Emanuele Ornella ist längst kein Unbekannter mehr in der Spielebranche. Nach dem Erfolgsspiel
Oltre Mare war ich auf Il Principe sehr gespannt.
Nach erster Betrachtung der Spielregel wurde in mir der Wunsch stark meine Kurzsichtigkeit in Weitsichtigkeit tauschen zu können. Kleingedruckter geht´s nicht einmal in Versicherungspolizzen. Aber lassen wir uns von Kleinigkeiten nicht die Vorfreude verderben, kommen wir zum Spiel.
Jeder Spieler repräsentiert eine italienische Adelsfamilie und möchte in den Regionen Italiens am meisten Einfluss erlangen indem er viele seiner Wappenmarker in den Gebieten rund um die Städte platziert. Die Städte grenzen entweder an 1, 2 oder 3 Gebiete. Der Weg zur angesehensten Familie zu werden verlangt aber nach viel Bargeld, alles was nicht niet- und nagelfest ist wird versteigert. Der Startspieler wird ermittelt und ganz einfach „Il Principe“ genannt. Das Spiel gliedert sich in 4 Phasen.
In der ersten Phase gibt’s Geldnachschub, jeder bekommt 5 Geld. Ebenso darf jeder Spieler 4 Karten vom Gebäudekartenstapel ziehen, 2 von diesen Gebäudekarten müssen verdeckt abgelegt werden.
In der 2. Phase wird das Geheimnis der verdeckten Gebäudekarten gelüftet. Alle Karten werden aufgedeckt und der Farbe nach zusammensortiert. Zuerst werden die Gebäudekarten mit den wenigsten aufgedeckten Karten versteigert und zuletzt die mit den meisten aufgedeckten Karten. Zu bieten beginnen darf der Spieler neben „Il Principe“. Der Höchstbietende nimmt die Karten auf die Hand, bezahlt sein Gebot und nimmt den „Il Principe“ Marker. Noch dazu hat er die Möglichkeit eine der stets 4 ausliegenden Städtekarten zu bauen.
In der 3. Phase ist es allen Spielern erlaubt eine der Städtekarten zu bauen (in der 1. Runde darf nicht gebaut werden) oder Gebäudekarten aus der Hand offen vor sich abzulegen, es dürfen nur Gebäudekarten derselben Farbe abgelegt werden.
Wer sich fürs Bauen entscheidet sucht sich eine der ausliegenden Städtekarten aus, bezahlt den angegebenen Betrag und legt die verlangten Gebäudekarten offen vor sich ab. Danach darf er zwischen 4 und 8 Siegpunkten auf der Leiste vorrücken und die angegebene Wappenzahl in den Gebieten rund um die Stadt platzieren.
In Phase 4 werden die Rollenkarten neu verteilt. Ab der 2. Runde kommt der Aspekt der Rollenkarten voll zur Geltung, da dann auch tatsächlich Städtekarten gebaut werden. Rollenkarten sind in denselben Farben wie Gebäudekarten vorhanden. Wer die meisten Gebäudekarten der jeweiligen Farbe vor sich ausliegen hat (sei es durch einfaches Ablegen oder durch bauen von Städtekarten in Phase 3.) hat Anspruch auf die große bzw. kleine Rollenkarte. Bei Gleichständen werden auch die Rollenkarten versteigert. Diese Karten bringen dem Besitzer eine Spezialfähigkeit die er sofort nutzen muss (Das kann sein: einen Siegpunkt auf der Leiste vorrücken, 2 Geld aus der Kasse nehmen…). Rollenkarten bringen auch noch Siegpunkte. Baut ein Mitspieler in Phase 3 eine Städtekarte werden für die auszuspielenden Gebäudekarten Siegpunkte an die Besitzer der farblich passenden Rollenkarten vergeben. Das Spiel endet, wenn eine gewisse Anzahl von vorrätigen Gebäudekarten unterschritten wird. Es folgt die Endwertung – alles wird gewertet! Handkarten, ausliegende Gebäudekarten, Besitz der Rollenkarten, Geld und Mehrheiten auf den Gebieten in Italien.