Picture Quiz

Das Picture Quiz ist ein Fragespiel, bei dem die Aufgabenkarten (Bildkarten) große Fotos zieren. Die Karten liegen so auf ihren Stapeln, dass die Seite mit dem Foto zu sehen ist. Rund um die Kartenstapel sieht man die Laufstrecke, auf der man mit seiner Spielfigur zieht. Die Figuren sind zum Thema passend in Form von Feldstecher, Fotoapparat und Filmkamera designt.

Als Antrieb für die Spielfiguren dient üblicherweise ein Würfel, wer nicht so lange spielen will benutzt beide Würfel. Man zieht seine Figur so viele Felder, wie der Würfel Augen zeigt. Das Zielfeld bestimmt das eintretende Ereignis.

Der Großteil der Felder bestimmt eine Kategorie, aus der die oberste Bildkarte abgehandelt wird. Da jede Bildkarte zwei Fragenblocks aufweist, muss man sich vor dem Spiel einigen ob der obere oder untere Block verwendet wird. Aus dem vereinbarten Block wird die erste Frage verlesen, die meist nach dem dargestellten Motiv fragt. Pech für den der an der Reihe ist, wenn er z.B. die dargestellte Person noch nie im Leben gesehen hat. Dafür freut sich vielleicht bald einer der Mitspieler!

Hat man die erste Hürde überwunden, werden auch die zweite und dritte Frage gestellt. Nur wenn man alle drei Fragen beantworten kann, erhält man zur Belohnung die Bildkarte. Wie gesagt kann eine falsche Antwort ein Gewinn für die Mitspieler sein: Bei einer falschen Antwort auf eine Frage gehen die restlichen Fragen nämlich an die Gegenspieler. Kann hier jemand korrekt lösen, erhält diese Person die Bildkarte.

Neben den Kategoriefeldern gibt es noch Optionsfelder. Wer dort landet, darf sich eine der oben liegenden Bildkarten auswählen, zu der er befragt wird.
Weiters gibt es Gemeinschaftsfelder, die in der Anleitung merkwürdigerweise Kreativfelder genannt werden. Landet man dort, muss man eine Gemeinschaftskarte ziehen und die dort genannte Person nachahmen oder zeichnen. Die anderen Spieler müssen raten, wer gesucht ist. Wird die Person erraten, erhalten sowohl der darstellende als auch der erratende Spieler eine Bildkarte.
Für ein wenig Abwechslung sorgen die Wettkampffelder. Auf ihnen kann man einen Mitspieler herausfordern, wobei es um beliebig viele Karten geht. Der Herausforderer wählt die Bildkarte aus, von der lediglich die dritte (üblicherweise schwerste) Frage vorgelesen wird. Nun sollte man schneller antworten als sein Gegenüber, um den Kampf zu gewinnen. Der Verlierer muss dem Gewinner des Duells die vereinbarte Anzahl von Karten auszahlen - aus seinen eigenen bisher gewonnenen Karten!

Sobald die erste Spielfigur das Zielfeld erreicht, stellen sich auch die anderen Figuren auf das Zielfeld. Dort wartet auf jeden eine Verdopplungschance, das heißt die Zahl der bislang gewonnenen Bildkarten wird, bei korrekter Beantwortung der drei Fragen von einer Karte, verdoppelt. Erst wenn jeder seine Chance gehabt hat, steht der Sieger fest: Es ist die Person mit den meisten Bildkarten.

Durch die Chance der Verdopplung bleibt der Ausgang von Picture Quiz bis zuletzt ungewiss. Allerdings gibt es auch den schalen Beigeschmack, dass die Anstrengungen im Spielverlauf durch Pech bei der Verdopplung zunichte gemacht werden können. Nicht immer steckt hinter einem Bild auch das erwartete Thema. Zum Beispiel sieht man einen Skirennläufer auf seiner Strecke, die Fragen beziehen sich dann auf den Berg (den man anscheinend an den Felsen im Hintergrund des Schneegestöbers erkennen sollte).

