Leg' das Rohr

Wir haben es hier mit einem Klassiker zu tun, einem kleinen Spielchen, das immer wieder mal Spaß macht, das immer wieder mal gerne auf den Tisch kommt, wenn man genug hat von Caylus, Puerto Rico und Säulen der Erde.
Das Spiel wurde bereits im Jahr 1999 von Winning Moves unter dem Namen "Lange Leitung" neu aufgelegt und wird nun, back to the roots, wieder mit dem Originalnamen "Leg' das Rohr" herausgebracht.

Das Original von Parker erschien 1983 und hatte noch 110 Spielkarten, 10 Klempner-Chips (in origineller Rohrzangen-Form) und war für 2-5 Spieler konzipiert. Die Winning Moves-Ausgabe inkludiert nur mehr 88 Karten und 8 Klempner-Chips, ist also nur mehr für 2-4 Spieler geeignet.
Optisch hat sich, verglichen mit dem Original, nicht viel geändert, abgesehen von den Klempner-Chips, die nun kleine runde Plättchen sind, die nicht mehr so leicht verloren gehen wie die Rohrzangen des Originals. Als glücklicher Besitzer der Originalversion sind vergleichende Fotos natürlich eine Verpflichtung.

Worum geht es denn eigentlich?
Ausgehend vom Wasserhahn sind Rohrleitungsstücke (in Kartenform) anzulegen, sodass eine Rohrleitung geeigneter Länge entsteht, an deren Ende der Auslauf angeschlossen werden kann.
Na ja, wenn es sonst nichts ist...

Aber es gibt Störenfriede, nämlich die Gegenspieler, die defekte Rohrstücke in fremde Leitungen einbauen und damit den Weiterbau der geplatzten Rohrleitung hintertreiben. Erst nach erfolgter Reparatur darf die Leitung wieder verlängert werden. Zu zweit hat man nur einen Gegner, im Spiel zu dritt oder viert ist's mitunter ganz schön schwierig, die Attacken auf die eigene Rohrleitung wieder ungeschehen zu machen. Das geschieht zumeist durch das Darüberlegen einer guten Karte mit dem selben Symbol. Manchmal muss man allerdings einen Klempner-Chip opfern, um endlich die Leitung wieder dicht zu haben und weiterbauen zu dürfen. Dass man nur 2 dieser Chips hat, erschwert die Sache natürlich und es ist schon angeraten, sparsam damit umzugehen.
Genial sind Kupferrohre, die können von Gegenspielern nicht sabotiert werden. Besonders ungut sind defekte T-Stücke, die man einerseits reparieren muss, andererseits auch zusätzlich verschließen, da ja eine durchgehende, nirgends auslaufende Leitung das Ziel ist.
Irgendwann schafft es ein Spieler aber doch, eine intakte Leitung nötiger Länge mit dem Wasserauslauf abzuschließen und damit zu gewinnen.

Noch ein kleiner Hinweis: Der Platzbedarf ist nicht unbeträchtlich und zudem ist es nicht kalkulierbar, in welche Richtung sich die Leitungen ausdehnen und hinbiegen.