Kleopatra und die Baumeister

Schauplatz das Alte Ägypten. Kleopatra verlangt von ihren Baumeistern den Bau eines prächtigen Palastes, von dem aus sie über ganz Ägyptenland herrschen will. Weitab von Sklaverei und Frondienst spielt sich die Geschichte ab, nur die Baumeister sind für das Werden des Thrones verantwortlich. Der bedeutsamste Baumeister wird von Kleopatra mit höchstem Reichtum belohnt. Wer sind die Baumeister? Wir! Jeder einzelne Mitspieler kann den Konkurrenzkampf gegen die anderen Baumeister aufnehmen um so reichster und angesehenster Bauherr zu werden. Da in Ägypten, dem Wüstenland, Rohstoffe Mangelware sind, steht Korruption an der Tagesordnung. Wer aber allzu korrupt ist, wird an Kleopatras Lieblingskrokodil verfüttert – ein wahrlich grauenhafter Tod und alle Mühen ihr den schönsten Tempel zu errichten waren umsonst. Wer von den lebenden Baumeistern am meisten Talente (so schimpft sich die Währung) besitzt hat gewonnen.

Die Baumeister haben nicht viele Möglichkeiten den Palastbau in Gang zu bringen und in Gang zu halten. Entweder sie begeben sich in den Steinbruch und bauen, oder sie begeben sich zum Markt um Rohstoffe zu besorgen.

Der Palast entsteht in einem Steinbruch und der Plan des Palastes verlangt es 6 Bauobjekte zu errichten. Obelisken, Sphinxen, Türrahmen, Säulenwände, ein Mosaik und einen Thron auf Sockel sind auf 2 Ebenen zu erbauen. Zu Geld kommt man durchs Arbeiten am Tempel, heißt für die Errichtung einzelner Bauobjekte gibt es, je nach Objekt, verschieden viele Talente. Die gewinnbringendsten Elemente sind der Thron und der Sockel, diese bringen 12 Talenten ein. Um Elemente Bauen zu können bedarf es an Rohstoffen, die in Form von Karten bezahlt werden.

Rohstoffe bekommt man am Markt. Der Markt besteht aus 3 Marktständen und indem man sich für einen der drei entscheidet und die Karten zu sich auf die Hand nimmt, es der Zug schon vorbei. Nach jedem Besuch am Markt wird jeder einzelne der 3 Stände mit einer Rohstoffkarte nachbestückt. Nachschub kommt vom Nachziehstapel. Blöde Aussage, woher soll er denn sonst kommen? Aber dieser Nachziehstapel hat eine Besonderheit: Im Stapel befinden sich verdeckte und unverdeckte Rohstoffkarten und genauso wie sie nachgezogen werden, werden sie auf den Marktständen angeboten. Dann ist noch das Handkartenlimit zu beachten, das die Zahl 10 nicht übersteigen darf!! Ist dem doch so, haben wir schon einen Fall von Korruption! Reduziert der Baumeister seine Handkarten auf 10, muss er nur 1 Korruptionsamulett in seine Pyramide werfen, ist er aber so korrupt und möchte alle Rohstoffkarten behalten, muss er notgedrungen für jede Karte zu viel 1 Amulett in seine Pyramide werfen. Um nicht ewig auf einen Rohstoff warten zu müssen, gibt es 3 Joker. Sie werden Händler vom Nil genannt und können für jeden beliebigen Rohstoff eingesetzt werden.

Im Grunde genommen ist es ein Kartensammel- und ablegespiel, dessen Abläufe schön miteinander verknüpft sind. Somit kommt es zu keinen Wartezeiten, die durch langwierige Überlegungen zustandekommen könnten, sind im Keim erstickt. Natürlich kann es nicht mit 2 Möglichkeiten bzw. Spielregeln abgetan sein, mit diesen allein wäre es noch zu eckig. Rund wird´s erst durchs Bauen, da muss man schon noch einige Dinge berücksichtigen. Viele der Rohstoffe (Karten) sind vom Schwarzmarkt, leicht daran zu erkennen, weil sie auf schwarzem Hintergrund gedruckt sind. Beim Bauen solche Rohstoffe zu verwenden bringt Korruptionsamulette ein. Nach jeder Tätigkeit am Palast wird mit den Hohenpriesterwürfeln gewürfelt. Würfel die das Hohenpriestersymbol zeigen, kommen auf einen Altar. Sobald alle 5 Würfel am Altar liegen, geschieht folgendes: Dem Hohenpriester muss ein Opfer erbracht werden. Ein Weg, erhaltene Korruptionsamulette wieder loszuwerden wird geöffnet. Was passt am besten zu Korruption? Bestechung! Geheim wählt man, wie viele Talente man dem Hohenpriester „opfern“ (also kann man es auch Bestechung nennen) möchte. Der, der das großzügigste Opfer erbringt, darf 3 Korruptionsamulette abgeben. Alle anderen müssen, je nach Wert der Opfergabe und Anzahl der Mitspieler zwischen 2 und 5 Korruptionsamulette in ihre Pyramide werfen. Eine zweite, weniger korrupte Art Amulette loszuwerden, wäre ein Heiligtum zu bilden. Kleopatras Thron steht inmitten eines üppigen Palmengartens, der durch Mosaike verschönert wird. Manche Zwischenräume am Mosaikraster können zu Heiligtümern ernannt werden, dafür platziert man dort vorbeugend einen Anubis seiner Farbe.

