Alte Salzstraße

Alte Salzstraße ist ein Spiel der Teatro-Reihe, wie zum Beispiel auch Sudoku pur.. Man benötigt neben den Spielsteinen auch das Teatro-Brett, das man für alle Spiele der Serie verwenden und deshalb nur ein Mal anschaffen muss.

Genaugenommen handelt es sich bei Alte Salzstraße nicht nur um ein Spiel, sondern gleich um drei Spiele! Die erste Version hieß noch Landwehr 1438 (der kriegerisch anmutende Titel wurde bald ersetzt) und enthielt immerhin schon zwei Spielvarianten. Alle Spiele beschäftigen sich mit der Geschichte von Lüneburg und der revolutionären Landwehranlage, die der Stadt großen Reichtum einbrachte.

In der namensgebenden Variante Alte Salzstraße versuchen zwei bis vier Kaufleute, die Waren ihrer Heimatstadt nach Lüneburg zu bringen und dafür mit anderen Waren heimzukehren. Spieltechnisch kommt die Sache ohne Geld aus, es herrscht ein reiner Tauschhandel. Auch der Transport geschieht unkonventionell: Einer der Warensteine selbst muss jeweils als Transportmittel herhalten. Dies bringt auch gleich ein Problem mit sich: Man kann den Gegner zur Untätigkeit zwingen, wenn man sich mit der Anlieferung seiner Waren Zeit lässt; denn was noch nicht in der Stadt ist, kann man nicht nach Hause bringen!
Aber auch die Zugregeln für verschieden hohe Türme bergen einige Widersprüche, hier scheint die Testphase des Spiels an die Käufer übertragen worden zu sein: Früher durften große Türme schneller fahren als kleine, inzwischen ist es genau umgekehrt; weil es dadurch angeblich spannender wird. Die auftretenden Probleme durch diese gravierende Änderung wurden leider nicht bedacht. Andere Stellen lassen ebenfalls Platz für Interpretationen, so zum Beispiel die Regeln im Spiel zu zweit.

Wie sieht es mit den anderen Spielvarianten aus?
Lüneburger und Bardowicker behandelt den Zwist zwischen den beiden Städten, der im jährlichen Wettstreit der Kauf- und Fuhrleute seine Höhepunkte fand. Gespielt wird hier zu zweit, das Grundprinzip erinnert an Halma. Allerdings müssen einige Regeln der Alten Salzstraße eingehalten werden, mit all ihren oben angesprochenen Tücken.

Der Raub der Goldenen Tafel bildet für mich das Highlight (regeltechnisch gesehen, denn die Verarbeitung der für alle Spiele verwendeten Holzsteine ist wie immer top in Ordnung). Nachgespielt wird eine Szene, in der eine goldene Tafel aus der Kirche gestohlen wurde. Die Stadtwache (repräsentiert durch ein bis zwei Spieler) versucht, die Gauner (ein weiterer Spieler) an deren Flucht zu hindern. Durch Überspringen und gemeinsame Angriffe können die Gauner die Stadtwache dezimieren, während die Stadtwache Gauner bewegungsunfähig machen kann.

Spieletester

13.12.2007

Fazit

Durch die lückenhafte Anleitung kann man zwei von drei Spielen nur leidlich erleben. Das dritte Spiel ist nicht frei von offenen Fragen, lässt sich allerdings gut spielen. Da aber gerade dort die quadratischen Legesteine nicht in die Hand genommen werden, fällt das haptische Erlebnis bescheiden aus. Die Legesteine sind perfekt gearbeitet und finden wunderbar ihren Platz im Spielbrett. Der schwarze, vertiefte Druck mit den zeitgemäßen Symbolen ist ebenfalls ein Leckerbissen. Wer also in der Gegend von Lüneburg wohnt und geschichtlich ein wenig interessiert ist, wird seine Freude an Alte Salzstraße haben. Ansonsten gibt es nur eine Empfehlung an all jene, die nichts gegen selbst modifizierte Spielregeln haben.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 38,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2005
Genre: Legen
Zubehör:

81 Legesteine (4 Stadtviertel, 4 Kaufmannstadt, 5 Kreuzung/Marktplatz, 20 gerader Weg, 24 Kurve, 8 Stapelplatz, 16 Landwehr), 1 Stein Fuhrauftrag, 32 Warensteine in 4 Farben, 1 Anleitung. Weiters wird benötigt: 1 Teatro-Spielbrett (ca. 80 Euro)

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