So ein Eiertanz

Als Untertitel wählte der Verlag: Ein "Lege"-Spiel für 2-8 Spieler von 6-99 Jahren. Da es um Hühner, Eier und Spiegeleier geht ist "Lege"-Spiel hier wohl wirklich perfekt verwendet, die Altersangabe hingegen ist mit 6 Jahren doch etwas zu optimistisch angesetzt. Ab 8 Jahren ist wohl realistischer, wobei -wie wir später sehen werden- die Wertung, und damit auch die Taktik als solche, durchaus auch für Erwachsene ihre Tücken hat.

Das Spiel kommt recht unschuldig daher, Hühner, Würmer, Eier und Spiegeleier in Kartenform tummeln sich in der Packung, dazu noch Teiche, Stege um die Teiche zu überqueren, und das Hühnerhaus, das sich bei der Wertung besonders günstig in einer Reihe mit einem eigenen Huhn auswirkt.

Zu Spielbeginn bekommt jeder Spieler die beiden Hühnerkarten in seiner Farbe und zwei Karten vom Stapel. Der restliche Stapel wird in die Tischmitte gelegt und dient einerseits als Nachziehstapel, andererseits als Teil der Kartenauslage. In seinem Spielzug darf ein Spieler nämlich entweder eine seiner Handkarten neben eine bereits liegende Karte oder neben den Stapel ablegen ODER den Stapel versetzen. Üblicherweise als Blockade, um den Mitspielern das Leben ein bisserl schwerer zu machen. Überhaupt ist man recht häufig in diesem Spiel böse zu den Mitspielern und legt Teiche, Eier mit Hecken oder zerstört Eier, indem eine Spiegeleierkarte darüber gelegt und das Ei darunter wertlos gemacht wird.
Wozu das alles, wird manchereiner an dieser Stelle fragen und sei sofort mit den Spielregeln vertraut gemacht. Oder besser gesagt mit der Wertung, denn wer weiß, wie gewertet wird, weiß auch, wie zu spielen ist.

Ich bekomme bei Spielende Punkte für alle Eier, Würmer und das Hühnerhaus in gerader Linie von meinen beiden Hühnern aus in alle 4 Richtungen. Unterbrochen werden die Wertungslinien durch Teiche ohne Steg oder mit quer laufendem, durch Hecken (manche Eierkarten haben solche), durch andere Hühner und den Hahn, der in der Version "Extra Tanz" mitspielt. Dort gibt es auch 4 Kükenkarten, die über normale Eier zu legen sind, und 2 Ostereierkarten, die nicht zu Spiegeleiern zerschlagen werden können. Sind ja schon gekocht.

Ei, Wurm, Osterei, Goldei und das Hühnerhaus bringen je einen Punkt, Küken bringen zwei Punkte und ebenso bringt das Hühnerhaus zwei Punkte, wenn das Huhn direkt über die Hühnerleiter reinlaufen kann. In der Grundversion ohne Hahn sind das Hühnerhaus und die Würmer sichere Punkte, im "Extra Tanz" kann der mitspielende Hahn sowohl Würmer als auch das Hühnerhaus überdecken und unterbricht sogar dort die Reihe.
Der Hahn ist also, das kann durchaus gesagt werden, ein fieses Federvieh. Noch fieser natürlich ist der Spieler, der dann, zumeist gegen Spielende, den Hahn auch einsetzt und damit einen oder noch besser mehrere Gegenspieler um wertvolle Punkte bringt.

Das Spiel ist nicht unbedingt anspruchsvoll, dennoch ist der Zeitpunkt für das Legen der eigenen Hühner schon ein entscheidender (oder zumindest mitentscheidender) Faktor für die spätere Punkteausbeute. Legt man die Hühner früh, haben die Gegenspieler lange Zeit, zu reagieren. Selbst hat man dafür eine "normale" Karte mehr. Da die eigenen 2 Hühner zu den 4 Handkarten zählen, schafft man sich durch das Legen einer Hühnerkarte mehr Möglichkeiten, zu früh jedoch ist schlecht, zu spät ist auch schlecht. Wenn die lukrativen Reihen belegt sind, wird es doppelt schwer, vernünftig zu punkten.

Die Punkte der ersten Runde werden gewertet und notiert. Will man in der zweiten Runde die Variante "Faule Eier" spielen, muss man versuchen, möglichst wenige Punkte zu machen. Die Punkte der zweiten Runde werden von jenen der ersten abgezogen, wer danach noch am meisten Punkte hat ist Sieger des Eiertanzes.

Spieletester

16.01.2008

Fazit

Ich mag das kleine Spielchen, bei dem wirklich alles perfekt zusammenspielt, sehr gern. Einziger Minuspunkt ist der zu Spielbeginn völlig unkalkulierbare Platzbedarf. Aber was soll's. Macht man sich eben die Hausregel, dass die Kanten des Spieltisches die Auslage begrenzen. Das bringt eine zusätzlich Komponente in ein Spiel, das immer wieder mal gerne auf den Tisch kommt.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 8
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 9,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2007
Autor: Frank Stark
Grafiker: Frank Stark
Zubehör:

90 Spielkarten, 7 Sonderkarten, Spielregel

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