Portobello Market

Portobello Road, DIE Flohmarktstraße in London schlechthin, habe ich in großartiger Erinnerung. Vor gut 10 Jahren war ich zweimal dienstlich in London und kehrte beide male mit einigen Stückerln von besagtem Markt zurück. Vorallem die Schallplattenläden mit Second Hand Vinyl hatten es mir angetan. Umgerechnet 6 Schilling kostete eine Langspielplatte, und die Auswahl an seltsamen Bands war enorm in den finsteren Kellern. Ungeordnet waren da dutzende Kartons voll mit den schwarzen Scheiben zu haben. Übergepäck garantiert. Auch eine Kindernähmaschine kaufte ich dort und...
Aber ich merke, ich schweife ab.

Wer die Liste des Spielmaterials aufmerksam durchgeht wird gleich feststellen, dass die Anzahl der Marktstände je nach Spieleranzahl unterschiedlich sind und dass man im Spiel zu zweit mit dem Farben rot und gelb spielen muss. Ich mag das, schließlich spiele ich immer mit gelb wenn diese Farbe vorhanden ist. Nicht weil ich gelb so gerne mag, aber ich sehe die gelben Steine und Figuren am besten.
Jeder bekommt demnach 30 Marktstände im Spiel zu zweit, 20 im Spiel zu dritt und 15 im Spiel zu viert. Zudem bekommt jeder drei Aktionsplättchen mit den Ziffern 2,3 und 4. Der Zählstein jedes Spielers startet bei dem Wert 10 auf der Zählleiste (nicht alle Aktionen sind gartis). Die Kunden werden in den Stoffbeutel getan, der Bobby wird in einen beliebigen Distrikt gestellt. Ein Distrikt ist der abgeschlossene Gebäudebereich zwischen den Gassen. Alle Distrikte haben Dreiecksform, sind also von 3 Gassen begrenzt. Ein Startspieler wird bestimmt (ich schlage vor es beginnt, wer in seinem Leben die meisten LPs in der Portobello Road gekauft hat :-)).

In einem Spielzug hat man folgende Möglichkeiten:
1) Aufstellen eines Marktstandes
2) Platzieren eines Kunden

Wie oft diese Aktionen in beliebiger Reihenfolge durchgeführt werden, bestimmt das gewählte Aktions-Plättchen. Man hat die Plättchen 2, 3 und 4 zur Verfügung, wenn man alle drei verwendet hat, werden sie wieder aktiviert und können erneut verwendet werden.
Marktstände dürfen nur in jene Gassen platziert werden, die an den Distrikt angrenzen, in dem der Bobby steht. Natürlich kann man den Bobby in andere Distrikte versetzen, allerdings muss man beim Überqueren einer Gasse dem Mehrheitsinhaber an Marktständen in dieser Gasse einen Punkt seiner Zählleiste abtreten. Daher auch der Start der Punktemarker auf dem Feld 10. Bobby versetzen macht man allerdings nicht so gerne weil es kostet und nur, wenn man sich im weiteren Spielverlauf was davon verspricht. Aber, und das sei nicht verschwiegen, manchmal zwingt der Spielverlauf beinahe dazu.

So füllen sich die Gassen immer weiter mit bunten Marktständen aus Holz, lückenlos, denn in einer Gasse darf man stets nur an bereits bestehende Marktstände anbauen, bis eine Gasse komplett befüllt ist. Diese braucht dann nur mehr an jedem Ende einen Kunden, dann wird sie gewertet. Dabei ist es von Bedeutung, welche Kunden auf den beiden Plätzen am Ende der Gasse stehen. 2 graue Kunden bringen nur die Punkte pro Markststand, die auf und neben den Bauplätzen angegeben sind. 2 Bürger bringen die dreifachen Punkte, Bürger und Lord bringen sogar die vierfachen Punkte. Welcher Kunde aus dem Sack gezogen wurde ist Glückssache, man muss mit dem gezogenen aber dann nicht unbedingt machen was man eigentlich geplant hatte.

Zuletzt, wenn alle 10 Kunden unterwegs sind, wird der Lord auf den letzten noch freien Platz gestellt. Der Lord bewirkt, dass alle vom Platz, auf dem er steht, abgehenden Gassen auch gewertet werden, wenn sie nicht voll sind.

Für Liebhaber von etwas mehr Taktik kann man die 10 Kunden in beliebiger Reihenfolge auf dem Tisch vorbereiten. Man weiß damit, welcher Kunde als nächster auf den Spielplan kommen wird und kann das Platzieren der Kunden besser planen. Der Lord, am Ende der Reihe, wird wiederum als elfter und letzter Kunde ins Spiel gebracht.

Spieletester

05.09.2007

Fazit

Das Spiel macht Spaß, das Thema passt sehr gut zu Spielmaterial und -aufbau, Spieldauer und Spieltiefe machen es zum idealen Familienspiel. Ich mag Flohmarktstimmung, da kann man immer wieder mal ein Spieleschmankerl erwischen. Solltet ihr mal "Portobello Market" dort sehen, kauft es einfach. Es lohnt sich.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2007
Verlag: Schmidt Spiele
Grafiker: Michael Menzel
Genre: Glück
Zubehör:

96 Marktstände in den 4 Spielerfarben (30 rot, 30 gelb, 20 grün, 16 blau), 20 Aktionsplättchen, 4 Wertungssteine, 11 Kunden (5 Gehilfen in grau, 5 Bürger in rosa, 1 Lord in schwarz), der Bobby, 1 Beutel für die Kunden, Spielanleitung

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7136 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2305 Berichte.