Nach dem Videospiel aus vergangenen Tagen (siehe: Atmosfear) brachte Parker nun eine DVD Version des mystischen Horrorspiels heraus. Im Gegensatz zum Prototypen aus Nürnberg (siehe Hasbro - Trivial Pursuit, Abalone und das neue Furby) wurde das Spiel digital neu aufgearbeitet und bietet nun eine DVD, die sich sehen lassen kann. Zumindest optisch. Denn das Spiel selbst gibt leider nicht allzu viel her.
Doch zuerst zur Spielidee: Die Spieler ziehen exakt 49 Minuten lang reihum im Kreis, um Schlüssel zu sammeln und damit an der Pforte des Grauens das Spiel zu beenden. Leider steckt wirklich nicht allzu viel mehr dahinter, sodass man es als „Mensch Ärgere Dich Nicht für Fortgeschrittene“ bezeichnen könnte. Zuerst notiert jeder Spieler seine größte Angst und deponiert diese in der Pforte des Grauens, einer kleinen, netten Dose in der Spielfeldmitte. Dann wird die DVD eingelegt, auf der sich auch die Spielregel befindet. Zum Kontrollieren, ob man alles richtig verstanden hat, liegt noch ein A4 Blatt bei, auf dem nochmals kurz die Felder des Spielbretts erklärt werden. Doch leider sind sowohl das Multimedia Tutorial als auch die papierene Anleitung etwas mager, sodass viele Fragen offen bleiben. Sind die Spielregeln bekannt, geht es los und dem interaktiven Torwächter, der durch das Spiel führt, wird bekannt gegeben, welche Personen am Spiel teilnehmen. Dies geschieht durch eine Ja/Nein Abfrage der sechs Charaktere, die den Spielern zugewiesen werden. Nun beginnt der „Gruselspaß“: Die Spieler laufen durch Würfeln im Kreis und hoffen dabei Schlüssel einzusammeln. Das ist aber nicht so leicht, da die meisten Felder leer und somit bedeutungslos sind. Die 6 Schlüsselfelder, an denen man einen Schlüssel aufnehmen darf, erreicht man nur mit Glück. Neben den Schlüsselfeldern gibt es noch Duellfelder – auch hier wird ausgewürfelt, welcher der Spieler gewinnt – Flugfelder, um seine Spielfigur zu verstellen, Grabsteinfelder und schwarze Löcher. Diese sind besonders langweilig: Denn ist man in einem schwarzen Loch gefangen, darf man nicht mehr mitspielen, ehe man nicht durch einen Würfelwurf oder den Torwächter befreit wird. Letzterer taucht in unregelmäßigen Abständen auf und spricht zu den Spielern. Er gibt ihnen Anweisungen und beschimpft sie. Er fordert die Spieler auch auf, sich untereinander zu beschimpfen. Allein dieses Faktum macht das Spiel für Kinder und Jugendliche zwar sehr lustig, ist aber nicht sonderlich edukativ. Schlussendlich gibt es zwei weitere Feldtypen, bei denen man Karten aufnehmen darf. Die einen sind Zeitkarten, die nur zu einer bestimmten Zeit ausgespielt werden dürfen. Also beispielsweise nur, wenn die Uhr am TV Gerät 31:30 anzeigt. Nur dann darf eine Aktion gesetzt werden. Die Aktionen sind sehr unterschiedlich und reichen von „Du wirst um diese Zeit aus einem schwarzen Loch befreit“ bis hin zu „Schreie um diese Zeit laut auf. Erschrickt ein Mitspieler, bekommst Du einen Schlüssel von ihm“. Der zweite Typus sind Schicksalskarten. Sie ersetzen sozusagen die Monopoly – Felder und geben Aufträge wie „gehe ins schwarze Loch“ oder „2 Züge aussetzen“. Wie man daran, und an bisher Dargestelltem erkennen kann, besteht das Spiel hauptsächlich aus im-kreis-ziehen, umherstehen und warten. Nicht nur einmal ist es passiert dass alle Spieler bewegungsunfähig waren und daher reichlich Klo-Pausen im Spiel vorhanden sind. Diese sind auch notwendig. Denn das Spiel kann weder durch die Taste „Pause“ noch durch „Stop“ unterbrochen werden. Erreicht ein Spieler vor Ablauf der Zeit die Pforte des Grauens, wird eine der Ängste laut vorgelesen. Ist es die Angst des Spielers, der an der Pforte steht, haben die Spieler gewonnen. Andernfalls geht es hurtig weiter und der Spieler muss erneut von seinem Grabstein zur Pforte laufen. Neben dem leider langweiligen Spielablauf, der einzig durch die beschimpfenden Kommentare des Torwächters etwas aufgeheitert wird, gibt es auch sonst einige Beanstandungen: In der ersten Auflage wurden die Zeit- und Schicksalskarten verdruckt und sind falsch beschriftet. Hier tauscht Hasbro aber auf Wunsch gerne die Karten aus. Des Weiteren lösen sich die Beschriftungen der Schlüsselhalter von eben diesen und schon bald weiß man nicht mehr, welcher Spieler welche Nummer hat. Auch die DVD hat so ihre Tücken: einerseits wird der Spielablauf nicht modifiziert und das Game läuft immer starr nach demselben Muster. Im Zusatzmaterial – das aus Zeichnungen zu den Entwürfen des Spiels besteht – hängt der Ton bei jedem Bildwechsel.