Battle Lore

BattleLore - Das epische Fantasy-Abenteuer

Eigentlich ist es eine vermessene Sache, ein wahrhaft episches Werk wie Battelore in einer simplen Rezension wie dieser beschreiben, charakterisieren, analysieren, schubladisieren zu wollen. Vielmehr gelingt es hier nur, anzureißen, anzudeuten, anzumerken, ein paar Details zu erwähnen, das Spielmaterial zu loben, die Spielanleitung zu glorifizieren und über die Ausmaße sowie des Gewicht der Schachtel mit Inhalt zu plaudern.

Richard Borg, der Schöpfer von Bluff, hat sich hier an ein Genre gewagt, das nicht jedermanns und noch weniger jederfraus Sache ist. Bewaffnete Armeen kämpfen auf einem in Sechsecke eingeteilten Spielplan gegeneinander. Das Spiel ist als Zwei-Personen-Spiel konzipiert und kann auch in 2 Teams gespielt werden. Die Szenarien im beiliegenden Szenarienheft haben alle eine gewisse Grundaufstellung, definierte Truppen kämpfen auf den beiden Seiten von genau festgelegten Plätzen aus. für den Einsteiger gibt es ein spezielles Szenario namens AGINCOURT 1415. Die Landschaft wird entsprechend der Vorgabe mit den jeweiligen Landschaftsplättchen gestaltet. Jeder Spieler bekommt einen Kartenhalter (zusammenzustecken aus ein paar Einzelteilen) für seine Bereichs- und Kommandokarten, in dem erwähnten Anfängerszenario bekommt der Spieler der englischen Truppen 6 Kommandokarten, der Spieler der Franzosen nur 4. Beispielhaft seien hier die Einheiten erwähnt: 5 Einheiten grüner Bogenschützen, 3 Einheiten regulärer blauer
Infanterie und 1 Einheit roter, schwer bewaffneter Infanterie für die Wimpelträger (englische und walisische Truppen) sowie 6 Einheiten regulärer, blauer Infanterie,
1 Einheit regulärer, blauer Kavallerie, 2 Einheiten roter, schwer bewaffneter Kavallerie und 1 Einheit grüner Bogenschützen für die Standartenträger (die Franzosen). Die Armeen unterscheiden sich also nicht nach der Farbe,sondern nach der Art der "Flagge". Wimpel = England, Standarte = Frankreich. Das mag selbstverständlich sein, sei aber trotzdem erwähnt.
Zur besseren Spielbarkeit und um nicht ständig in der Spielanleitung suchen zu müssen (muss man natürlich trotzdem) bekommt jeder Spieler die für dieses Szenario erforderlichen Übersichtskarten mit allen im Szenario verwendeten Waffen und Regeln für Kampf. Apropos Kampf: Kämpfe werden mit den 6 Kampfwürfeln ausgewürfelt. Dabei muss die Anzahl der Kampfwürfel an Einheit und Waffensorte angepasst werden, ebenso aber auch an die Geländeauswirkungen. Wo steht der Angreifer, wo steht das Ziel, was ist dazwischen, Höhenunterschied, etc.

Wie spielt man nun, ausgehend von einer definierten Szenarienaufstellung? Ein Spieler, ebenso im Szenario festgelegt, beginnt und spielt eine Kommandokarte. Üblicherweise werden diese dazu verwendet, um Einheiten zu aktivieren, zu bewegen und/oder zu kämpfen. Man spielt also so eine Karte und danach sagt man, welche Einhei(en) durch die gespielte Karte aktiviert werden soll(en). Die aktivierten Einheiten werden in der Bewegungsphase nacheinander gezogen, immer unter Berücksichtigung der Einheiten- oder Geländebeschränkungen. Klugerweise findet man diese in den Übersichtskarten. Zu Beachten ist auch immer wieder, dass die anzugreifende Einheit in Reichweite und in Sichtlinie sein muss. Die Kampfphase, mit den Würfeln abzuwickeln, besteht nur aus Angriffswürfen, verteidigt wird nicht. Nach dem Kampf sind etwaige Folgeaktionen möglich bzw. notwendig, nämlich Boden gewinnen, Verfolgung, zusätzlicher Nahkampfangriff und/oder feindlicher Gegenschlag. Oder auch Rückzug. Danach zieht man eine Karte nach, in Machtszenarien zieht man auch Machtkarten und/oder Machtplättchen nach.

Kurz zu den Kampfwürfeln: Sie haben 6 Symbole auf den Seiten, alle 6 Würfel sind gleich. Die Symbole sind: grüner, blauer und roter Helm (Treffer, wenn die Farbe mit der angegriffenen
Einheit übereinstimmt), oranger Schild ist ein Bonusschlag, die schwarze Flagge ist die Rückzugsflagge (die Zieleinheit muss sich pro schwarzer Flagge ein Feld zurückziehen), die
3 lila Rauten (=Macht) sind bei einigen Szenarien Fehlschläge, bei anderen jedoch gibt es
Machtplättchen als Trostpflaster. Einheiten, die mutig sind (das hängt von verschiedenen
Moralmodifikatoren ab) können eine Rückzugsflagge ignorieren, ängstliche Einheiten können
sogar panikartig reagieren und Panikverluste erleiden.

Die vier wichtigsten Waffen bei Battelore sind der gewöhnliche Bogen, die Armbrust, das
Kurzschwert und das Langschwert. Übersichtskarten geben auch hierzu detaillierte Informationen.

