CSI: Das Brettspiel

CSI: Den Tätern auf der Spur ist eine erfolgreiche TV-Serie, die in Las Vegas spielt. Ableger davon sind u.a. in Miami angesiedelt. Ein Team von Kriminalisten versucht, Mordfälle aufzuklären - wobei die Verdächtigen meist wenig kooperativ sind. Die Ermittler sind also auf ihre Fähigkeiten angewiesen, um den Tathergang zu entschlüsseln.

2004 kam das dazugehörige Brettspiel auf den Markt, natürlich auch in einer deutschsprachigen Ausgabe. Doch halt, was ist nun passiert? Die Ermittler arbeiten nicht mehr im Team, jeder für sich möchte als erster mit seiner Spielfigur beim Chef ins Büro stürmen und die Lorbeeren einheimsen. Wobei... als Spielfiguren dienen die selben Charaktere, die auch in den Abteilungen arbeiten. Man besucht sich also auch selbst, um einen weiteren Puzzlestein zur Lösung zu bekommen! Interessant...

Vor dem Spiel wählt man, welchen der 8 Fälle man spielen will. Man nimmt die entsprechenden Karten aus der Kartenbox und verteilt sie auf die Abteilungen. Mittels eines normalen 6seitigen Würfel grast man den Spielplan ab und sammelt die Informationen von diesen Karten. Entweder muss man sich alles merken, oder man macht sich Notizen. Hierfür bieten sich die Rückseite der Haftbefehle an, wo der Platz allerdings beschränkt ist. Der Haftbefehl selbst ist eigentlich nicht zu gebrauchen - er ist als Beweis für die anderen da, um am Ende zu überprüfen, ob man die richtige Lösung markiert hat.

Hat man alle Beweise der Stufe 1 erreicht, steigt man in Stufe 2 auf, hat man alle Beweise von Stufe 2 zusammen, ist man in Stufe 3. In der findet man zur richtigen Lösung; so die Theorie. Die Auslegung von Tatwerkzeug, Motiv und Gelegenheit ist nämlich gewöhnungsbedürftig (z.B. ist nicht eine erhöhte Lebensversicherung das Tatmotiv, sondern die gefälscht Unterschrift am Vertrag - eine Info die erst in der letzten Stufe steckt und die man sich u.U. nicht mehr abholt weil man glaubt alles zu wissen). Außerdem ist die exakte Karte, die den endgültigen Beweis für den Hergang liefert, nur selten eindeutig zu bestimmen.

Das wird beim Spielen der Variante schon um einiges besser. Man muss keine exakten Karten nennen, es reicht eine korrekte Theorie um das Spiel zu gewinnen. Aber trotzdem reißt einen das Spiel nicht vom Hocker, selbst wenn man Fan der TV-Serie ist.

Selbst mitdenken muss man fast nicht, was man bei einem Kriminalspiel aber schon erwartet bzw. tun möchte. CSI: Das Brettspiel ist ein grundsätzlich glücksbestimmtes Spiel. Denn wann man die Lösung schon längst hat aber das Büro des Chef nicht exakt trifft, rennt man dauernd nur sinnlos am Gang entlang. Nicht nur das ist unbefriedigend, auch die langen Pausen zwischen den einzelnen Spielzügen wirken lähmend. Wenn sich jemand eine Beweiskarte durchliest und Notizen macht, ist das eine kleine Ewigkeit gegenüber nur würfeln und ziehen - vor allem, wenn mehrere am Tisch sitzen!

Mehrere an einem Tisch sind das nächste Problem: Wenn man mit Freunden spielt muss man sich ebenfalls fragen, welchen Fall man spielt. "Ich hab schon alle außer Nr. 5 und 6 erledigt." "Na super, mir fehlt nur noch die 8." Also landet das Spiel wieder im Schrank, denn man kann jeden Fall nur 1x verwenden! Es ist mehr als witzlos, einer bereits bekannten Lösung hinterherzuhecheln. Nach der 8. Partie kann man es theoretisch verscherbeln. Dass es noch Ergänzungssets (z.B. CSI: Kriminalspiel & Erweiterung Nr. 1) gibt, ist nur ein kleiner Trost: sie kosten etwa die Hälfte des Orignalspiels, haben aber nur mehr 3 Fälle beinhaltet (sind aber auch alleine spielbar).

Es wundert wohl keinen, wenn ich folgendes

Spieletester

05.05.2006

Fazit

ziehe: Vermutlich handelt es sich um eine Art von Merchandising-Produkt, mit dem von der Erfolgswelle der Serie profitiert werden soll. Weder ist das Spiel besonders aufwändig gestaltet, noch sticht das Spielprinzip aus der Masse heraus. Außerdem ist die Verwendung für maximal 8 Partien eine unzumutbare Einschränkung. Mein Tipp ist daher, das Geld lieber in die DVD-Collection anstatt in das Spiel zu investieren.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Besucherkommentare

manuela | 07.05.2006

ich find das spiel ur super nur leider bin ich auch schon mit der erweiterung fertig und würde mich freuen wnn bald noch eine kommt mit 5fällen statt nur 3

Andrea | 07.03.2009

Wir haben uns das Spiel Gott sei Dank nur ausgeborgt, aber nach dem 1. Fall sofort wieder retourniert. Es war total langatmig, weil es doch lange Pausen für jene Spieler gibt, die gerade nicht an der Reihe sind. Und wenn ich bedenke, das Spiel zu kaufen und nach 8 Runden ist es eigentlich zu Ende gespielt .... Nein Danke! Da haben wir schon Unterhaltsameres und Spannenderes gespielt, das sein Geld wert war!

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 90 Minuten
Preis: 32,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2004
Verlag: Piatnik
Genre: Deduktion
Zubehör:

1 Spielplan, 1 Kartenbox mit Indizien für 8 Fälle und Hinweisen, 4 Mappen für Haftbefehle, 1 Block Haftbefehle, 1 Würfel, 8 Pappmarker als Spielfiguren, 4 Standfüße für Spielfiguren, 1 Anleitung

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