Bagdad bedeutet auf deutsch: Geschenk Gottes. Ganz so friedlich geht es im Spiel nicht zu; vielmehr treiben Diebe ihr Unwesen, die sich einfach nehmen was sie haben wollen. Die hereinbrechende Nacht ist ihr Verbündeter. Auch Wächter können nicht alles verhindern, sondern oft nur verzögern.
Zu Beginn des Spiels stehen die Wächter im Prinzip zufällig verteilt an den Toren der sechs Paläste. Wächter, egal ob sie neutral sind oder einem bestimmten Spieler gehören, stehen friedlich nebeneinander. Interessant wird es dann, wenn sich ein Dieb in den Palast schleichen will: Dessen Besitzer muss für jeden fremden Wächter vor dem Tor eine, für den Palast passende, Karte spielen. Alleine vor einem Palast zu stehen ist aber nicht zielführend, da beim Einschleichen mindestens ein anderer Wächter vorhanden sein muss.
Man kann natürlich nur eigene und neutrale Wächter bewegen. Neutrale Wächter benötigen sowohl eine passende Karte für den Start- als auch für den Zielpalast ihrer Reise. Eigene Wächter geben es billiger und begnügen sich mit einer passenden Start- oder Zielpalastkarte. Außerdem haben eigene Wächter den Vorteil, dass sie eventuell einen eigenen Dieb zum neuen Palast mitnehmen können. Stets gilt es zu beachten, dass man mit den Handkarten sparsam umgeht - schließlich zieht man am Ende der Runde nur drei Stück nach.
In jedem Palast gibt es vier Schatztruhen. Zuerst wird immer die billigste geraubt, sie benötigt die wenigsten Diebe für den Abtransport. Wer eine entsprechende Anzahl Diebe in einem Palast angesammelt hat, nimmt sich die Kiste und entfernt gleichzeitig seine Diebe aus dem Palast. Sieger ist, wer zuerst eine bestimmte Anzahl von Schatztruhen erbeuten konnte.
Den Spielern stehen einige Instrumente zur Verfügung, um die Gegner an den Rand der Verzweiflung zu bringen. Da wären zum einen die Wächter. Sie halten zwei Strategien parat: Man kann viele an einen Palast stellen, um den anderen das Einsetzen zu verteuern (oder gar zu blockieren, wenn alle Plätze belegt sind). Die Alternative besteht darin, alle fremden Wächter abzuziehen - dann ist ein Einsetzen ohne zusätzlichem Karteneinsatz ebenfalls nicht möglich.
Auch wenn es sich in der Beschreibung nicht unbedingt so anhört, ist das Bewegen von Wächtern inklusive eines Diebes eine starke Waffe. Immerhin kostet dies immer nur eine Karte, während bei "normalem Einsetzen" gleich auch mal zwei Karten fällig werden - und die müssen dann auch alle die Farbe des gewünschten Palastes haben! Da setzt man lieber anderswo günstig ein und verschiebt mit einer Auswahl aus zwei Farben. Ein weiterer Vorteil davon ist, dass man eine unscheinbare Menge an Figuren am Spielplan hat; aber mit wenigen Karten konzentriert man seine Macht an einem Ort und staubt eine Schatztruhe ab.
Spieletester
Fazit
Unser Eindruck? Ein leicht zu erlernendes Spiel, das trotzdem genügend Spielraum für taktisches Geplänkel lässt. Die Ausstattung ist in jedem Fall gut gelungen, sowohl was die Holzfiguren als auch die Farbgebung betrifft. Sollte trotzdem jemand Probleme mit den Farben haben, helfen den Palästen zugeordnete Symbole bei der Übersicht. Herz, was willst du mehr?!
Plus
Minus
Besucherkommentare
Der Dieb von Bagdad erscheint einem zu Beginn etwas einfach. "Wo ist die Tiefe, das taktische Element?" hab ich mich am Anfang gefragt. Spielt man das Spiel aber etwas länger, ergeben sich durch die verschiedenen Aktionsmöglichkeiten, und durch die Spielzüge der Gegner, mehrere Momente in denen man scharf nachdenken muss, wie man am besten weiterspielt um möglichst alle eingesetzten Diebe gewinnbringend auszunützen. Alles in allem ein empfehlenswertes Spiel das angenehm fordernd ist und nicht zu lange dauert!!
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Details
1 Spielplan, 8 neutrale Wächter, 16 Wächter und 48 Diebe in den Spielerfarben, 24 Schatztruhenplättchen, 1 Satz Palastkarten, 8 Tänzerinnenkarten, 1 Anleitung
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