das durch die Krankheitskarten, die immer dann neu gezogen werden, wenn ein Spieler sich auf das Krankheitsfeld bewegt hat.
Es gibt die Krankheiten Lepra, Minderwertigkeitskomplex, Hinken, Immunitätsverlust, Hyperaktivität und verschiedene Mutationen.
Z. B.: „Lepra“: Der Spieler muss einen Energiestein abgeben.

3. Bewegung: Zuerst wird immer Moa bewegt und danach erst der eigene Spieler.
Dabei ist zu beachten, dass eine Spielfigur (egal ob Moa oder die eigene) immer auf einem Feld alleine stehen muss.
Bei einem Treffen auf einem Spielfeld stiehlt immer der aktive Spieler der stehenden Spielfigur 2 Energiesteine.
Nur Moa ist stärker, er stiehlt bei einem Zusammentreffen immer 2 Energiesteine. Danach bewegt der aktive Spieler seine Spielfigur um seine Augenzahl des Würfels weiter.
Dadurch kann es passieren, dass man öfters anderen Spielfiguren und Moa begegnet.
Erst auf einem leeren Feld wird halt gemacht und die Fallenkarte umgedreht.
Dabei sollte man sich merken, was sich auf der Unterseite befindet.

4. Falle auslösen: Es wird die Aktion der Fallenkarte ausgelöst.
Bei einer grünen Farbe passiert gar nichts.
Bei einer Fußabdruck-Aktion muss sich der Spieler nochmals bewegen.
Weiters gibt es noch Krankheit, Radioaktivität, Blitze, Säure, kleine und große Explosion, Heilung, Immunitätsflagge und Karitas.
Manche Aktionen tun mehr, andere weniger weh.
Gerade die große Explosion kostet 8 Energiepunkte.
Dafür ist auch auf der anderen Seite groß „Danger“ geschrieben, um zu wissen, dass man hier viele Punkte verliert.

Das Spiel endet, wenn nur noch ein Spieler übrig geblieben ist.
Dieser Spieler hat gewonnen und konnte dem Labor entfliehen.


Spieletester

17.07.2008

Fazit

Laborigines ist witzig und von der Idee her auch zum Teil krank. Gerade Moa, der Labor-Aufpasser, und die ausliegenden Aktionsfelder können die Spieler in kniffelige Situationen bringen. Man muss oft kalkulieren, auf welchem Weg man besser aussteigt und alle Weg-Möglichkeiten abschätzen (da man seine Spielfigur immer gegen oder im Uhrzeigersinn bewegen darf). Trotzdem ist Laborigines ein taktisches Spiel mit einem Memory-Touch. Schließlich sollte man sich mit der Zeit merken, wo sich welche Aktionskarte verbirgt. Ansonsten kann man in so manche Falle tappen, die das Leben seines Laborigines kostet. Es ist ein Knock-Out-Spiel mit Wettlaufkomponente, wobei auch fiese Interaktionen möglich sind. Schließlich bietet sich oft die Möglichkeit auf Feldern, wo bereits andere Spielfiguren stehen, zu landen, um so die anderen Laborigines zu schwächen. Leider gibt es zwei Nachteile: Zum einen ist das Knock-Out-System für Früh-Rausflieger langweilig, da sie nichts mehr tun können. Zum anderen erinnert Laborigines an Mensch ärgere dich nicht, das Wettlauf-Spiel schlechthin. Das ist auch nicht jedermanns Sache, aber es stößt gerade bei 10-Jährigen auf gute Kritik, da das Spielprinzip einfach und das Thema cool ist. Die Spielaufmachung ist witzig und effektiv. Ich bin überglücklich, dass in dieser kompakten und kleinen Schachtel jeglicher Platz ideal genutzt wurde. Die Moa-Figur ist aus Ton und trägt maßgeblich zum Gewicht der Schachtel bei. Die Idee, eine eigene Figur zu kneten ist witzig, aber vielleicht nicht jedermanns Geschmack. Jegliche moderne Kunst ist erlaubt. Auch das restliche Material passt optisch zum Thema. Hier ist natürlich die Knetmasse von Vorteil, da man alle Fähnchen und die Blitze (sehen diesen Cocktail-Spießchen sehr ähnlich) hineinstecken kann. Weiters sind pro Farbe um je 10 Energiesteine mehr drinnen als man benötigt. Daher erspart man sich das lästige Ersatzteile anfordern. Die Autoren bieten auch noch 2 weitere Spielvarianten: Zum einen für 2-3 Spieler, ohne Moa, aber dafür mit 2 Spielfiguren; ich muss aber sagen, dass es egal ist, ob man mit der Moa-Figur spielt oder mit 2 eigenen Spielfiguren. Da das Spiel ansich nur bis max. 5 Spieler ausgelegt ist, spielt man für 4-6 Spieler in Zweier-Teams. Für 6 Spieler ist das sicher eine nette Alternative, aber ich würde trotzdem die Grundversion empfehlen, wenn sie spielbar ist. Laborigines ist ein witziges und vom Thema her auch mal ein anderes Spiel. Trotzdem ist es ein Wettlauf-Spiel mit Memory-Effekt und arbeitet nach einem Knock-Out-System. Für Gelegenheitsspieler, die gerne einfache Regeln und ein paar taktische Möglichkeiten auskosten möchten, ist Laborigines eine witzige Wahl.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Erscheinungsjahr: 2007
Genre: Wettlauf
Zubehör:

1 Moa-Tonfigur 3 Packungen Knetmasse (gelb, rot, grün, blau, schwarz) 7 Ständer (je 2 in rot und blau; je 1 in gelb, grün und schwarz) 17 Fallenkarten 2 Würfel 150 Energiesteine (je 30 in gelb, rot, grün, blau, schwarz) 6 Krankheitsfähnchen 1 Immunitätsflagge 10 Blitze 8 Krankheitskarten 2 Spielanleitungen (englisch und deutsch) 4 Regelübersichten mit Säuremarker

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