Manga Manga

Wie bitte? Sie kennen nicht den Unterschied zwischen Pokemon und Digimon? Sie halten Inuyasha für einen koreanischen Kleinwagen und Mangas bloß für orthografisch verirrte Mangos? Hmm, …vielleicht kann ja eine oder mehrere Runden des Action-Kartenspiels Manga Manga dabei helfen, diese Bildungslücke zu schließen.

Also schließen wir die Lücke und öffnen die kleine quadratische Schachtel. Und siehe da, ein Stapel Karten mit nicht ganz alltäglichem Artwork und ein paar Pappmarker mit leicht kryptischen Symbolen liegen vor uns. Schauen wir zuerst mal auf die Karten. Die zeigen viel Illustration und wenig Information. Zwei Farben auf jeder Karte, um genau zu sein, das war’s an Information. Mehr braucht es aber auch nicht, denn Manga Manga ist in der Tat ein sehr einfaches (um nicht zu sagen „rudimentäres“) Kartenablegespiel.

Das Farbsymbol inks unten auf der obersten Karte am Tisch zeigt an, welche Farbe derzeit gilt. Also versucht man eine Karte darauf zu legen, bei dem die Farbsymbole im oberen Teil ebenso die derzeit gültige Farbe zeigen. Die „Action“ rührt daher, dass alle Spieler gleichzeitig ablegen dürfen. Doch sobald ein Spieler eine passende Karte anlegt, hat diese links unten natürlich eine andere Farbe als im oberen Teil, also heißt es schnell nach einer passenden Karte in der neuen Farbe suchen und so weiter. Gefragt sind also Konzentration, schnelle Reaktion und keine Rücksicht auf die eigenen Finger (sollte es mal hart auf hart kommen). Das Einzige was man nicht darf, ist zwei eigene Karten hintereinander abzulegen – nur im Spiel zu zweit ist das ausnahmsweise erlaubt, wodurch man dort richtige Serien ablegen kann, während der Gegenspieler oft mit dem Schauen gar nicht hinterher kommt. Der obligate Farbjoker bei einem Spiel dieser Art darf natürlich auch nicht fehlen, sprich eine Karte, die man auf jede beliebige Farben ablegen darf.

Das war’s dann eigentlich auch schon in Punkto Spielablauf. Mehr gibt’s nicht zu tun. Hektik ist vorprogrammiert und die „wilde Action“ passt dann ja auch gar nicht mal so schlecht zum Manga Thema. Ich würde sagen: Manga Manga spielt sich irgendwie wie Uno auf Speed, nur ohne spannende Sonderkarten.

Bleibt nur noch ein Blick auf die (verdeckten) Pappmarker. Die sollen letztendlich doch noch etwas Pepp in den ansonsten äußerst einfachen Spielablauf bringen. Es gibt 9 Marker des Sieges und 9 Marker des Trostes. Folgerichtig: Wer eine Runde gewinnt (=zuerst alle Karten ablegt) nimmt einen Siegmarker. Diese zeigen 1 oder 2 Schwerter = Siegpunkte. Wer noch die meisten Karten in der Hand hält nimmt einen Trostmarker, welcher in einer der folgenden Runden einen von 3 verschiedenen und geringfügigen Vorteilen bringt. Nach 9 Runden ist dann Schluss und wer die meisten Siegpunkte hat gewinnt.

Für mich wirkt das Ganze mit den Markern zwar aufgesetzt, es stört aber auch nicht wirklich und ohne wäre das ganze Spiel dann wohl doch ein wenig zu offensichtlich trivial ausgefallen.


Spieletester

09.02.2007

Fazit

Actionreiche (sprich hektische) Kartenablabegespiele sind an und für sich nichts Schlechtes. Vom Anspruch her ist Manga Manga deutlich auf jüngeres Publikum ausgerichtet, von da her ist die Wahl des Themas auch durchaus verständlich. Warum die Packung jedoch"ab 8 Jahren" angibt, kann ich nicht nachvollziehen. Ab 5 oder 6 Jahren wäre passender gewesen. Erwachsene Manga Fans, die das Spiel wegen des Themas und den Illustrationen kaufen, könnten womöglich etwas enttäuscht sein. Die Illustrationen selbst sind zwar wirklich gelungen, jedoch fehlt es diesen deutlich an Vielfalt und Abwechslung (insgesamt nur 7 verschiedene Motive). Hmmm, eine neutrale Bewertung nach Punkten fällt mir in diesem Fall äußerst schwer. Um sich ein echtes Urteil bilden zu können, ob das Spiel für einen selbst geeignet ist oder nicht, sollte man daher eher das folgende Frage und Antwort Spiel zu rate ziehen: - Ist das Spiel einfach und zugänglich? Ja, und wie! - Ist es anspruchsvoll? Nö, kein bisschen! - Wie ist der Spielablauf? Flott bis hektisch. - Macht das Spiel Spaß? Wenn man besonders einfache und hektische Spiele mag, macht man hier nicht allzu viel falsch. - Sind die Illustrationen im Manga Stil gelungen? Ja, durchaus! - Sind diese fürs Spiel notwendig? Nicht die Bohne! (Aber bevor man nur fade Farbpunkte drauf kleistert - denn mehr braucht das Spiel genau genommen nicht - warum nicht zur Abwechslung mal Mangas.) - Wird das Spiel jüngeren Spielern mit einem Faible für Mangas gefallen? Ich denke schon. - Werden eingefleischte Uno Spieler darin eine interessante Alternative sehen? Wohl kaum. Da ich ja eine Wertung in Punkten vergeben MUSS, schreibe ich bei der Gesamtwertung eine 5 rein. Zu diesem „Basiswert“ sollte man aber unbedingt 1 oder sogar 2 Punkte abziehen oder dazugeben, je nachdem welche von den oben gestellten Fragen für einen selbst entscheidend sind.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 8 Jahren
Erscheinungsjahr: 2004
Verlag: Kosmos
Grafiker: Michael Menzel
Genre: Karten
Zubehör:

80 Spielkarten, 18 Gewinn-/Trostscheiben

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