Hidden Conflict

Dieses Spiel ist nur auf Englisch erhältlich.

Kevin Grevioux, Len Wiseman und Danny McBride, die Erdenker des Plottes des Films Underworld, hatten doch recht: Im Untergrund tobt ein Kampf feindlicher Rassen um die Vorherrschaft der Welt. Woher ich das weiß? Nun, die Twilight Creations, Inc. bestätigen es. Allerdings ist es nicht nur ein Kampf zwischen Vampiren und Werwölfen, sondern von (bis zu) sechs Rassen: Menschen, Ghouls, Vampire, Zombies, Dämonen und Werwölfe. 


Das Spiel:

Jeder Spieler sucht sich eine der Rassen aus und erhält einen entspr. Satz Armeeplättchen, bestehend aus einem Leader, Kämpfern mit den Levels 2-6, Items und zwei Arten von Events. Aus diesen Plättchen bildet jeder Spieler eine Armee, deren Größe mit der Spielerzahl variiert, und die nach einer nicht sehr einfach zu erklärenden Regel, die letztendlich darauf hinausläuft, dass die Levels der Kämpfer gleichmässig aufgeteilt sind, zusammengestellt wird.

Steht die Armee, nimmt der Spieler den Leader sowie vier weitere Kämpfer (Events und Items sind nicht erlaubt). Diese stellen seine Anfangsarmee dar, die restlichen Plättchen werden mit denen der anderen Spieler vermischt und in 3er-Stössen in einem nach Spielerzahl variierenden Quadratraster verdeckt aufgelegt. Dieses Quadrat bildet einen imaginären Spielplan, um das die Spieler mit offen liegenden Stapeln ziehen können bzw. dessen Zwischenräume ebenfalls "Felder" darstellen. Am Rand dieses Spielplanes platzieren die Spieler zu Spielbeginn ihre Startarmeen.

Das Ziel besteht darin, die Leader der anderen Parteien zu killen. Sobald ein Leader stirbt, ist der Spieler aus dem Rennen. Der Spieler, der als letztes übrig bleibt, gewinnt.

Ein Spielzug geht dabei durch 10 Phasen, in denen die Figuren der Spieler sich gegenseitig knüppeln. Kämpfe zwischen diesen Figuren werden mit Hilfe von deren Levelwert, evtl. aufgedeckter Items, ausgespielter Events und durch Fähigkeiten der Figuren entschieden. Den Kampf gewinnt klarerweise der Soldat mit dem höheren Level, aber durch oben genannte Elemente variiert dieser.

Überlebende Kämpfer des Angreifers verbleiben im angreifenden Stapel bzw. schließen sich diesem Stapel an. Ist der angegriffene Stapel komplett verschwunden, zieht der angreifende Stapel automatisch auf das nun leere Feld. Überlebende Kämpfer von Gegenspielern werden unter den vom Kampfplatz am weitesten entfernten, OFFENEN Stapel geschoben, wobei kein Stapel mehr als 4 Kärtchen umfassen kann.

Nach den Kämpfen bewegt der Spieler seine offenen Plättchen, indem die Figuren die Zahl ihres Levels über den imaginären Plan, sprich an den Stapeln entlang bzw. durch Zwischenräume zwischen den Stapeln, ziehen. Dieses Spielchen geht eben so lange, bis nur noch ein Leader im Spiel ist. Dieser Spieler hat gewonnen.

Spieletester

04.11.2007

Fazit

Ich persönlich war "Hidden Conflict" gegenüber zunächst äußerst misstrauisch. Der Grund dafür: Ich hasse Trading Card Games. Spiele, bei denen Du mindestens eine Stunde damit verbringst, Dir irgendwelche Karten vorzusortieren und irgendwelche Decks zusammenzustellen, sind meines Erachtens nach die schlimmste Idee, die der Spielemarkt jemals hervorgebracht hat.