Welche Fragen gibt es eigentlich? Als Kategorien sind Nachrichten, Weltgeschehen (vom Namen her sind die beiden fast ident; Nachrichten beziehen sich jedoch auf Ereignisse, während Weltgeschehen sich um berühmte Orte dreht), Sport und Entertainment. Einige Blankokarten (in der Spielregel Erweiterungskarten genannt, als Aufdruck steht dort Erinnerungsvermögen) können mit eigenen Bildern und Fragen versehen werden. Zu diesem Zweck gibt es auf der Website zum Spiel einen Karteneditor, mit dem man ein Motiv für Vorderseite der Karten und Fragen mit entsprechenden Antworten für die Rückseite kreieren kann - mit Ausgabe als PDF, in der richtigen Kartengröße.

Wie sieht es mit der Schwierigkeit der Fragen aus? Das Cover lässt ja einige Zweifel an der Österreich-Tauglichkeit des Spiels aufkommen: Eine Deutsche Mark, das Brandenburger Tor, der Fall der Berliner Mauer, die Allianz-Arena... Dafür macht einem das Konterfei von Niki Lauda wieder Hoffnung. Im Spiel fallen die deutschen Fragen eher nicht auf, lediglich in der Rubrik Nachrichten sind deutsche Nachrichtensprecher und Politikfragen eine unknackbare Nuss. Umgekehrt haben es die Deutschen mit den vorkommenden Österreichern sicher leichter, handelt es sich doch um Weltstars wie Hermann Maier oder Niki Lauda. Überhaupt ist anzumerken, dass die Fragen schwierig sind und es nur selten möglich ist, alle drei Fragen korrekt zu beantworten.

Schwierig wird es mit den Deutschen abseits der Fragen, wenn Personen nachgeahmt oder gezeichnet werden sollen - oder weiß ein jeder, wer Tom Gerhard oder Rainer Calmund sind bzw. wie sie aussehen und sich geben?! Hier hätte man sich mehr Rücksicht auf Spieler anderer Nationalitäten gewünscht.

Spieletester

22.01.2007

Fazit

Reden wir nicht länger um den heißen Brei herum: Wie gefällt das Spiel? Für meinen Geschmack braucht es mindestens 3 Spieler, um überhaupt Sinn zu machen; schließlich muss ein Spieler die Fragen vorlesen, während ein anderer rät. Und wenn die erste Frage falsch ist - was dann? Es gibt niemanden, der abstauben kann, da der eine nicht mehr raten darf und der andere bereits die anderen Fragen und Antworten gesehen hat. Selbiges Problem stellt sich auf den Wettkampffeldern, wo ein neutraler Vorleser fehlt - ganz abgesehen davon, dass man immer auf denselben Gegner losgehen muss.

Vom Spielprinzip her - ja, ganz angemessen. Dass die Beantwortung der Fragen keinen Einfluss auf das Vorwärtskommen hat und der schnellste nicht gewinnt ist zwar ungewohnt, aber völlig in Ordnung. Dadurch hat nämlich jeder gleich viele Chancen (oder zumindest nur 1 Chance weniger als manch anderer), an Karten zu gelangen. Manchmal würde man sich auch bei Trivial Pursuit eine solche Gerechtigkeit wünschen, vor allem dann, wenn man jedes Mal über das wichtige Eckfeld hinauswürfelt.

Im Übrigen erinnert das Spiel sehr an Das Quiz des 20. Jahrhunderts, in dem ebenfalls bebilderte Fragekarten zum Einsatz kommen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 12
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 29,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2005
Verlag: Jumbo
Genre: Quiz
Zubehör:

1 Spielbrett, 6 Spielfiguren, 300 Bildkarten mit je 6 Fragen, 30 Gemeinschaftsfeld-Karten, 15 Erinnerungsvermögen-Karten, 1 Zeichenblock, 1 Bleistift, 1 Sanduhr, 2 Würfel, 1 Anleitung

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