Aqua Romana

Wien, die Hauptstadt Österreichs, hat (so wie alle Großstädte) einen enormen Wasserverbrauch, der durch die natürlichen Vorkommen nicht abzudecken wäre. Zum Glück wurden bereits vor vielen Dekaden, unter Kaiser Franz Josef, die Wiener Hochquellwasserleitungen erbaut, die frisches Quellwasser 120 km bzw. 180 km weit aus dem Bergland nach Wien befördern. Die Idee dieser Leitung ist aber alles andere als neu: Bereits die alten Römer unterhielten solche Wasserstraßen, um genügend Wasser zur Lebenserhaltung und zur Hygiene zu haben. Dies bildete den Grundstein für den Aufstieg des römischen Imperiums.

Als Spieler finden wir uns im alten Rom wieder, wo es noch keine Wasserversorgung gibt. Wir sollen mit unseren Arbeitern – ausgehend von unserem Wasserbehälter – möglichst lange Aquädukte errichten, wobei wir stets auf die Hilfe von Baumeistern angewiesen sind. Die Baumeister umrunden das Spielfeld, wobei sie uns nur dann helfen können, wenn sie orthogonal zu einem Arbeiter positioniert sind. Hat man einen Baumeister in Anspruch genommen, verlängert man das gewählte Aquädukt mit einem entsprechenden Plättchen und zieht den Baumeister ein Feld weiter. Steht unglücklicherweise kein Baumeister richtig, kann man einen beliebigen Baumeister ein Feld weiterbewegen; ohne Verlängerung eines Aquäduktes versteht sich.

Ein Aquädukt ist abgeschlossen, wenn es an eine Mauer stößt; egal ob es sich um ein anderes Aquädukt oder den Spielfeldrand handelt. Es wird sofort gewertet, indem man seine Länge bestimmt. Der Arbeiter dieses Aquäduktes stellt sich auf das entsprechende Siegerpodest. Allerdings muss gesagt werden, dass auf jedem Podest nur ein Arbeiter stehen kann. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst; wer später kommt, muss sich mit dem nächstniedrigeren, freien Feld begnügen. Um dieser Regel ein Schnippchen schlagen zu können, darf man Aquädukte auch freiwillig beenden. Am Ende zählen die Punkte für die besetzten Podeste, zudem gibt es einen Bonus für die drei längsten Aquädukte.

Es kommt nicht auf die Länge an, sondern auf die Technik! Dieser Spruch passt ganz gut, um Aqua Romana zu charakterisieren. Wer sich stark auf ein Aquädukt konzentriert, wird dort sicher ein gutes Ergebnis erzielen. Auf der anderen Seite schadet das den anderen Baustellen, die am Ende nur wenig Ertrag abwerfen werden. Der Sieg ist durch den Bau des längsten Aquädukt also keineswegs sicher!

Der Umstand, dass jeder Spieler nur drei bis vier Arbeiter befehligt, bedingt eine vorausschauende Spielweise. Arbeiter an fertigen Aquädukten kommen ja aus dem Spiel. Wer keine Arbeiter mehr hat, kann also nicht mehr mitspielen und muss bis zum Schluss zusehen. Neben dem Umstand, dass man sich dadurch nicht mehr verbessern kann, hat man also auch den Nachteil, dass man die Gegner nicht weiter piesacken darf. Damit dieser Umstand aber nicht zu krass wird, gibt es die Endbedingung: Konnte in einer Runde kein einziger Spieler ein Plättchen legen weil die Baumeister ungünstig standen (was immer wahrscheinlicher wird, je weniger Arbeiter am Feld sind), ist die Partie vorbei.


Spieletester

23.11.2007

Fazit

Aqua Romana ist ein sehr schnell erlerntes Spiel, das durchaus auch Taktik verlangt. Das Spiel für zwei Personen, wo jeder zwei Farben übernimmt, plätschert ein wenig dahin. Zu dritt vermittelt es den größten Spaß, bei voller Besetzung wird es schnell eng am Brett und die Aquädukte tendenziell kürzer. Insgesamt gesehen handelt es sich um ein Spiel, das die Familienspieler ansprechen soll. Vielspieler könnten rasch unterfordert sein.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Besucherkommentare

Marco Stutzke | 23.11.2007

....leider nicht SdJ geworden....

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2005
Verlag: Queen Games
Genre: Legen
Zubehör:

1 Spielplan, 84 Aquädukt-Plättchen, 16 Arbeiter, 4 Wasserbecken, 17 Baumeister mit Aufklebern, 1 Anleitung

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