Nun bedient sich "Hidden Conflict" eines ebensolchen Mechanismus, und daher war mein Einstieg eher „Oje…“ als „Super, spielen wir los !!!“. Wahrscheinlich war es hauptsächlich der Twilight Creations - Bonus, der mich dann doch probieren ließ (und der mir schon bei Dante's Inferno zum Verhängnis wurde *grrrrr*). Gottlob bewegt sich die Armeezusammenstückelphase aber in einem vernünftigen, erträglichen Rahmen. Spätestens nach 10 Minuten ist eine Armee fertig.

Spielerisch beschränkt sich "Hidden Conflict", das sich im Grunde wie eine Mischung aus Memory und Stratego spielt (wie schon in der Rezension von The Haunting House erwähnt: Die Breitensteins haben ihre Denkanstösse noch nie wirklich kaschiert), im Grunde darauf, Werte zu vergleichen, die sich aus aufgedruckten Werten, ausgespielten "Karten" und dem aufeinanderwirken der Eigenschaften der Figuren ergeben. Dabei geht natürlich so mancher gewonnen geglaubte Kampf im letzten Moment doch noch an den Gegner - wie sich's für ein solches Spiel eben gehört. Wieso muss mein Gegner auch ein "Lost"-Plättchen, das meine Fähigkeit negiert, in der Hand halten, oder zwei Aid- Figuren beim Angriff kombinieren?

Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass sich die sechs Rassen etwas mehr unterscheiden. Die Differenzen sind eher minimal und liegen hauptsächlich in den wenigen Event- und Itemkarten. Da gibt es für Menschen Pistolen und Rüstungen, während Vampire den Hypnoseblick verwenden können. Auch die Fähigkeiten zeigen leichte, aber eben kaum merkliche Unterschiede. So gibt es wenige Zombies mit der "Fast"-Fähigkeit, während Vampire Weltmeister im "Aushalten" (Fähigkeit "Resist") sind. Dennoch: Daraus hätte man wesentlich mehr machen können. (Die diesbezüglich Hoffnungen weckende Erweiterung "Hidden Conflict 2" scheint, ewige Zeiten lang angekündigt, nun ja doch nicht zu kommen…)

Löblich erwähnt sei: Es gibt nicht nur für jeden Spieler eine Übersicht, auf der alle Events, Items und Fähigkeiten beschrieben sind, diese Übersichten sind sogar - oh Wunder - übersichtlich und verständlich gestaltet... im krassen Gegensatz zur Anleitung:
Wer dachte, gerade auch bei den Twilight Creations alles, was schlechte Anleitungen angeht, gesehen zu haben, sollte einmal die beiligende Anleitung von "Hidden Conflict" begutachten. Hier schießen die Twilights den Vogel via Kopfschuss ab: Man KANN diese Anleitung nicht verstehen, da die Hälfte schlicht und ergreifend NICHT ERKLÄRT WIRD. Das erste "Häh?" entreißt die Anleitung dem Spieler schon mal damit, dass die Spezialfähigkeiten der Krieger VOR DER EIGENTLICHEN ANLEITUNG erklärt werden. Es werden Dir hiermit Infos um die Ohren gedroschen, die Du noch nicht verstehen kannst, da Du noch keine Ahnung hast, wie das Spiel – und im speziellen die Kämpfe - ablaufen.
Damit aber noch lange nicht genug: Dass nicht alle Spieler zunächst Phase 1 nacheinander durchlaufen, danach Phase 2 usw., sondern ein Spieler alle Phasen durchspielt und danach der nächste Spieler an der Reihe ist, wird in einem Nebensatz erklärt (und durch die Erkenntnis, dass die andere Möglichkeit zu heillosem Chaos führt... glaubt mir, wir haben’s beim ersten Spiel falsch gespielt). Doch die essenzielle Regel, dass in verdeckten Stapeln gefundene Krieger in OFFENEN Stapeln eingereiht werden müssen, wird mit keiner Silbe erwähnt. Nur mal so als Beispiel...

Da aber das FAQ nach Veröffentlichung des Spieles überquoll, haben die Breitensteins eine überarbeitete Anleitung ins Netz gestellt. Und serviceorientiert wie wir nun mal sind, wird der Link auch prompt geliefert:
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2005
Genre: Taktik
Zubehör:

240 Armeeplättchen
6 Übersichten
1 Spielanleitung

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