Time´s up!

Es war einmal am Weihnachtstag 2006, als das obligatorische Verwandtschaftstreffen anstand und sich einige Gäste überreden ließen, anstatt alljährlich zu preferanzen, ein allen völlig unbekanntes Spiel zu spielen. Es handelt sich um das hier rezensierte Time’s Up. Für mich ein Glücksmoment, da das Regellesen und Erklären von einer Mitspielerin übernommen wurde. (Aber auch nur weil diese Person ständig daran zweifelt, dass jemand anders die Spielregel richtig verstehen kann und dadurch vielleicht unrichtig erklärt). Seis wies sei, ich kam wieder einmal in den seltenen Genuss eine Spielregel verbal erklärt zu bekommen.

Ganz am Anfang werden die Teams gebildet. Dazu dienen die verschiedenfarbigen Holzspielsteine die verdeckt gezogen werden. Am besten wäre dafür ein undurchsichtiger Sack geeignet, der dem Spiel aber nicht beiliegt. Zunächst werden die 418 Persönlichkeitskarten gut gemischt, normalerweise muss dies nicht extra erwähnt werden, aber in diesem Fall ein guter Rat, da sie alphabetisch vorsortiert sind. Danach werden 40 von den 418 Persönlichkeiten gleichmäßig an die Spieler verteilt. Jeder Mitspieler zieht danach noch 2 Karten verdeckt. Jeder Spieler sieht sich seine Karten an und legt 2 davon wieder in die Schachtel zurück. Nun werden alle 40 Karten wieder zusammen gemischt und bilden den Talon in der Tischmitte. Eine Partie Time’s Up setzt sich aus 3 Runden zusammen. Eine Runde endet, wenn der Talon aufgebraucht ist. Jedes Team ist nacheinander an der Reihe, jedes Team hat 30 Sekunden Zeit möglichst viele Persönlichkeiten zu erraten, andere Teams dürfen nichts sagen, der Spieler rechts vom Redner ist für die Sanduhr verantwortlich.

Die erste Runde gestaltet sich noch sehr einfach, soll heißen der Redner des Team das an der Reihe ist, darf so viele Hinweise zur gesuchten Persönlichkeit geben wie er nur kann und darf. Er darf nicht: Teile oder Diminutive (=Verniedlichungsform Suppe-Süppchen) des auf der Karte angegebenen Vor- oder Nachnamens aussprechen; Wörtliche Übersetzungen verwenden; Buchstaben aus dem Alphabet aufzählen (Name beginnt mit eine B); Eine Karte überspringen.

Ist der Talon aufgebraucht ist die erste Runde zu Ende, und die Punkte werden ermittelt: Pro erspielter Karte ein Punkt die auf dem beigelegten Block notiert werden. Alle 40 Karten werden eingesammelt und neu gemischt.

Die zweite Runde ist etwas schwieriger: Der Redner darf nur noch ein einziges Wort pro Persönlichkeit sagen. Das Team des Redners darf nur noch einen einzigen Vorschlag pro Karte machen. Erleichternd ist, dass Karten übersprungen werden dürfen.

Die dritte Runde ist grundsätzlich gleich der zweiten, anstatt eines einzigen Wortes darf gar kein Wort mehr verwendet werden – Pantomime ist angesagt.

Spieletester

30.12.2006

Fazit

Wir fanden dieses Spiel besonders lustig, lag aber sicher nicht am Spiel allein sondern an der ganzen Truppe. Nur eine der 8 Mitspieler fand Activity lustiger. Ich persönlich tendiere zu Time’s Up. Der Grund: Nur bei diesem Spiel merkt man, wie die Teams stetig zusammenwachsen, nur hier ist absoluter Teamgeist angesagt. Time’s Up lässt die Truppen erkennen welche Kraft und welch Potential in ihnen steckt! Einzelkämpfer stehen ab der zweiten Runde ganz schön im Regen, und das ist schön. Wer noch reinschnüffeln will um welche Persönlichkeiten es sich so dreht, hier eine Nase voll: Nena, Louis Armstrong, Alf, Fantomas, Falco, Johnny Weissmüller. Uns hats begeistert!
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Besucherkommentare

Tinette | 14.04.2008

Selten bei einem Paryspiel soviel gelacht wie bei diesem! Auch unsere "nichtkreativen" Mitspieler hatten ihren Spaß, ist doch auch ein wenig Wissen bzw. gutes Aufpassen gefragt, bei dem sie punkten können, da ja dieselben Namenskarten für alle drei Runden verwendet werden. Und am lustigsten waren die geheimen Absprachen vor der letzten Spielrunde...("diese Handbewegung für den.." usw...) Ein genauer Prinzipienreiter darf man nicht sein, dann hat man mit diesem Spiel 1 Stunde Top-Unterhaltung!

Nagna | 04.12.2011

Ich habe Times up? bei Arno Steinwender kennengelernt und musste mir das Spiel gleich kaufen.
Ich empfand Activity nach einiger Zeit langweilig, weil es immer das gleiche war. bei Times up? ist das spannende, dass man in einem Spiel ca. 40 Persönlichkeiten behandelt, das heißt, man muss sich diese auch merken, da sie sich in den 3 Spielrunden wiederholen.
Fies ist auch, wenn man drei Inspektoren im Spiel hat: Inspektor Clouseau, Columbo, Kojak... ;-) Da wird es dann schon haariger. Auch das Erraten von Jean Belmondo hatte seine Eigenheiten (Z.B. französisch für schön kombiniert mit Supermarktkette oder einem Nicht-Planeten)...
Wer kommunikative Partyspiele mag, kommt an Times up? nicht vorbei.

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 4 bis 12
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 35,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2006
Verlag: Pro Ludo
Genre: Kommunikation
Zubehör:

418 Karten mit 836 Persönlichkeiten, 1 Bloc zum Notieren der Punkte, 1 Bleistift, 12 Spielsteine aus Holz, 30-Sekunden-Sanduhr, 1 Beiheft mit Erläuterungen zu den Persönlichkeiten, 1 Spielregel

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