Banküberfall

Böse Zungen behaupten ja, dass die "hohen Tiere" den meisten Dreck am Stecken haben. Genährt werden diese Gerüchte durch das neueste Werk von Reiner Knizia: Banküberfall. Gewinnsüchtige Bankdirektoren lassen ihre eigenen Banken überfallen und teilen die Beute untereinander auf. Nur nicht erwischen lassen, lautet die Devise. Und wenn es dann geklappt hat: Nicht zu gierig sein.

Jeder Direktor startet mit einem festgelegten Privatvermögen (Münzen), das er im Lauf des Spiels möglichst gut verzinsen will. Die Spielkarten stellen das Vermögen der kleinen Anleger dar, das bei den Banken eingezahlt wird. Neben diesen Geldkarten gibt es aber noch Personenkarten. Die Personen können Überfälle vereiteln oder die Beute abspenstig machen.

Wer an der Reihe ist, deckt ein Aktionskärtchen auf. Diese Aktionskärtchen erlauben es, eine der Handkarten verdeckt an einer Bank anzulegen, sich eine der verdeckt liegenden Karten anzusehen oder sie gar für alle sichtbar aufzudecken. Ein weiteres Aktionskärtchen löst einen Überfall aus. Sind alle 7 Kärtchen durch, werden sie wieder alle verdeckt. So kommt eine gewisse Gleichmäßigkeit und Planbarkeit ins Spiel.

Geschieht ein Überfall, wählt der aufdeckende Spieler eine Bank aus die überfallen werden soll. Mit ihrem Privatvermögen knobeln die Spieler um ihren Anteil. Wer wird wieviel bekommen? Dies entscheiden die Karten bei der Bank, die nun aufgedeckt werden.

Da gibt es z.B. die Frauen, die mit ihren Reizen nicht geizen. Eine einzelne Dame lenkt alle Polizisten, Detektive und Profidiebe ab. Sind allerdings mehrere Damen versammelt, tratschen sie und gehen auf einen Kaffee - die Männer bleiben unbehelligt. Ein einzelner Polizist wiederum verhindert einen Überfall, mehrere Polizisten an einer Stelle werden aber ebenfalls unaufmerksam.

Jeder Detektiv macht einen Profidieb dingfest. Liegt der Überschuss bei den Detektiven, kehrt sich die Beuteverteilung um - später mehr dazu. Sind es aber nicht genug Detektive um alle Profidiebe zu schnappen, gibt es keine Beute; ja es ist sogar so, dass den Spielern das Privatvermögen vom Knobeln abhanden kommt!

Kommt es nach Auswertung aller Personenkarten zu einem Überfall, kommen die Knobelsummen ins Spiel. Und zwar erhält üblicherweise der Spieler zuerst seinen Anteil, der am wenigsten haben will (d.h. beim Knobeln das wenigste gesetzt hat). Die gesetzte Summe wird verdoppelt. Dies wird in aufsteigender Reihenfolge gemacht, bis die komplette Beute verteilt ist bzw. für einen Spieler nicht mehr genug übrig ist. Wem der komplette Betrag nicht ausgezahlt werden kann, geht leer aus. Darum: Nicht zu gierig sein!
Die Detektive kehren die Auswertung um: der Spieler mit dem höchsten Einsatz erhält zuerst seinen Anteil, danach die anderen in absteigender Reihenfolge ihres Einsatzes.

Das Spiel ist zu Ende, wenn die Spielkarten aufgebraucht sind. Nach einer abschließenden Runde mit Überfällen auf alle Banken wird das Vermögen gezählt. Der Spieler mit dem größten Vermögen hat gewonnen.

Bei wenigen Spielern ist man stets ins Geschehen involviert, während bei Vollbesetzung immer wieder 2 Überfälle zwischen meinen Zügen liegen. Dies bringt mit sich, dass der taktische Aspekt in den Hintergrund tritt und das Glück die Oberhand bekommt. Vielleicht hätte man über eine Abstufung der Aktionsplättchenanzahl nachdenken sollen.

Nichts desto trotz: Niemand wünscht es sich, einen Banküberfall live zu erleben - aber in das gleichnamige Spiel reinzuschauen, lohnt sich allemal.

Spieletester

28.04.2006

Fazit

Banküberfall spielt sich leicht und locker. Das komplette Spielmaterial ist selbsterklärend und von guter Qualität. Wie bereits angesprochen lässt sich das Spiel durchaus ein wenig planen, wenn auch der genaue Zeitpunkt eines Überfalls und die Höhe der Beute eher dem Zufall überlassen wird.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 20,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2005
Verlag: Piatnik
Autor: Reiner Knizia
Genre: Bluff
Zubehör:

5 Banken (Sichtschirme), 85 Münzen, 45 Spielkarten, 7 Aktionsplättchen, 1 Spielfigur mit Standfuß, 1 Spielanleitung

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