Ziel des Spiels ist stets, die für ein Szenario notwendige Anzahl von Siegfahnen zu erobern. Eine Siegfahne bekommt man, wenn man einen Fahnenträger der gegnerischen Armee vernichtet.
Abhängig von den Szenarien kann es auch andere Möglichkeiten zur Eroberung von Siegfahnen
geben, etwa das Erfüllen von szenariodefinierten Sonderzielen.

Bis hierher redeten wir so gut wie nur über das Grundspiel. Im Spiel für Fortgeschrittene kommen viele neue Elemente hinzu. Die Söldner rekrutieren sich aus Eisenzwergen und Kobolden, die Kreaturen, hier durch die Riesenspinne vertreten, sind durch normale Kampfauswirkungen nicht zu besiegen, Bergriese und Erdelement stehen schon als Add-On bereit. Macht, wichtigstes Element der Machtszenarien, sei hier nur kurz erwähnt, für den richtigen Freak wird sich mit Machtkarten und allem was dazu gehört wie der Kriegsrat, die Meister (Schurke, Kleriker, Krieger..), Zauberer etc. erst wirklich die Welt von Battelore erschließen. Spezielle Orte sind zu besuchen, das magische Pentagramm, der Unterschlupf, der Geheimgang, das Ausbildungslager, die heilende Quelle.

Spieletester

18.04.2007

Fazit

Zuviel sei hier nicht verraten, nur soviel sei noch gesagt: BattleLore ist groß, BattleLore ist mächtig und BattleLore bringt Spielspaß für lange Zeit. Und wer will, kann auch die Miniaturen bemalen und ihnen den persönlichen Touch des Spielers geben....
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Besucherkommentare

Ich | 12.11.2009

Ein super gutes Brettspiel was einfach total spaß macht.
Die liebevoll gestalteten Figuren machen einfach Spaß und der Langzeitspielspaß ist auch vorhanden da man entweder Erweiterungen kaufen kann oder sich eigene Szenarios überlegt.

Ich kanns nur empfehlen!!!

jumpwalker | 31.05.2013

BattleLore ist zweifellos ein optischer Kracher! Unzählige feinst modellierte Armeen und Kreaturen, ein wunderschönes halbmodulares Spielbrett mit Graslandschaften, Wäldern, Hügel, Flüssen, Stein- und Holzbrücken und allem, was die Natur so anzubieten hat, eingebettet in einer ebenso interessanten wie spannenden Mittelalter-Fantasy-Geschichte. Tolles Zubehör und zweifellos die ambitionierteste und schönste Spielanleitung, die mir jemals in die Hände gefallen ist: 80 durchgehend farbige Seiten, gespickt mit unzähligen Fallbeispielen und Hintergrund-Erklärungen zur Story, gedruckt auf qualititav hochwertigst lackiertem Papier.

Somit sind alle Zutaten angerichtet für ein schmackhaftes Menü der Extraklasse. Allerdings: In der Spielschachtel enthalten sind auch 12 Würfel! Zwölf!!!! BattleLore ist für mich die pefekte Definition des Begriffs „Glück im Spiel“. Der Würfelgott wacht einsam über Sieg oder Niederlage. Und mich mag er definitiv ganz und gar nicht! Bei mir wacht er stets nur über meine Niederlage!

Glücksspiele – und BattleLore ordne ich ohne Wenn und Aber dieser Kategorie zu – sind ja gut und schön und machen in der richtigen Spielerunde mitunter auch wirklich viel Spaß, aber bei Zwei-Personen-Strategiespielen kann ich das dann doch überhaupt nicht gebrauchen! Dennoch: Dem Zauber von BattleLore kann ich mich nicht entziehen.

Ich bin in der glücklichen Lage, über zwei Basissets und alle Erweiterungen zu verfügen! Den gestrigen Feiertag habe ich damit zugebracht, die mittlerweile über 600 BattleLore-Miniaturen zu sortieren, habe da und dort mit Modellbaukleber Ausbesserungsarbeiten vorgenommen und mir nach vielen Jahren endlich eine vernünftige Möglichkeit einfallen lassen, die zahlenmäßig doch recht ansehnliche Armee in geeigneter Art und Weise zu verstauen. Bei dieser Gelegenheit habe ich wieder einmal festgestellt, wie sehr ich von BattleLore angetan bin, obwohl ich mir eigentlich schon vor Jahren vorgenommen habe, es aufgrund des hohen Glücksfaktors nicht zu mögen. Glücklicherweise gelingt mir das jedoch nicht!

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2
Spieldauer: 90 Minuten
Preis: 70,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2006
Verlag: Days of Wonder
Autor: Richard Borg
Zubehör:

Ein „BattleLore“-Spielregelbuch, ein Szenarien-Heft, über 210 detailreiche Miniaturen, 58 Fahnenträger und 15 zusätzliche Fahnen, ein doppelseitiger Spielplan, 46 Plättchen (Gelände und spezielle Orte), 60 Kommandokarten, 60 Machtkarten, 42 Übersichtskarten, 2 Kriegsrat-Tafeln, 24 Meisterscheiben, 12 Kampfwürfel, 2 Kartenaufsteller sowie eine Days of Wonder-Webnummer für kostenfreien Zugang zum Online- Szenarien-Editor

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