Rohstoffkarten sammeln um damit zu bezahlen, Rohstoffe aus 1. Hand, Rohstoffe aus korrupter Hand – soll das alles sein? Nein es gibt noch die SOBEK-ANBETER (sind auch Karten und werden mit den Rohstoffen am Markt angeboten). Die Sobek-Anbeter sind 11 Korrupte Typen, die Charaktere verkörpern, die man sich zu Nutzen machen kann, dafür aber Korruptionsamulette nehmen muss. Sie können während eines Zuges jederzeit eingesetzt werden, auch ist die maximale Anzahl nicht festgesetzt. Manche verhelfen zu Rohstoffkarten manche zur „kostenlosen“ Überschreitung des Handkartenlimits.

Nach ca. 60 Minuten ist Kleopatras Tempel errichtet. Das Spiel endet, sobald fünf der sechs Bauobjekte (wie bereits oben erwähnt: Obelisken, Sphinxen, Mosaiken, Säulenwände, Türrahmen und Thron & Sockel) fertiggestellt wurden. Die Abrechnung beginnt. Zuerst legen die Spieler etwaige Handkarten, und überprüfen sie auf Korruptionskarten. Für jede Karte die entsprechende Anzahl an Amuletten werden noch in die Pyramide geworfen. Nun dürfen noch Korruptionsamulette auf jedes Feld etwaiger Heiligtümer gelegt werden. Jetzt wird ermittelt wer der korrupteste Baumeister war (ergo noch am meisten Korruptionsamulette besitzt) und wer dann dem Krokodil verfüttert wird. Die übrigen Baumeister zählen ihre erwirtschafteten Talente. Für jeden übrigen Händler vom Nil gibt es 3 Talente und der Reichste Spieler wird zum Sieger erklärt.

Spieletester

22.06.2006

Fazit

Ein typisches Days of Wonder-Spiel! Wer Zug um Zug und Schatten über Camelot kennt, wird in Kleopatra und die Baumeister den Verlag von dem es stammt wiedererkennen. Man bedient sich bekannter und beliebter Mechanismen und schneidert diese aufs Thema zu. Ein interessantes Thema mit einem tadellos angepasstem Ablauf! Für Vielspieler sicher ein Produkt ohne das es sich leicht leben lässt, aber ein Knüller für den Rest der Welt. Die Spierregel lässt keinen Platz für Unklarheiten und das Material ist über jeden Zweifel erhaben.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Besucherkommentare

Matty | 22.06.2006

Das spiel ist einfach super schön gestaltet. Ich bin immer noch begeistert wenn ich die Packung hochhebe. So eine vollgestopfte Schachtel habe ich noch nie erleben dürfen. Durch die Anleitung quält man sich ein bisschen lange ... aber wenn man erstmal anfängt erklärt sich das Spiel eigentilch sehr gut von alleine. Kommt in jeder Runde gut an, da es einfach auch was fürs Auge ist!

Top Spiel von Days of Wonder!!!

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 5
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 40,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2006
Verlag: Days of Wonder
Grafiker: Julien Delval
Zubehör:

1 Garten des Palastes, 1 Platz der Sphinx, 21 Bauelemente, 12 Mosaiken mit je 5 Feldern, 89 Korruptionsamulette, 15 Händler vom Nil, 108 Talente, 5 Pyramiden, 10 Anubis-Statuen, 1 Kleopatra Figur, 110 Spielkarten, 1 Spielregel

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