Selten hat man mal die Chance, eine Spielrezension länger zu gestalten als die Spielanleitung des Spiels. Bei Kastell/Castello gelingt das, so kurz und präzise ist die Anleitung abgefasst. Und das, obwohl es 6 Spielvarianten gibt.
Alle Spielteile sind aus Holz (auch die Spielschachtel=Materialbox), die 7 Bauteile jedes Spielers sind sehr schön gearbeitet und gestaltet, jedes Element setzt sich aus 4 Spielfeldquadraten zusammen. Es gibt nämlich genau 7 unterschiedliche Möglichkeiten, 4 Quadrate über mindestens eine Kante miteinander zu verbinden.
Was natürlich auffällt ist die Ähnlichkeit zu
Cathedral von Gigamic. Das Spielziel ist aber ein anderes, nämlich nicht wie bei Cathedral viel Grundfläche mit eigenen Gebäuden zu verbauen, sondern den Gegner in seiner Bautätigkeit so einzuschränken, dass er keinen seiner Teile mehr verbauen kann. Dann hat er verloren.
Ein Spieler setzt die drei Bäume auf beliebige Felder des 8x8 - Spielplans = Unterseite der Spielebox, der andere Spieler beginnt und setzt eines seiner Bauteile auf den Spielplan. Dann ist der Gegner an der Reihe, solange, bis einer nicht mehr bauen kann.
Je nach Variante gibt es leicht unterschiedliche Legeregeln:
Variante 1) Freie Wahl, welches eigene Element wohin auf den Spielplan
Variante 2) Freie Wahl, welches eigene Element wohin auf den Spielplan, mit der Einschränkung, dass gegnerische Spielelemente höchstens über Eck berührt werden dürfen
Variante 3) Freie Wahl, welches eigene Element wohin auf den Spielplan, mit der Einschränkung, dass eigene Spielelemente mindestens über die Länge von einem Spielfeldquadrat aneinander anschließen müssen.
Die Varianten 4-6 sind identisch mit Varianten 1-3, der einzige Unterschied ist hierbei, dass jeweils der Gegenspieler bestimmt, welches meiner Spielelemente ich zu verwenden habe. Klingt ein bisserl nach
Quarto, wieder von Gigamic.