Ys ist das erste Spiel des Verlages Ystari Games
Edelsteinfeilscherei im Hafen und Preispolitik am Marktplatz. Wenn der Handel blüht geht´s auch mit der Wirtschaft bergauf. Hört sich ein bisschen an wie Das Zepter von Zavandor aber kein Vergleich!

Was haben wir denn in dieser schönen Schachtel? Sichtschirme, super alles geschieht im Geheimen, was befindet sich so normalerweise dahinter?
Lüften wir das Geheimnis: Wir sind Händler-Prinzen die ihre Mittelsmänner in die Stadt Ys schicken um dort wertvolle Edelsteine zu ergattern. Die Stadt besteht aus Vierteln und die Viertel sind gedrittelt, plus einen Marktplatz bei dem der Edelsteinwert festegesetzt wird. Die Mittelsmänner haben verschiedene Werte und werden Reihum von den Händler-Prinzen in die Stadt oder den Markplatz gesetzt, je 2 Stück, einer verdeckt (damit der Wert nicht gesehen wird) einer offen. Jedes Viertel besteht aus einer Hafengegend in dem die Schiffe mit den heißbegehrten Edelsteinen ankern, einer Geschäftsgegend in der man Gold bekommt (Siegpunkte) und der Palastgegend. In der Palastgegend bekommt man Personenkarten die einem Sondereigenschaften bescheren. Hafengegend – Geschäftsgegend – Palastgegend – ganz schön verdrittelt.

Ys ist schönes Feilschespiel und bei einem echten Feilschespiel darf der Startspieler nicht einfach so ausgelost werden, es muss darum gefeilscht werden. Das geht so: Jeder Händler-Prinz nimmt 2 Mittelsmänner von seinem Sichtschirm hervor und stellt sie verdeckt ab. Sind alle bereit wird aufgedeckt und wer die höchste Summe erzielt ist: nicht zwingend Startspieler sondern darf sich die Position in der Spielerreihenfolge aussuchen. Danach werden nach Spielerreihenfolge die Mittelsmänner in der Stadt zum Einsatz gebracht. Wie oben beschrieben setzt jeder Prinz 4 Mal also 8 Mittelsmänner. Der letzte Mittelsmann der sich jetzt noch hinter dem Sichtschirm befindet wird zu den beiden gestellt, die zuvor zur Ermittlung der Spielerreihenfolge dienten. Die drei Mittelsmänner dienen später zur Auflösung von Gleichständen und sind superwichtig.

Die große Abrechnung folgt. Zuerst werden die Stadtviertel abgerechnet indem alle Mittelsmänner in einem Viertel aufgedeckt und der höchste Summe festgestellt. Der Spieler mit der höchsten Summe bekommt eine bestimmte Anzahl Edelsteine, der mit der zweithöchsten Summe bekommt auch noch welche von denen die auf dem jeweiligen Schiff lagern…. Alle Edelsteine werden vorerst vor dem Sichtschirmen platziert. Jetzt Rechnen wir noch die Drittel der Viertel ab und zum Schluss den Marktplatz. Wer den höchsten Wert in der Hafengegend erzielt bekommt einen schwarzen Edelstein, die restlichen nix. Wer die höchste Summe in der Geschäftsgegend erzielt bekommt sofort 3 Gold (Siegpunkte), die restlichen wieder nix. Wer die höchste Summe in Palastgegend erzielt bekommt die dort ausliegende Personenkarte, die restlichen schon wieder nix. Wer die höchste Summe am Markt erzielt darf den Wert der Edelsteine verändern. Er muss sie nicht zwingend erhöhen. Ist fertig Abgerechnet kommen Edelsteine und alle Mittelsmänner hinter den Sichtschirm und eine neue Runde beginnt. Das Spiel endet nach der vierten Runde. Die Edelsteine werden nach einer Tabelle in Siegpunkte umgewandelt und Gewinner ist der Händler-Prinz der die meisten Siegpunkte erreichen konnte.

Spieletester

10.03.2006

Fazit

Ein schönes Spiel, dass in der Zweispielervariante etwas hinkt, aber nicht schlimm. Die Spielregel ist unnötig lang, da wirklich auf jedes Detail und sei es noch so klein eingegangen wird. Sollte es in irgendeiner Abrechnung Gleichstände geben, keine Angst, dieses Spiel gibt Gleichständen keine Chance! Rund 50 % der Spielregel erklären das Vorgehen beim Auflösen von Gleichständen. Das heißt von 4 Seiten sind nur 2 Seiten tatsächlich Spielregel, und die leicht verständlich. Wenn es eine Spielregel gibt die keine Fragen offen lässt, dann diese! Nichtmal mein Testpartner, der in jeder Regel Löcher "er"findet wie Politiker vermeintliche Geldquellen, fand einen Punkt zum Einhaken. Wer Caylus kennt, dem bleibt die Verwandtschaft dieser beiden Spiele nicht verborgen. Trotz allem kann Ys dem „kleinen“ Bruder Caylus niemals das Wasser reichen. Auf der Verlagshompage kann man anstatt der Holzwürfeledelsteinen auch Austauschedelsteine bestellen. Dort gibt es auch eine Erweiterung für einen 5 Spieler und nennt sich Ys+.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 100 Minuten
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2005
Verlag: Ystari Games
Autor: Cyril Demaegd
Genre: Bluff
Zubehör:

1 Spielplan, 56 Mittelsmänner (14 pro Farbe), 5 Markierungssteine, 145 Edelsteine, 4 Sichtschirme, 24 Personenkarten, 24 Schiffskarten, 6 Spielerreihenfolge Karten, 1 Spielregel

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