Piks

Piks! - klingt schmerzhaft, spitz und gemein. Hat es vielleicht Parallelen zu den Spielen Sticheln oder Zwickern? Nur sehr entfernte Ähnlichkeiten zu Sticheln sind auszumachen.

Piks! ist ein Kartenspiel, bei dem man seine lieben Mitspieler ärgern möchte. In diesem Fall heißt das, dass man selbst möglichst die wenigsten Stiche machen will bzw. die wenigsten Karten sammeln will. Bei Stichspielen sind die meisten Stiche gleichbedeutend mit den meisten gestochenen Karten - hier aber nicht! Dies liegt am speziellen Wertungsmechanismus der Stiche.

Bevor es an die Stiche geht, müssen erst Karten verteilt werden. Jeder bekommt eine (bei zwei Spielern: zwei) Gießkannenkarten. Die restlichen Karten nimmt man sich reihum aus der Mitte von der Vielzahl offener oder der kleinen Auswahl an verdeckten Kakteen (der Kaktus ist auf den Karten allgegenwärtig, womit eine sehr schöne Verbindung zum Titel des Spiels besteht). So ist Chancengleichheit gewahrt bzw. kann man sich merken, welche Karten die Spieler noch auf der Hand halten.

Der Spielablauf: Jeder legt eine Karte aus, was alle gleichzeitig tun. Drei Fälle sind zu unterscheiden:
- Es wurde mindestens eine Gießkanne gespielt: Alle Karten des Stichs kommen aus dem Spiel.
- Es liegen gleichfarbige Karten aus: Die höchste Karte sticht, bei Gleichstand jene mit mehr aufgedruckten Stacheln. Eine 10 nimmt hierbei den Wert 0 an. Wer gestochen hat, nimmt alle Karten der Farbe an sich. Karten anderer Farbe bleiben vorerst liegen und werden nach dem nächsten Fall behandelt:
- Es liegen lauter verschiedenfarbige Karten aus (ev. nach Auswertung gleichfarbiger Karten): Die Karte mit dem höchsten Wert sticht, bei Gleichstand wiederum jene mit mehr Stacheln. Die 10 ist hier eine 10. Wer gestochen hat, nimmt alle Karten an sich.
Sonderfall: Sollte nach Auswertung der gleichfarbigen Karten eine Einzelkarte in der Tischmitte verblieben sein, bleibt sie für den nächsten Stich liegen. Ihr Ausspieler muss trotzdem eine weitere Karte auslegen.

Wir sehen: Die 10er sind riskante Karten. Entweder man erreicht damit Alles - oder Nichts! Der Spielablauf birgt natürlich einige Glücksfaktoren. Das Spiel zu zweit ist etwas taktischer, da jeder zwei Karten ausspielt; allerdings wird die erste Karte aufgedeckt, ehe man die zweite wählt.